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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht…
    Und immer noch brannte sein rechter Arm wie Feuer. Die Glut wollte noch nicht erlöschen. Obgleich sie jetzt unter der Oberfläche keinen Sauerstoff mehr bekam.
    Eysenbeiß war heilfroh, kein Dämon zu sein. Die Schwarzblütigen litten unter Feuer noch viel schlimmer als er, der im Körper eines Ewigen steckte, der sich erheblich von dem eines Angehörigen der Schwarzen Familie unterschied.
    Vermutlich wäre Eysenbeiß als Dämon jetzt bereits tot, obgleich die Feuerkugel ihn nur gestreift hatte.
    Jetzt - hatte er den Dhyarra-Kristall erreicht!
    Irgendwie war es ihm gelungen, die Finger in die Tasche zu schieben, trotz der zähen Masse, in der er steckte und die jeder seiner Bewegungen extremen Widerstand entgegensetzte.
    Vorsichtig zog er den Sternenstein aus der Tasche.
    Wenn er den Kristall jetzt verlor, war alles aus!
    Aber er berührte ihn ja schon, hatte jetzt unmittelbaren Kontakt zu dem Dhyarra.
    Er konzentrierte sich auf den Sternenstein, versuchte ihn mit einem Gedankenbefehl zu aktivieren.
    Aber… er fühlte keine Resonanz!
    Schaffte er es nicht?
    Brachte er die nötige Konzentration nicht mehr auf?
    Er kämpfte gegen die Panik an, die ihn in ihren Klauen schüttelte und zu zermalmen drohte.
    Und plötzlich war die Resonanz da. Er spürte, daß der Kristall aktiv wurde.
    Bildlich stellte er sich vor, wie das Feuer erlosch.
    Fast im gleichen Moment ließ das teuflische Brennen an seinem Arm nach.
    Der Schmerz blieb zwar, aber offenbar war das Feuer tatsächlich erloschen und breitete sich nicht weiter aus.
    Aber noch steckte er im Boden fest.
    Und sein Befehl, unterhalb seines Körpers die nachgiebige Masse erstarren zu lassen, damit er wenigstens nicht mehr tiefer sank, wurde vom Kristall nicht ausgeführt. Scheinbar war Eysenbeißens Vorstellungsvermögen dafür nicht stark genug. Oder er war zu erschöpft und dadurch zu unkonzentriert.
    Die Panik wurde wieder übermächtig und vertrieb das kurze Gefühl des Triumphes, das er verspürt hatte, als das Feuer erlosch.
    Jetzt drohte er endgültig die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Er wollte um sich schlagen, sich mit Schwimmbewegungen nach oben retten, aber dafür war der Boden um ihn herum zu zäh. Das einzige, was er mit seinem Schaumschlagen bewirkte, war ein noch schnelleres Absinken.
    Er spürte es daran, daß die Masse unter ihm wie Sumpf, wie Morast zur Seite quoll und Raum schuf, in den er einsank, während die Masse über ihm wieder zurückströmte.
    Wieso kann ich eigentlich immer noch atmen? fragte er sich plötzlich.
    Hier stimmte doch etwas nicht!
    Er hatte, als er mit dem Gesicht eingetaucht war, nicht etwa die Luft angehalten, sondern weiter geatmet, und er hatte auch in seiner Panik bestimmt eine ganze Menge Sauerstoff verbraucht.
    Trotzdem war er nicht erstickt!
    Daran, daß er keinen menschlichen Körper besaß, sondern den eines Ewigen, konnte es nicht liegen. Denn die Ewigen waren ebenso auf Sauerstoff angewiesen wie die Menschen. Auf Planeten, deren Atmosphäre für Menschen nicht atembar war, konnten sie ebensowenig leben wie unter Wasser oder im luftleeren Weltraum.
    Es gab auch keine körpereigenen Reserven, auf welche die Ewigen vielleicht für eine Weile hätten zurückgreifen können.
    Theoretisch hätte Eysenbeiß, kaum daß sein Kopf unter der Sumpfmasse verschwunden war, nach Luft japsen müssen. Mit der Folge, daß ihm der schlammige Boden in Mund und Nasenlöcher gedrungen wäre.
    Aber das war nicht geschehen…
    Eysenbeiß zwang sich mühsam zur Ruhe und zum Nachdenken.
    In seinem Arm pochte immer noch dumpfer Schmerz, doch der war zu ertragen. Im Vergleich zu dem, was Eysenbeiß zuvor erduldet hatte, war es geradezu geringfügig.
    Wieso erstickt ich nicht? überlegte Eysenbeiß. Ich müßte bereits tot sein. Aber ich lebe immer noch, kann noch immer atmen, auch hier unten! Wie ist das möglich?
    Vielleicht war ja alles nur eine Illusion? Ein Traumbild, das ihm vorgegaukelt wurde. Ein Alptraum, in dem er die Schmerzen aber wie in der wirklichen Welt erleiden mußte.
    Aber das war schwer vorstellbar. Erst recht für einen Mann mit seinen jahrzehntelangen und vielfältigen Erfahrungen. Er hatte in Sachen Magie genug erlebt, um diese Gedanken als absurd beiseitezuschieben.
    Es gab noch eine andere Möglichkeit…
    Jemand setzte ungeheuer starke Magie ein, um ihn am Leben zu halten!
    Aber wer konnte dafür verantwortlich sein?
    Und warum?
    ***
    Jetzt wurde es für Lucifuge Rofocale wirklich interessant. Der

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