Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sie einfach mit sich durch die Öffnung.
    Unwillkürlich schrie sie auf. Sie sträubte sich.
    Der junge Bursche entwickelte jedoch eine ungeheure Kraft und zog sie einfach durch das Tor.
    Von dem Spinnenmonstrum war nichts mehr zu sehen.
    Der Raum, in dem sie vorhin gewesen waren, schien so etwas wie eine Schleuse zu sein. Hier jedenfalls begann ein größerer Komplex aus Korridoren und Räumen.
    Jon führte sie in eine Art Imbißstube. Außer ihnen war niemand anwesend.
    In diesem Moment ergriff sie ihre Chance.
    Und Jons Waffe!
    Sie riß sie aus seiner Gürtelschlaufe hervor und machte einen Sprung zurück. Mit beiden Händen hielt sie die schwere Waffe gepackt und richtete sie auf Jon.
    »So«, stieß sie hervor. »Und jetzt wirst du mich hier wieder rausbringen! Verstanden?«
    Er war blaß geworden.
    Langsam, ganz langsam streckte er die linke Hand aus. »Mach keine Dummheiten, Eve.«
    »Sicher nicht. Du bringst mich raus. Dann darfst du vielleicht weiterleben.«
    »Du bist ja verrückt«, stieß er kopfschüttelnd hervor. »Ghaagch hatte wohl recht. Ich hätte mich nicht einmischen sollen. Aber ich Narr mußte dir ja unbedingt nachlaufen und versuchen, dich zu befreien. Ich hätte dich bei den Bongs lassen sollen. Komm, sei vernünftig.«
    »Ich bin vernünftig«, erwiderte sie aufgeregt. »Tu jetzt endlich, was ich sage, oder ich schieße!«
    »Gib mir die Waffe«, verlangte Jon. »Du kannst nicht richtig damit umgehen. Am Ende verletzt du dich noch selbst. Das möchte ich nicht.«
    »Schwätzer«, sagte sie. »Los, mach schon!«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Na schön. Du kannst gehen. Aber du bist eine Närrin. Du wirst da draußen nicht lange überleben. Sie sind ein zorniges Volk geworden, und du gehörst nicht zu ihnen. Was sie mit dir machen, hast du schon einmal erlebt. Ich werde keinen Finger mehr rühren, um dir zu helfen. Dabei ist es schade. Du bist eine so schöne Frau…«
    »Halt den Mund, Spinne!« fauchte sie.
    Er stutzte. »Was hast du gesagt?«
    »Daß du den Mund halten sollst!« Ihre Hände begannen zu zittern. Sie spürte, daß sie knapp davor stand, hysterisch zu werden.
    »Du hast mich eine Spinne genannt, ja?« sagte er. »Du glaubst - ich sei ein Meegh? Das ist absurd!« Plötzlich begann er zu lachen.
    Sie wollte es eigentlich gar nicht wirklich. Es war nur ein Reflex, eine unkontrollierte Reaktion auf sein Lachen, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
    Ein schwarzer Strahl fauchte aus der Mündung…
    ...und traf Jon!
    ***
    Unangefochten konnten Zamorra und seine Begleiter das Dorf betreten. Am Ortseingang benutzte Zamorra wieder das Amulett und ›aktualisierte‹ die Justierung der Zeitschau.
    In der Tat zeigte die Silberscheibe wieder die beiden Männer mit Carlotta. Sie bewegten sich ins Dorf hinein.
    Hier, auf der Straße zwischen den Häusern, wurde Nicole etwas ruhiger. Allerdings wich sie den ›Lebenszeichen‹, den Unrat-Ansammlungen, weiträumig aus.
    »Schaut euch das an«, murmelte sie bedrückt. »Jede Menge Müll und Abfall, aber hört einer von euch auch nur eine Ratte fiepen? Wie ich schon sagte: Diese Welt ist so tot, toter geht's schon kaum noch!«
    Vorsichtshalber hielt sie ihre Hand in der Nähe der Waffe, die sie aus dem Château mitgenommen hatte.
    Trotz aller Aufmerksamkeit, der Überfall kam völlig überraschend.
    Plötzlich blitzte es vor ihnen auf!
    Nicole, die unmittelbar hinter Zamorra ging, trat ihrem Gefährten blitzschnell in die Kniekehlen. Sie stürzten beide.
    Etwas jagte über sie hinweg.
    Rhythmisches Hämmern von Abschüssen erfüllte die Luft. Lichter zuckten.
    Auch Ted hatte sich fallengelassen.
    Hinter ihnen schlugen die Geschosse in eine Hauswand.
    Von einem Moment zum anderen war die Hölle los. Glühende Steinbrocken wirbelten durch die Luft. Etwas brach krachend in sich zusammen. Druckwellen fegten über die Menschen hinweg.
    Ted warf sich vorwärts, bekam Zamorra zu packen und zerrte ihn in den Schatten eines Gebäudes.
    Nicole rollte sich über den verdreckten, rissigen Straßenbelag in die entgegengesetzte Richtung. Aus der Waffe in ihrer Faust flammten rote Blitze.
    Schrilles Fauchen begleitete die Laserstrahlen, die Nicole in die Richtung abschoß, aus der die Mini-Raketen verfeuert worden waren.
    Im nächsten Moment war wieder alles totenstill.
    Nur das getroffene Haus, dessen ganze Fassade zusammengebrochen war, knisterte und knackte. Flammen begannen zu prasseln, Feuer breitete sich aus.
    Zamorra hob den Kopf. Er hatte sich wieder

Weitere Kostenlose Bücher