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0593 - Der Metapsychische Krieg

Titel: 0593 - Der Metapsychische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abschalten.
    Jetzt erst fanden wir Gelegenheit, das Geschehen zu diskutieren und eine annehmbare Erklärung zu finden. Icho Tolot gab sie uns, wie ich bereits erwähnte. Wir standen auf dem Meteorit, als wir rematerialisierten. Der Transmitter und sein temporales Bezugsfeld hatten uns mitgerissen. Der Meteorit und damit das Trümmersystem existierten bereits, aber was sonst geschehen war, entzog sich vorerst unserer Kenntnis.
    Die Gedankenimpulse von Paramags waren vorhanden, Betty fing sie ebenfalls auf. Damit stand fest, daß sie - wenigstens zum großen Teil - die Katastrophe vor sechzigtausend Jahren überlebt hatten. Auch deutete die Veränderung des Höhleneinganges darauf hin, daß bereits mit dem Bau des gigantischen Raumschiffes begonnen worden war.
    Mehr allerdings wußten wir jetzt noch nicht.
    So gut es ging, richteten wir uns ein, nicht weit von der Schleuse entfernt. Betty entdeckte eine blanke PEW-Ader in der Wand und war fest entschlossen, so schnell wie möglich eine erste Erkundung vorzunehmen. Icho Tolot und ich hatten nichts dagegen einzuwenden, beschworen Betty und Tako jedoch, äußerst vorsichtig zu sein und sich auf keinen Fall orten zu lassen.
    Ich hatte meine Gründe, Tako zu bitten, Betty zu begleiten. Er sollte feststellen, ob sich im Innern des Meteorits, der in zeitlicher Hinsicht jetzt noch für uns unbekannt war, ein Teleporter frei und ungestört bewegen konnte. War das der Fall, würde ich zusammen mit Icho Tolot die nächste Erkundung vornehmen.
    Aber soweit war es noch nicht.
    Betty und Tako verschwanden in der Ader aus PEW-Metall.
    Eine weitere Frage lag mir noch am Herzen: „Was ist aus der Raumflotte geworden? Ob ihr der Start gelungen ist?"
    „Das läßt sich noch nicht feststellen, aber vielleicht kann uns Betty eine Antwort bringen. Wenn die Flotte vor sechzigtausend Jahren wirklich entkommen konnte, müßten die Schiffe inzwischen wieder zurückgekehrt sein, denn sie würden kaum so lange unterwegs aushalten." Icho Tolot hatte sich auf den Boden des Stollens gesetzt und lehnte mit seinem mächtigen Rücken an der Wand, aus der ein schwaches Leuchten kam. Wir konnten gerade genug sehen, um die eigenen Lampen nicht einschalten zu müssen. „Immerhin deutet doch der Umbau dieses Meteorits in ein Raumschiff darauf hin, daß hier ein gewisser Sinneswandel stattgefunden haben muß. Ich denke, wir werden den Grund dafür auch noch erfahren."
    Ich mußte noch viel erfahren, wenn ich wieder ruhig schlafen wollte, was unter den gegebenen Umständen ohnehin schwierig genug war.
    Immerhin wurde unsere Ungeduld auf keine zu harte Probe gestellt. Betty Toufry und Tako Kakuta kamen nach einer knappen Stunde zurück.
    „Fast die Hälfte der Paramags haben damals die Katastrophe überlebt, aber alle, die gerade nicht im entstofflichten Zustand existierten, wurden vernichtet. Die Übriggebliebenen vereinigten sich und vergaßen ihren Bruderzwist. In mühevoller Arbeit schufen sie aus dem Trümmersystem ein zusammenhängendes Kunstwerk aus Kleinplaneten mit PEW-Strängen, die eine Paraverbindung garantierten. Daran wird sich in den nächsten fünfzigtausend Jahren nichts ändern. Wir machten einen Sprung über sechzigtausend Jahre, das fanden wir anhand der paramagschen Zeitangabe heraus. Der Zeitpunkt der Katastrophe ist genau bekannt."
    „Was geschah mit der damaligen Flotte?" fragte Icho Tolot.
    „Wir konnten es noch nicht erfahren, denn niemand dachte an sie. Wir wissen nur, daß vor etwa hundert Jahren etwas geschehen sein muß, das die Paramags dazu veranlaßte, diesen Meteorit in ein gigantisches Raumschiff zu verwandeln."
    Weiter berichtete Betty, daß alle Kleinplaneten ausgehöhlt und mit Luftzubereitungsanlagen ausgerüstet worden waren. Die Paramags hatten es geschafft, aus Trümmern ein einziges stabiles Gebilde zu schaffen, wenn auch zwischen den einzelnen Welten der leere Raum lag. Er bildete kein Hindernis für die Paratransdeformation, solange die Stränge aus PEW-Metall vorhanden waren.
    Ja, das also war die Situation!
    Ob wir nun hundertzehntausend oder fünfzigtausend Jahre in der Vergangenheit auf einer fremden Welt hockten, spielte keine Rolle mehr. Immerhin hatte sich Icho Tolots Vermutung bewahrheitet. Wir waren der Gegenwart ein Stück nähergekommen.
    Draußen auf der Oberfläche stand noch immer der Transmitter, jetzt wieder stabil und real. Ich fragte mich, ob er auch in den letzten sechzigtausend Jahren dort gestanden hatte, mußte die Frage jedoch verneinen.

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