Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf die Streckbank und meinte: »Was würde ich dafür geben, Mortimer Kull hier um einen Meter länger machen zu können.«
    Hartford sammelte teure Gemälde, alte Stiche, wertvolle Skulpturen. Auf Schritt und Tritt wurde einem bewiesen, daß dieser Mann immens reich war.
    Zwei Millionen Dollar waren für ihn bestimmt wirklich nicht unerschwinglich, aber er hatte recht, nicht zu bezahlen, denn der Mann, der dieses Geld haben wollte, gedachte damit den Weltuntergang zu finanzieren.
    Auch alte Waffen sammelte Lawrence Hartford.
    Doch nicht nur solche. Zum Abschluß des Rundganges durch das Schloß führte uns Hartford in einen Raum, der mit den modernsten Hand- und Faustfeuerwaffen bestückt war.
    »Ein beachtliches Arsenal«, sagte Noel Bannister und wiegte beeindruckt den Kopf. »Damit können Sie den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklären.«
    »Das habe ich nicht vor«, sagte Hartford lächelnd.
    »Gibt es Munition zu all diesen Waffen?« erkundigte ich mich.
    »Ja«, sagte Hartford.
    »Dann können Professor Kulls Bienen getrost angreifen.«
    ***
    Sie griffen nicht an.
    Noch nicht. Aber die Mörderbienen des Genie-Verbrechers hingen wie ein Damoklesschwert über Lawrence Hartford. Mir war, als könnte ich die Gefahr spüren, und wenn ich angestrengt in die Nacht lauschte, glaubte ich, das Summen näherkommender Bienen zu hören, doch das bildete ich mir nur ein.
    Es blieb still.
    Die Ruhe vor dem Sturm…
    Die Nacht verging. Wir hielten abwechselnd Wache.
    Als der Morgen graute, saß ich an einem hohen Fenster mit gotischem Bogen und blickte der aufgehenden Sonne entgegen.
    Auf meinen Knien lag eine Pumping Gun – eine moderne Waffe, mit der man Schrot verschießt. Die Durchschlagskraft dieser Gewehre ist enorm. Ich brannte darauf, damit auf Professor Kulls Killerinsekten schießen zu können.
    Nach dem Frühstück, das Lawrence Hartford selbst zubereitete – man konnte es trotzdem essen –, überlegten wir uns, wie wir den Killerbienen eine Falle stellen konnten.
    Wie sie angriffen, hatten wir von Joan Fulton gehört. Nun mußten wir uns darauf einstellen und vorbereiten.
    Mit einem Anruf bei Joan Fulton vergewisserten wir uns, daß sich die OdS-Leute noch nicht gemeldet hatten, und Noel Bannister war der Ansicht, daß Kulls Agenten die Mörderbienen erst loslassen würden, wenn Hartford nach dem Tod seines Freundes bei seinem Nein blieb.
    Meine Idee, wie wir die Todesbienen austricksen konnten, fand Anklang, und Lawrence Hartford schleppte herbei, was wir brauchten.
    Noel Bannister erzählte dem Schloßbesitzer von David Jackson, seinem Kollegen, dem ersten Bienenopfer.
    »Das war wahrscheinlich ein Test«, sagte der CIA-Agent grimmig. »Und er wurde für Professor Kull zu einem vollen Erfolg. Jackson verlor in der Mojavewüste sein Leben. Aber wir nehmen an, daß er es mit nur einer Biene zu tun hatte.«
    Hartford bot uns Zigarren an. Ich lehnte ab. Noel bediente sich.
    Sie rauchten.
    Der CIA-Agent hüllte sich in blauen Dunst ein. »Weit und breit nichts. Nur Sand und glühende Steine, eine Hitze wie in der Hölle… Und ein Mann fährt in Richtung Barstow… Da ist plötzlich diese Riesenbiene hinter ihm, greift ihn an und tötet ihn mit einer gewaltigen Giftmenge.«
    »Wie hat sie den Mann gefunden?« wollte Lawrence Hartford wissen.
    »Oh, das war sehr einfach. Die OdS-Leute präparierten David Jacksons Uhr. Sie bauten einen winzigen Hochleistungssender in den Chronometer, der permanent einen Ton abgab, dessen Frequenz von einem Menschen nicht mehr gehört werden kann. Auf diese Weise wurde die Killerbiene angelockt.«
    »Eine Uhr!« Hartford setzte sich, und mir fiel auf, daß er blaß wurde.
    »Was haben Sie, Mr. Hartford?« fragte ich sofort.
    »Eine Uhr«, sagte der Mann noch einmal, streifte den Ärmel hoch und starrte auf seine funkelnde goldene Armbanduhr.
    Sie sah so neu aus, daß ich sofort alarmiert war. Ich wollte wissen, wie lange er die Uhr schon trug.
    »Erst seit ein paar Tagen«, sagte Hartford.
    Das Telefon schlug an.
    Hartford erhob sich. »Entschuldigen Sie.«
    Er begab sich zum Apparat. Vorhin war er schon ein wenig blaß um die Nase gewesen, nun breitete sich diese Blässe über das ganze Gesicht aus. Ich stieß Noel Bannister an.
    Der CIA-Agent nickte. »Das sind sie!«
    Hartford kannte zwar das schreckliche Ende seines Freundes, doch er ließ sich von den OdS-Leuten nicht kleinkriegen.
    Energisch und entschlossen brüllte er mit dem Anrufer. Er sagte, es fiele ihm

Weitere Kostenlose Bücher