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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schlägt nun zurück.«
    Wenn es nur so einfach wäre, dachte ich.
    »All die Schadstoffe, die wir durch Schornsteine jagen, in Flüsse pumpen, auf Feldern ablagern, machen die Welt und alles Leben auf ihr kaputt. Es gibt eine Theorie, die besagt, daß es eines Tages nur noch Insekten auf unserer Erde geben wird, denn sie haben rechtzeitig gelernt, sich anzupassen. Vielleicht sind die Killerbienen ein erster Schritt zur Weltherrschaft der Insekten. Sie scheinen nicht warten zu wollen, bis wir uns selbst mit unserer Unvernunft ausgerottet haben, sondern greifen uns an, um das Aussterben des Homo sapiens zu beschleunigen.«
    »Die Grünen würden jetzt Beifall spenden«, sagte Noel Bannister, »aber so liegt dieser Fall leider nicht, Mr. Pinsent. Die Killerbienen sind das Werk eines Menschen. Er hat sie gezüchtet und setzt sie als grausame Mordwaffen ein.«
    Joan sah den CIA-Agenten ungläubig an. »Wie kann ein Mensch solche Monster schaffen?«
    »Er muß ein Serum gefunden haben, das das Wachstum erheblich beschleunigt.«
    »Die Bienen, die uns angriffen, waren keine gewöhnlichen vergrößerten Bienen«, sagte Joan.
    Sie beschrieb die tödlichen Bestien, und mir war klar, daß Professor Kull auch Kreuzungen mit anderen Insekten vorgenommen haben mußte.
    »Ein Mensch«, sagte Joan fassungslos. »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Der Imker heißt Professor Mortimer Kull«, eröffnete ihr Noel Bannister. »Haben Sie diesen Namen schon mal gehört?«
    Die Frage war an alle gerichtet, und alle schüttelten den Kopf.
    Noel Bannister klärte sie über den wahnsinnigen Wissenschaftler und seine gefährlichen Ziele auf.
    »Woher wissen Sie das alles?« fragte Joan Fulton perplex.
    »Wir haben es nicht zum erstenmal mit diesem Genie-Verbrecher zu tun. Bliebe noch die Frage nach dem Warum zu klären. Warum schickte Professor Kull seine Killerbienen los?«
    Joan fiel etwas ein. Sie schaute Noel und mich unruhig an.
    »Kurz vor der Konferenz bekam ich einen Anruf. Es war ein Mann, der seine Stimme verstellte.«
    Tab Pinsent erschrak. »Davon hast du mir nichts erzählt, Liebling.«
    »Ich habe es über den vielen Aufregungen vergessen.«
    »Was wollte der Mann?« erkundigte ich mich.
    »Zunächst sagte er, mein Vater wäre ein Dummkopf. Damit machte er mich so wütend, daß ich auflegen wollte…« Joan Fulton kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Er fragte: ›Er hat mit Ihnen nicht darüber gesprochen?‹ Ich verstand die Frage des Anrufers nicht. Mir fiel auf, daß er gut Bescheid über meinen Vater wußte, und er sagte: ›Wir haben uns natürlich eingehend informiert.‹ Und dann riet er mir, ich solle mir das Schicksal meines Vaters vor Augen halten. Ich begriff nicht. Welches Schicksal? Er sagte, ich würde schon bald begreifen, und ich solle, wenn man wieder Kontakt mit mir aufnehmen würde, nicht denselben Fehler machen wie mein Vater… Ich kann mir auf diesen merkwürdigen Anruf immer noch keinen Reim machen.«
    Ich warf Noel Bannister einen kurzen Blick zu. Der CIA-Agent nickte bedächtig.
    Lawrence Hartford räusperte sich und lenkte damit unsere Aufmerksamkeit auf sich. »Ich denke, dazu sollte ich auch etwas sagen«, begann er leise. »Mein Freund Cyril Fulton und ich wurden erpreßt.«
    Joans Kopf ruckte herum. Sie sah Hartford entgeistert an. »Das war also der Grund für Vaters Wesensänderung. Er war in letzter Zeit gedrückt, nervös, leicht reizbar. Ich sah ihm an, daß er ein Problem hatte, aber er wollte mit mir nicht darüber reden.«
    »Er wollte nicht, daß Sie sich Sorgen machen«, sagte Lawrence Hartford. »Aber zu mir ist er gekommen. Mit mir hat er gesprochen, und er war sehr erstaunt, als ich ihm eröffnete, daß sich diese Verbrecher auch mit mir in Verbindung gesetzt hatten. Wir waren uns einig, auf keinen Fall zu bezahlen. Sowohl Cyril als auch ich waren schon mehrmals Ziel solcher unverschämten Gangster gewesen. Wir begegneten ihnen jedesmal so energisch und mit einer solchen Entschiedenheit, daß sie ihr Vorhaben aufgaben.«
    »Wieviel forderten die Erpresser?« fragte ich.
    »Zwei Millionen Dollar.«
    Noel Bannister pfiff durch die großen Zähne. »Bescheiden war die OdS noch nie.«
    »Die OdS?« fragte Hartford.
    »Die Organisation des Schreckens. Das ist ein Club verbrecherischer Agenten. Ist Ihre Mutter eine Hexe und Ihr Vater ein Teufel, dann haben Sie die besten Aussichten, ein Mitglied von OdS zu werden. Wer für Mortimer Kull arbeitet, muß den denkbar miesesten Charakter haben,

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