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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sonst besteht er den Eignungstest nicht.«
    »Es ist nicht so, daß Cyril und ich die zwei Millionen nicht hätten aufbringen können«, sagte Lawrence Hartford. »Es ging uns ums Prinzip. Wir wollten uns nicht erpressen lassen. Niemals. Von niemandem. Das machten wir diesen Leuten klar.«
    »Und Cyril Fulton mußte diese Entscheidung gestern büßen«, sagte ich. »Wie nahmen die Erpresser mit Ihnen Kontakt auf, Mr. Hartford?«
    »Sie riefen mich mehrmals an. Auch Cyril riefen sie nur an. Wir sollten wohl kein schriftliches Beweismaterial in die Hände bekommen.«
    »Haben Sie sich an die Polizei gewandt?« fragte Noel.
    »Nein. Auch Cyril nicht. Wir erteilten den Gangstern eine scharfe Abfuhr, damit sie sahen, daß wir keine Angst vor ihnen hatten, ja sie nicht einmal ernst nahmen.«
    »Mortimer Kull und seine Leute muß man sogar sehr ernst nehmen.«
    »Das ist mir inzwischen klar geworden«, sagte Lawrence Hartford.
    »Das bezweckte die Organisation des Schreckens mit dem Einsatz der Killerbienen«, sagte ich. »Man wird sich in Kürze noch einmal an Sie wenden und Ihnen erklären, daß Sie so enden wie Cyril Fulton, wenn Sie an Ihrem Nein festhalten.«
    »Ich möchte Sie aber trotzdem bitten, es zu tun«, sagte Noel Bannister.
    »Dann hetzen sie die Killerbienen auf mich.«
    »Mr. Ballard und ich werden Sie bewachen und beschützen, wenn Sie erlauben, Mr. Hartford.«
    »Und was wird aus meiner Verlobten?« fragte Tab Pinsent nervös. »Diese Verbrecher werden die zwei Millionen nun von Joan haben wollen.«
    »Sollten Sie wieder angerufen werden, Miß Fulton«, sagte Noel, »lehnen Sie nicht ab, gehen Sie auf die Forderung aber auch nicht sofort ein. Versuchen Sie die Leute hinzuhalten, und vergessen Sie auf keinen Fall, Mr. Ballard und mich umgehend zu informieren. Sie erreichen uns bei Mr. Hartford. Sollten wir nicht bei ihm sein, hinterlassen wir, wo wir sind.« Noel wandte sich an Lawrence Hartford. »Ich hoffe, Sie nehmen meinen Freund und mich bis auf weiteres bei sich auf.«
    »Es ist in meinem Schloß Platz genug für Sie beide«, erwiderte dieser.
    Der Besuch bei Joan Fulton hatte sich gelohnt. Wir waren einen Schritt weitergekommen, wußten nun, welche Ziele Professor Kull verfolgte, und wir hofften, ihm sein gefährliches fliegendes Spielzeug kaputtmachen zu können.
    Wie vielen reichen Leuten in dieser Stadt hatte er die gleiche Forderung gestellt? Wie viele hatten ihre zwei Millionen bereits an die Organisation des Schreckens abgeliefert?
    Ich hatte plötzlich eine alptraumhafte Vision: Wenn Kull in Los Angeles gründlich abgesahnt hatte, würde er sich einer anderen Stadt zuwenden. San Francisco? Las Vegas? Denver?
    Die Todesspur der Killerbienen würde sich über den ganzen Kontinent ziehen und auf andere Erdteile übergreifen, und Professor Kull würde noch reicher und gefährlicher werden, als er es ohnedies schon war.
    Bei dieser Schreckensvision überlief es mich eiskalt.
    Wir mußten den Mann stoppen, koste es, was es wolle!
    ***
    Es war unglaublich. Ich fühlte mich ins alte England der Schlösser und Burgen versetzt, als wir vor Lawrence Hartfords
    »bescheidenem Heim« aus dem Wagen stiegen.
    Das Schloß paßte nicht hierher, aber es ragte trotzig vor uns auf, und ihm zu Füßen lag Los Angeles mit seiner Neonflut, den Straßenschluchten, den Gettos, Gangstern und Jugendbanden, den reichen Filmstars mit all dem verrückten Glamour…
    Zinnen, Türmchen und ein breiter Wehrturm sprangen mir trotz der Dunkelheit ins Auge. Es gab einen finsteren Schloßhof, düstere Wehrgänge, gruselige Arkaden.
    Hartford schloß das Tor auf, und wir traten in eine dämmrige Halle. Eine graue Sandsteinsäulenallee führte auf eine breite Treppe zu.
    »Wohnen Sie allein hier?« wollte ich wissen.
    »Ich mag keinen Butler, der ständig um mich herumschwänzelt«, gestand uns der Schloßherr. »Ich beschäftige eine Haushälterin, die für mich kocht und meine Sachen in Ordnung hält, und zweimal in der Woche überlasse ich das Schloß einem Reinigungsteam. Die Haushälterin wohnt in Pico Rivera, das ist nicht weit von hier. Möchten Sie sich umsehen?«
    »Eine kleine Führung kann nicht schaden«, sagte Noel Bannister.
    Lawrence Hartford zeigte uns sein Schloß. Obwohl es uralt wirkte, gab es mehrere voneinander unabhängige Alarmsysteme, die Räume waren voll klimatisiert und hatten jeden erdenklichen Komfort.
    Selbst die Folterkammer präsentierte uns Lawrence Hartford stolz, und Noel Bannister wies grimmig

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