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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klang viel rauher, auch tiefer. Damit konnte man einem sensiblen Menschen Furcht einjagen.
    »Du kennst mich nicht, John? Bisher hatte ich dich immer für meinen besten Freund gehalten, und umgekehrt ist es wohl auch so gewesen. Was ist? Weshalb verstellst du dich, John?«
    »John?« Die Gestalt auf dem Pferd bewegte innerhalb des Helms den Kopf, soviel Spielraum war vorhanden. »Wer ist John? Ist er ein Ritter, eine adelige Person? Welchem Stand gehört er an?«
    »Dem der Polizisten.«
    »Rede nicht. Ich weiß nicht, wer du bist und was du willst. Ich kenne keinen John.«
    »Aber das bist du!« rief Suko ihm entgegen, diesmal klang die Stimme schon etwas verzweifelt.
    »Man redet nicht so despektierlich mit mir. Man zeigt Haltung und Achtung vor mir, du Narr! Ich kenne keinen John, ich bin auch kein John. Ich bin der Knight of Gorman, dem der Name Ritter Tod gegeben wurde. Und jetzt aus dem Weg mit dir. Halte mich nicht länger auf, ich muss meinen Weg reiten.«
    »Gut, Ritter, gut.« Suko machte das Spiel mit, und ihm war verdammt unwohl dabei. »Welchen Weg willst du reiten, Ritter?«
    »Er wird mich in den Ort führen, wo ich mich schadlos halten werde. Die Menschen sind mir noch etwas schuldig.«
    Das waren Sätze, die Suko noch nie aus dem Mund seines Freundes gehört hatte. Aber konnte man John noch als den alten Freund ansehen, so wie er es lange Jahre gewesen war? Zudem hatte die Antwort Suko schockiert. Der Ort, von dem John gesprochen hatte, konnte nur London sein. Dann hatte er also vor, als Ritter Tod in die Millionenstadt einzureiten.
    Das war verrückt. So etwas durfte es normalerweise nicht geben.
    Suko atmete tief durch. In seinem Nacken hatte sich Schweiß gesammelt. Er spürte den Druck wie eine schwere Last in Höhe des Magens. Für ihn war innerhalb der letzten Sekunden die Welt eine völlig andere geworden.
    »Geh aus dem Weg, Mensch!« Die Stimme klang hart und befehlend. »Oder soll ich dich nieder reiten?«
    Suko ging tatsächlich einen kleinen Schritt zurück. »Das würdest du wirklich tun, John?«
    »Ich kenne keinen John!« Ritter Tod schrie den Satz, und er handelte auch. Es war schon gekonnt, wie er es schaffte, trotz seiner Rüstung das schwere Schwert zu ziehen. Mit einem schleifenden Geräusch glitt die Klinge aus der Scheide. Und als er sie in der Hand hielt, brach sich ein Sonnenstrahl auf dem Metall.
    Ritter Tod sah nicht ein, nochmals eine Warnung auszusprechen.
    Einmal reichte, er handelte.
    Noch einen Reflex warf die Klinge, als er das Schwert bewegte.
    Und er führte es von oben nach unten. Ein Schlag, der Suko den Schädel spalten sollte.
    Suko konnte es nicht fassen. Mit einem Satz warf er sich zurück.
    Er sah, wie die Schwertklinge ins Leere fuhr, der Ritter sich dabei zur Seite beugte und fast vom Rücken des Pferdes gestürzt wäre. Im letzten Augenblick konnte er sich halten, riss die Klinge wieder hoch und führte dabei einen Rundschlag.
    Wieder musste Suko zurückweichen. Auf ihrem Weg zerhackte die Klinge noch einige tiefer hängende Zweige, die zu Boden regneten. Dann ritt John Sinclair an, ohne sich um Suko zu kümmern.
    Der schüttelte nur den Kopf. Es sah im ersten Moment so aus, als wolle John auf den BMW zureiten, um ihn zu attackieren, doch kurz davor zog er sein Pferd herum und ritt rechts an dem Wagen vorbei, wo einige Bäume derart dicht zusammenstanden, dass sie schon fast einen kleinen Wald inmitten der Parklandschaft bildeten.
    Der Ritter musste sich ducken, dann verschwand er unter den tiefhängenden Zweigen.
    Suko stand da wie ein begossener Pudel. Mit einer fahrigen Bewegung wischte er über seine Augen, wie jemand, der sich fragte, ob er die Szene geträumt hatte oder nicht.
    Gleichzeitig spürte er etwas anderes in sich hochsteigen. Eine drückende, lähmende Furcht, dieses Gefühl, nichts tun zu können, so hilflos zu sein. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er warf dem Herrenhaus einen schnellen Blick zu.
    Hinter den Fensterscheiben rührte sich nichts. Noch lagen sie im Schein der allmählich tiefer sinkenden Sonne, der ihnen einen goldenen Schimmer gab.
    Sehen konnte er seinen Freund nicht mehr, nur hören, als sich das Pferd einen Weg bahnte.
    Sehr langsam drehte sich Suko um. Er hätte eigentlich zu seinem Wagen laufen müssen, doch er ging langsam, als läge auf seinen Schultern eine schwere Last.
    Dass John nach London reiten würde, daran hatte er keinen Zweifel gelassen, doch wie würde die Stadt diese Gestalt aufnehmen? John konnte

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