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059 - Der Folterknecht

059 - Der Folterknecht

Titel: 059 - Der Folterknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Wolf
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den Boden nicht berührten.
    Ich war darüber in keiner Weise überrascht. Ebenso wenig erstaunt war ich, als mir John, mein Mann, begegnete. Mich erfüllte das Verlangen, an Johns Seite weiterzugehen. Es war so friedlich und herrlich, ich fühlte mich unendlich glücklich. Aber John duldete es nicht. Ganz sanft drehte er mich herum und sagte, ich müsse noch für einige Zeit zurückgehen. Glauben Sie nicht, daß ich traurig bin, daß er von mir gegangen ist. Ich weiß, er ist glücklich, und ich habe außerdem die Gewißheit, daß ich ihn wiedersehen werde.“
    Erlebnisse?
    Ein Mechanismus der Phantasie, ähnlich den Träumen?
    Ein echter Blick in eine andere Dimension?
    Der letzte Blutstrom – die letzte Energie vor dem Verlöschen, die das Gefühl des Entschwebens vermittelt in einem endgültigen Vermischen von Realität und Traum, wie es im Leben selbst so oft geschieht? Es gibt keine endgültige Antwort. So bleibt uns wenigstens die Wahl zwischen Furcht und Neugier.
    Das Buch von Delacour erschien im Econ-Verlag vor einigen Monaten. Die Bücher von Joan Grant erschienen 1969 in New York im Avon Taschenbuchverlag. Die Titel: FAR MEMORY, SO MOSES WAS BORN, EYES OF HORUS, LORD OF THE HORIZON, RETURN TO ELYSIUM, LIFE AS CAROLA, SCARLET FEATHER. WINGED PHARAO erschien 1969 als Berkley Taschenbuch.
     
    Bis zum nächsten Mal!
     
    Ihre VAMPIR-Redaktion

 
     
     

     
    Der Folterknecht
    Vampir Horror Roman Nr. 59
    von Paul Wolf

Vergangenheit
    Anno Domini 1484, Dezember.
     
    Letzte Nacht habe ich den Teufel angerufen, und das hat mein Leben mit einem Schlag verändert.
    Es mag unverständlich und seltsam klingen, daß ich, Baron Nicolas de Conde, mich mit der Schwarzen Magie beschäftige. Mir hat es bisher an nichts gefehlt, und ich hatte immer alles im Leben, was ich mir nur wünschte. Ich bin mit Reichtum, einer klugen und schönen Frau und zwei Kindern gesegnet. Und ohne mir schmeicheln zu wollen, kann ich ruhig behaupten, daß ich das bin, was man landläufig einen gelehrten Mann zu nennen pflegt. Mein Studium der Naturwissenschaft habe ich in deutschen Landen mit Auszeichnung abgeschlossen. Mein Schloß nahe dem Eulenberg von Nancy wird von vielen als das schönste in weitem Umkreis gepriesen. Meine Ländereien, ausgedehnte Wälder und fruchtbare Felder, von ehrbaren und fleißigen Bauern bestellt, erbringen mir jährlich einen so großen Gewinn, daß ich um die Zukunft der Meinen keine Sorge zu haben brauche. Und dennoch kann ich nicht recht glücklich und zufrieden sein. Wahrscheinlich, weil mir nur alles Glück dieser Welt zu Füßen liegt.
    Ich möchte die letzten Geheimnisse ergründen, doch die Naturwissenschaft hat ihre Grenzen. So kam ich zwangsläufig dazu, mich für die Geheimlehren zu interessieren.
    Mit Alchimie beschäftigte ich mich nur kurz, da ich bald erkannte, daß das etwas für Narren war. Keiner, der auf die Alchimie schwört, wird jemals Gold erzeugen können. wenn er nicht überirdische Gehilfen hat. Man muß sich schon der Schwarzen Magie anvertrauen, wenn man Steine in Gold verwandeln oder sich das ewige Leben verschaffen will. Man muß den Mut haben. mit dem Teufel einen Pakt zu schließen. Darüber hinaus bedarf es aber auch noch eines großen Wissens. Denn daß man sich erzählt, der Teufel hätte schon so manchen überlistet und ihm seine Seele genommen, ohne eine Gegenleistung dafür erbracht zu haben, das kommt nicht von ungefähr.
    Ich habe letzte Nacht die Teufelsbeschwörung vorgenommen, und Asmodi hat mich erhört. Er ist mir erschienen. Nicht etwa nur im Traum, wie angeblich der Heiland so manchem Frommen, sondern wirklich und wahrhaftig und auch mit Pech und Schwefel und Blitz und Donner.
    Asmodi war keineswegs freundlich oder erfreut, denn ich hatte ihn bei den Vorbereitungen zu einem Hexensabbat gestört. Er war ungehalten, ja, böse über die Störung, doch mußte er zugeben, daß er nicht anders gekonnt hatte, als meinem Ruf Folge leisten. Daraus ersah ich, wie wertvoll es war, alle Arten der Teufelsbeschwörung in der Theorie zu beherrschen, bevor man zur Praxis überging.
    Ich hatte einen magischen Kreis gezogen, in dem er nun wütend herumtänzelte und gar fürchterlich fluchte. Als er sich endlich beruhigt hatte, fragte er: „Was willst du von mir, erbärmlicher Sterblicher? Du hast mich doch nicht nur gerufen, weil es dich gelüstete, mich zu sehen?“
    Ich hatte. mich von meinem ersten Schreck und der Überraschung, daß mir Asmodi in Fleisch und Blut

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