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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fäulnis und Verwesung. Wie aus dem Rachen eines leichenfressenden Dämons.
    Aber der Gestank war schwach, so daß Yves ihn ertragen konnte. Scheinbar hatte die Mundöffnung des Schädelfelsens lange genug offen gestanden seit der letzten Mahlzeit, um einigermaßen ausgelüftet zu werden.
    Bei jedem Schritt prüfte Yves die Festigkeit des Bodens. Er wollte nicht überraschend in eine Falle treten. Auch tastete er die Innenwand ab. Der Stein fühlte sich hier brüchig an.
    Yves sah sich in der Höhle genau um. Es schien keinen Weg zu geben, der von hier aus tiefer in der Fels oder in die Tiefe des Bodens hinab führte. Es schien so, als sei dieser Schädelfelsen einfach nur so in die Landschaft gestellt worden, ohne jeden weiteren Sinn.
    Aber das war kaum zu denken, denn die Form des Felsens war einfach zu auffällig.
    Die Wahrscheinlichkeit war groß, daß der Herr der Hölle, der Mörder Maurice Cascals, etwas mit diesem seltsamen Gebilde zu tun hatte!
    ***
    Eysenbeiß glaubte zu verbrennen. Das Pyrophoritgeschoß hatte zwar nur seinen Arm gestreift, aber die Gluthitze haftete an ihm und wollte sich rasend schnell durch die Fasern seines Anzugs brennen und ausbreiten.
    Die grausamen Schmerzen machten ihn beinahe handlungsunfähig. Er war nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Er lag am Boden und schaffte es nicht, sich aufzurichten. Es gelang ihm nicht mal, sich zur Seite zu rollen.
    Der Boden weichte unter ihm auf, ließ ihn einsinken!
    »Verdammt…«, keuchte er. Er hätte die Warnung des Unbekannten mehr beherzigen sollen. Er war nicht vorsichtig genug gewesen.
    Jetzt hatte er die Quittung dafür bekommen. Der Mann, den er vom Felsen geschossen hatte, hatte sich für seine Hinterlistigkeit revanchiert.
    Und jetzt verschlang ihn der Boden!
    Welches Schicksal ihn damit ereilte, das war Eysenbeiß klar. Seine rechte Hand, die nur noch aus Haut und Knochen bestand, hatte es ihm gezeigt. Mehr würde von ihm nicht übrigbleiben, Haut und Knochen.
    Sein Jackenärmel schmorte immer noch. Die Feuerkugel hatte ihn zwar nur gestreift, aber es war zuviel von der brennenden chemischen Verbindung am Stoff haftengeblieben. Das Feuer fraß sich jetzt bereits in die Haut seines Oberarmes.
    Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Dunkelhäutige etwas besser gezielt und Eysenbeiß an Kopf oder an der Brust erwischt hätte!
    Er mußte versuchen, das Feuer zu löschen.
    Aber welchen Sinn hat das noch? dachte er in seiner Panik. Du sinkst im Boden ein! Schneller als zuvor! Du kommst ohnehin nicht mehr lebend hier raus…
    Aber er hatte schon Schlimmeres überlebt.
    Damals, als das Triumvirat der Hölle ihn abgeurteilt und seinen Körper vernichtet hatte, da war er schon so gut wie tot gewesen. Daß es ihm gelingen könnte, in das Amulett zu schlüpfen und seinen Geist für eine Weile mit der Silberscheibe zu verschmelzen, die Leonardo deMontagne damals gehörte, damit hatte er vorher selbst nicht gerechnet, es hatte sich einfach aus der Situation heraus ergeben. Er hatte nach einem rettenden Strohhalm gegriffen und diesen Strohhalm auch zu fassen bekommen!
    Er hoffte, daß es jetzt genauso sein würde. Er wollte nicht sterben!
    Schon war er zu mehr als zwei Dritteln im Boden versunken. Sein Gesicht konnte er schon nicht mehr aus der schlammigen Masse lösen.
    Aber Schmerz wie vorhin, als seine Hand teilweise aufgelöst worden war, spürte er jetzt nicht. Der einzige Schmerz, der ihn durchtobte, war der in seinem Arm.
    Der Dhyarra-Kristall!
    Er mußte den Kristall einsetzen, um freizukommen!
    Aber der Dhyarra steckte wieder in einer seiner Taschen. Dort mußte er ihn erst herausholen, um direkten Kontakt zu bekommen. Nur dann ließ sich der Sternenstein aktivieren und mit seinen Gedanken steuern!
    Der Stein steckte in der rechten äußeren Jackentasche!
    Aber den rechten Arm konnte Eysenbeiß nicht benutzen. Er war nur noch ein einziger Schmerzquell.
    Wenn Eysenbeiß an die rechte Tasche kommen wollte, mußte er den linken Arm benutzen.
    Unmöglich!
    So schien es ihm im ersten Moment, während er noch tiefer in die zähe Masse einsank. Die Augen geschlossen, versuchte er sich in dem verflüssigten Boden zu bewegen und kämpfte gegen den Sumpf an. Aber die Bewegung beschleunigte sein Versinken noch, so wie bei einem echten Sumpf.
    Und jetzt schloß sich der Boden bereits über ihm.
    Er stöhnte auf, zog den linken Arm an die rechte Seite und versuchte mit den Fingern an die Jackentasche zu gelangen.
    Aber er schaffte es

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