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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stelle der Wald gelegt. Carlotta tat das jetzt ebenfalls. Aber nichts veränderte sich.
    Da wandte sie sich zur anderen Seite, strich mit der Hand über das kühle, etwas angerauhte Material auf der Suche nach der verborgenen Schaltfläche.
    Als sie schon beinahe aufgeben wollte, öffnete sich die Wand vor ihr. Zugleich schloß sie sich auf der anderen Seite, an der Jon bereits bis auf wenige Meter herangekommen war.
    Carlotta schlüpfte hinaus in die Nacht.
    Sofort begann sie zu laufen.
    Aber wohin sollte sie sich wenden? Wo waren die Regenbogenblumen? Und welche Gefahren warteten möglicherweise unterwegs auf sie?
    Sie kannte sich hier doch überhaupt nicht aus!
    Vielleicht wäre es besser gewesen, Jon mitzunehmen und sich von ihm führen zu lassen. Carlotta war jedoch inzwischen so gut wie sicher, daß er sich keinesfalls dazu hätte zwingen lassen. Und noch einmal wollte sie mit dieser fürchterlichen Waffe auch nicht auf ihn schießen.
    Kurz durchzuckte sie die Erinnerung an das Spinnenwesen, das sie gesehen hatte. Ein Meegh ohne seinen Schattenschirm. Wo eines war, gab es sicher mehrere. Vermutlich wimmelte das ganze Bauwerk von ihnen.
    Früher hatte sie sich vor Spinnen nicht geekelt. Schön, es gefiel ihr nicht, wenn sich dieses Ungeziefer breit machte, und sie wischte die Netze weg und schlug oder trat die Spinnen platt, wo immer sie sie krabbeln sah, aber es gab Menschen, die schreiend davonliefen, wenn sie eine Spinne nur von weitem sahen. Zu ihnen hatte Carlotta nie gehört.
    Jetzt schauderte sie allein schon bei dem Gedanken an die Spinnenungeheuer. Und sie ahnte, daß sie auch einer kleinen Hausspinne nie mehr so unbefangen begegnen konnte wie früher. Die Achtbeinigen würden sie immer an dieses unfreiwillige Abenteuer erinnern, so lange sie lebte.
    Sie lief in die Nacht hinaus, bis ihr der Atem ausging und sie eine Pause einlegen mußte.
    Sie hoffte, daß Jon die Verfolgung aufgeben würde, und auf sich aufpassen konnte sie nun auch selbst, nachdem sie über die Waffe verfügte. Damit würde sie sich weitere Leute vom Schlage eines Bent oder einer Zanita vom Hals halten können.
    Glaubte sie…
    ***
    »Cwm Duad?« Ted Ewigk sah Zamorra verwundert an. »Weißt du eigentlich, was du da sagst?«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, erwiderte der »Ich kenne dieses Dorf gut genug. Ich kann schon nicht mehr zählen, wie oft ich hier gewesen bin. Wir sind hier in Wales, und das da oben ist der Berg, auf dem sich Merlins Burg befindet. Aber dieses Leuchten… so hat sich Caermardhin noch nie gezeigt. Weißt du, was ich glaube?«
    Ted schüttelte den Kopf.
    »Dieses Zeitparadoxon, das Merlin vor so langer Zeit geschaffen hat, hat die Meeghs damals nicht wirklich vernichtet. Es hat sie in eine andere Existenzebene geschoben. Und in genau der sind wir jetzt gelandet.«
    »Du bist ja verrückt!« entfuhr es dem Reporter.
    »Es sind die Häuser, die ich von Cwm Duad her kenne«, beharrte Zamorra. Er hatte mit dem zungenbrecherisch klingenden wälischen Dorfnamen kein Problem - er sprach es korrekt wie ›kumduad‹ aus. »Aber so heruntergekommen hat es in Cwm Duad noch nie ausgesehen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der Ort von einem Tag zum anderen dermaßen verfällt. Dazu bedarf es vieler Jahre.«
    »Du willst nur nicht wahrhaben, daß Caermardhin tatsächlich zerstört worden sein könnte«, sagte Ted. »Vergiß nicht, daß ich die Burg nicht erreichen konnte. Und ich gehöre nun wirklich nicht zu den Leuten, die Merlin niemals bei sich sehen will. Immerhin habe ich vor geraumer Zeit mal daran mitgewirkt, eben diese Burg aus der Hand eines Dämons zurückzuerobern. Ganz so unangreifbar, wie du meinst, ist Caermardhin nun wirklich nicht. Das solltest du eigentlich wissen.«
    »Trotzdem«, sagte Zamorra. »Das hier kann nicht die Erde sein… Kopf runter, verdammt!«
    Er zog den Freund wieder in Deckung, der sich während der Unterhaltung halb aufgerichtet hatte.
    Prompt jagte eine Folge von Mini-Raketengeschossen über sie hinweg und detonierte irgendwo außerhalb des Dorfes.
    »Hübsche Technik haben sie entwickelt«, sagte er. »Mit diesen Miniraketen und bei dieser Feuergeschwindigkeit dürfte einiges kaputtzuschlagen sein.«
    »Hoffentlich nicht unsere wertvollen Athletenkörper«, ächzte Ted. »Danke… Dennoch will ich nicht glauben, daß wir uns in einer anderen Dimension befinden. Wo ist eigentlich Nicole geblieben?«
    »Keine Ahnung. Irgendwo drüben auf der anderen

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