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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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echote Zamorra.
    »Ich bin mir sicher«, sagte Tendyke. »Alles habe ich damals auch nicht erfahren, doch wenn das stimmt, was ich vermute, dann ist Onnorotauos Geist auf ein paar hundert dieser Statuen verteilt. Aber nur eine davon ist die, die ihn aufwecken kann.«
    »Und zwar diese hier«, vermutete Zamorra.
    »Richtig.«
    »Leuchte das Ding doch noch mal an«, bat der Parapsychologe. »Ich hatte gerade den Eindruck, als würde es sich - bewegen !«
    »Hoffentlich nicht«, flüsterte Tendyke heiser.
    Er lenkte den Lichtkreis der Lampe wieder auf das Stück rötlichbraunen Gesteins, das hier aus der Höhlen wand ragte.
    Alles blieb ruhig.
    »Ich glaube, ich muß euch etwas sagen«, bemerkte Uschi zögernd. Sie lehnte sich an Tendyke. »Ich hatte gerade Gedankenverbindung mit Moni. Die anderen wollen uns herausholen. Moni wollte wissen, ob wir verletzt oder verschüttet oder sonst was sind. Aber…«
    »Was aber?« drängte Zamorra, als sie verstummte.
    »Das, was in diesem Stein ist, wurde dadurch auf uns aufmerksam. Als wir hier an den Strand kamen, um uns ein bißchen zu vergnügen, haben wir es irgendwie bemerkt. Jetzt hat es uns bemerkt, und zwar richtig. Und - die Telepathie hat es erweckt!«
    »Wie ist das möglich?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hat es die dabei eingesetzte mentale Energie anzapfen und für sich verwerten können. Vorhin hatte ich dieses Gefühl auch schon, aber da hat es noch nicht gereicht. Jetzt war ich in unmittelbarer Nähe dieser Steinfigur, und dadurch war der Dämon sozusagen direkt an der Quelle. Ich glaube, wir waren es, die diesen Dämon wieder erweckt haben!«
    Tendyke fluchte.
    »Vernichte ihn!« schrie er plötzlich. »Greif ihn an, Zamorra! Mit allem, was du hast! Du hast doch hoffentlich nicht nur dein Amulett hier, oder?«
    »Du wirst lachen - ja«, erwiderte Zamorra unbehaglich. »Ich habe nur das Amulett hier, der Rest unserer Ausrüstung ist im Camp bei unserem Schrumpfgepäck. Wenn du vorher mal etwas mehr als nur eine vage Halbheit angedeutet hättest, dann hätten wir uns auch besser vorbereiten können.«
    »Konnte ich ahnen, daß ausgerechnet wir selbst den fröhlichen Wecker für diese Bestie spielen?«
    »Es tut mir leid«, sagte Uschi, »ich wollte das nicht.«
    »Dich trifft die geringste Schuld«, sagte Tendyke, und er sprach jetzt etwas leiser. »Ich habe Onnorotauo unterschätzt - wieder einmal. Ich kann nur hoffen, daß es diesmal nicht wieder so viele Opfer kostet wie damals.«
    »Es ist eigenartig«, flüsterte Zamorra schaudernd. »Ihr redet davon, daß der Dämon erwacht sei - aber Merlins Stern reagiert immer noch nicht auf ihn. Seid ihr sicher, daß dieser Onnoro - sowieso tatsächlich aufgewacht ist? Der Stein rührt sich nicht, er strahlt keine Schwarze Magie aus. Für meine Begriffe ist alles genau so wie zuvor.«
    »Das Stück von ihm, das in diesem Stein lebt, ist vermutlich zu klein, als daß dein Amulett es wahrnimmt«, vermutete Tendyke. »Kannst du nicht trotzdem schon mit Merlins Stern angreifen?«
    »Wenn das Amulett keine Magie spürt, wird es auch nicht reagieren, ganz gleich, was ich tue«, sagte Zamorra. »Vielleicht früher einmal, aber seit sich das Taran-Bewußtsein verselbständigt hat und nicht mehr in dem Amulett lebt, haben sich einige Dinge grundlegend geändert. Das Amulett ist schwerfälliger geworden und weniger reaktionsfreundig.« [5]
    »Trotzdem«, verlangte Tendyke, »versuch es wenigstens! Oder der Dämon wird uns schon in den nächsten Minuten an den Kragen gehen! Wir müssen den Stein zersprengen - oder hier raus!«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er öffnete die obersten Knöpfe seines Hemdes und berührte mit den Fingerkuppen die handtellergroße Silberscheibe, die vor seiner Brust hing.
    Er versuchte einige der Hieroglyphen zu verschieben.
    Normalerweise konnte er damit die magischen Funktionen des Amuletts auslösen. Wenn es nicht auf Gedankenbefehle reagierte, konnte er es mechanisch zwingen, die gewünschten Befehle auszuführen.
    Dazu wurden bestimmte Hieroglyphen gegeneinander verschoben, die an sich fest auf dem Metall saßen, und danach glitten diese Hieroglyphen auch von selbst wieder in ihre alte Position zurück, während das Amulett das tat, was ihm befohlen worden war.
    Aber diesmal ging es nicht.
    Die eigenartigen Schriftzeichen ließen sich nicht bewegen, die Magie wurde nicht aktiv!
    In diesem Moment war das Amulett nur ein Stück Metall mit äußerst kunstvollen, filigranen

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