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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht so reagieren wie der echte Ritter Tod vor einigen hundert Jahren. In der Zwischenzeit hatte sich einiges verändert.
    Napoleon war ausgestiegen. In seiner steifen Haltung stand er neben dem Wagen. Suko wollte ihn nicht mehr mitnehmen, dieser Mann wäre für ihn nur eine Behinderung gewesen.
    »Ich habe es immer gesagt. Die Zeiten sind nicht vergessen worden. Die Vergangenheit ist nicht tot, sie lebt weiter. Niemand wollte auf mich hören, niemand.« Er schrak zusammen, als Suko die Fahrertür zuknallte und den Motor startete. Da drehte sich Napoleon um, schaute in den BMW hinein und begann, mit beiden Händen zu winken.
    Für lange Erklärungen hatte Suko keine Zeit. Er schüttelte den Kopf und fuhr an.
    Napoleon musste zurückspringen. Er drohte hinter dem Wagen her, schrie auch, doch Suko konnte seine Worte nicht verstehen. Sie waren ihm zudem egal, er hatte andere Sorgen.
    Dass er seinen Freund John Sinclair verfolgen musste, damit hatte er nicht gerechnet. Dabei war er hierher gefahren, um sich mit diesem Dr. Franklin zu beschäftigen. Das konnte er vorläufig vergessen. John Sinclair war das größte Problem. Wenn er sich vorstellte, dass der Geisterjäger ein Blutbad anrichtete, wurde ihm ganz anders.
    Der Inspektor konnte nicht durch die Lücke fahren, die für den Ritter breit genug gewesen war. Er musste einen Umweg nehmen, in einem Bogen die Baumgruppe umfahren, denn John würde sie bestimmt längst verlassen haben.
    Wenn er nach London wollte, dann auf dem direkten Weg. Das heißt, er würde nicht unbedingt die Straßen nehmen. Ein Mann auf einem Pferd konnte auch abseits der Straßen durch das Gelände reiten.
    Suko hatte zuviel Gas gegeben, und der Wagen rutschte über den Rasen, auch wenn dieser trocken war. Durch die tiefstehende Sonne wurde der Inspektor geblendet, er sah sich gezwungen, die dunkle Brille aufzusetzen.
    Er fuhr links an der Baumgruppe vorbei, ohne seinen Freund zu entdecken. Entweder war John sehr schnell geritten, was durchaus sein konnte, oder er hielt sich noch versteckt. Da gab es verschiedene Möglichkeiten.
    Das Ende des parkähnlichen Grundstücks war schnell erreicht.
    Auf einem schmalen Feldweg konnte Suko weiterfahren. Er blickte öfter als gewöhnlich in die Spiegel, doch von John war nichts zu sehen.
    Nach etwa dreihundert Yards hielt er mitten auf dem Feldweg an und stieg aus.
    Stille umgab ihn. Die Sonne brannte stark. Vögel schwebten durch die klare Sommerluft. Am Himmel hatten die dünnen Wolken lange Streifen gebildet. Ein Frühsommer, wie man ihn selten hatte, doch Suko verspürte ein Frösteln.
    Wo konnte John stecken? Vor ihm führte der Feldweg über eine breite Wiese. Er würde irgendwo in der Ferne auf die normale Straße treffen.
    Hatte John sie schon erreicht?
    Suko stieg wieder ein und gab Gas. Die Räder wirbelten Staub hoch. Eingehüllt in diese Wolke, rollte der dunkle BMW weiter.
    Der Staub brachte Suko auf eine Idee. Auch wenn John über einen dieser Feldwege ritt, würde er zwangsläufig eine Staubwolke hinterlassen, die von den Hufen des Pferdes aufgewirbelt wurde.
    Die harte Federung des Fahrzeugs schluckte die Unebenheiten.
    Suko fühlte sich in seiner Rakete, wie er den Wagen nannte, sehr sicher. Zwei Lastwagen donnerten an ihm vorbei, als er das Tempo drosselte und dort anhielt, wo der Feldweg in die Straße mündete.
    Er schaute nach rechts, nach links, ohne etwas von seinem Freund sehen zu können.
    »Der kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!« schimpfte er.
    Auch hinter den Pappeln, die zu beiden Seiten der Straße standen, konnte er sich nicht versteckt haben. Die Stämme waren zu dünn, um ihm Deckung zu geben.
    Wo also befand er sich?
    Suko sah schließlich ein, dass es keinen Sinn hatte, hier länger zu warten. Er wollte weiter in Richtung London fahren. Dafür musste er sich nach rechts wenden.
    Sekunden nach seinem Entschluss rollte er langsam über den Asphalt. Er kam sich wie eine Schnecke vor. Den Wagen auf freier Strecke mit derart gebremsten Schaum zu fahren, das war nicht seine Sache.
    Gegenverkehr huschte vorbei, auch wurde er überholt. Manch anderer Fahrer warf einen verwunderten Blick in das langsam dahinrollende Auto.
    Was mit John Sinclair geschehen war, konnte nur als eine Ungeheuerlichkeit bezeichnet werden. Suko wollte diese Last auch nicht allein auf seinen Schultern tragen. Der Fall hatte fast lächerlich begonnen und sich nun zu einem brandgefährlichen Drama entwickelt. Er brauchte Rückendeckung, die ihm

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