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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vielleicht irgendwo Boot. Menschen am Wasser fangen Fische, brauchen Boot. Wir müssen Boot finden.«
    »Und dann auf dem Meer verdursten, wie?« spottete Heeremaas. »Wenn es hier Boote gibt, werden sie zu klein für uns alle sein, und vor allem zu klein, um Wasser und Proviant mitzunehmen. Der erste Sturm wird uns zerschlagen, oder die Strömung treibt uns zur Insel zurück…«
    »Nun hören Sie schon auf, Mann!« wies van Dyke ihn zurecht. »Jos hat nicht ganz unrecht - wir müssen diese Gegend verlassen. Dieser nächtliche Tanz gefällt mir ganz und gar nicht. Deshalb hat man auch die Männer betäubt. Die Eingeborenen wollten nicht, daß wir etwas von der nächtlichen Zeremonie mitbekommen!«
    »Wilde gefährlich und verrückt«, brummte Jos. »Wir hier weg, eh?«
    »Ja, so schnell wie möglich. Aber zuerst müssen wir wieder ins Dorf«, bestimmte van Dyke. »Solange die Eingeborenen hier tanzen, sind sie beschäftigt. Wir nutzen die Zeit und rüsten uns mit genug Wasser und Proviant aus, dann verschwinden wir -und zwar alle dreizehn Mann!«
    »Wenn wir die anderen wachbekommen«, brummte Heeremaas.
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Kapitän!« fuhr van Dyke ihn an. »Ich lasse keinen einzigen Mann zurück! Haben Sie mich verstanden?«
    »Mein Leben ist mir lieber als das der anderen, habt Ihr mich verstanden, Reeder?« gab Heeremaas finster zurück. »Meinetwegen könnt Ihr mich abmustern, wenn wir hier jemals wieder heil herauskommen, aber ich werde nur noch tun, was ich für richtig halte!«
    Er erhob sich und wollte in geduckter Haltung davoneilen.
    Doch er kam nicht weit.
    Denn im gleichen Moment, in dem sich Heeremaas erhob, sah van Dyke, wie der uralte Mann, der zwischen den Tänzern stand, beide Arme hob.
    Sieben Eingeborene traten aus den Schatten hinter den drei Weißen hervor, Speere und Steinmesser in den Fäusten, zwei von ihnen schwangen sogar Streitkeulen.
    »Madre de diosl« keuchte Jos auf. »Itzo geht's rund!«
    Die Eingeborenen zögerten keine Sekunde, sie griffen sofort an…
    ***
    Gegenwart:
    Juan und die beiden Frauen trieben die Pferde an, jagten über die Strandfläche und versuchten so den heranpolternden Stein- und Erdmassen zu entkommen. Es blieb ihnen schließlich keine andere Möglichkeit mehr, als ins Wasser auszuweichen.
    Auch bis dorthin rutschten und polterten die Geröllmassen. Für eine abrutschende gut zehn Meter hohe Steilkante waren die rund fünfzehn Meter Flachstrand einfach nicht breit genug.
    Eine gewaltige Staubwolke quoll heran, und kopfgroße Steine sausten den Pferden noch zwischen die Hufe.
    Daß sie alle ohne Kratzer davonkamen, war beinahe ein Wunder.
    Auch die reiterlosen Pferde waren instinktiv in Richtung Wasser ausgewichen.
    Der Strand war nicht wiederzuerkennen. Tausende von Kubikmetern Stein und Erde mußten heruntergerauscht sein. Von der Höhle, in die Zamorra und die anderen eingedrungen waren, war nichts mehr zu erkennen.
    »Die Geister«, murmelte Juan, »sie haben sie…«
    »Hören Sie endlich auf mit Ihren verdammten Geistern!« fuhr Nicole ihm über den Mund.
    Juan wurde bleich. Sein Gesicht verhärtete sich, seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich.
    »Pardon«, murmelte die Französin. »Ich wollte Sie nicht verletzen, Juan, aber einer der Männer in der Höhle… er war mein…«
    Sie sprach es nicht aus, sah statt dessen zu Monica Peters hinüber, aber die Telepathin schüttelte nur stumm den Kopf.
    Keine Überlebenden!
    Nicole suchte nach einer Stelle, wo sie mit den Pferden wieder nach oben gelangen konnten. Der ursprüngliche Pfad hinauf war fort, er war mit der Steilklippe abgerutscht. Erst einige hundert Meter weiter konnten sie wieder auf das Plateau zurückkehren.
    Überrascht stellte Nicole fest, daß Diable fehlte.
    Sie sah sich um, aber der schwarze Hengst trieb nicht in den Wellen, er war auch nirgendwo auf dem Land zu sehen.
    Dabei war Nicole sicher, daß Diable nicht vom Geröll verschüttet worden war. Sie hatte das schwarze Tier noch gesehen, als sie mit ihrem eigenen Pferd ins Wasser auswich!
    Wo war Diable?
    Doch andererseits - spielte es überhaupt eine Rolle, was mit diesem Satanshengst geschehen war?
    Es ging schließlich um Menschen!
    Menschen, die jetzt wohl endgültig verschüttet waren. Wie tief auch immer die Höhle ins Erdreich ragte - diese Katastrophe konnte sie keinesfalls mehr überstanden haben!
    Juan und Loana unterhielten sich, während sie Nicole und Monica nach oben folgten.
    Von hier sah das Stück Land

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