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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beinahe auf Lepra tippen«, sagte Ted Ewigk.
    Er hantierte mit einer der Waffen.
    »Erstklassige Arbeit«, bemerkte er. »Wenn die Leute mit der medizinischen Versorgung ebenso gut wären, würden sie nicht so kaputt aussehen. Das Ding verschießt fünf Zentimeter lange Raketen wie eine Maschinenpistole Kugeln. Die Raketen haben einen eigenen Antrieb. Und ihre Sprengköpfe…«
    Er verstummte.
    »Was ist mit den Sprengköpfen?« hakte Nicole nach.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie - nuklear.«
    ***
    Carlotta rechnete eigentlich nicht wirklich damit, daß sie die Regenbogenblumen wiederfand. Doch plötzlich entdeckte sie tatsächlich den Ort wieder, an dem sie diese Welt betreten hatte.
    Da lagen noch die Reste ihres Bademantels, da waren die Brandspuren. Und vor allem: Da waren die Blumen!
    Aber sie hatten sich verändert.
    Sie waren welk!
    Erschrocken trat Carlotta näher an die Blumen heran.
    Die Blütenkelche hingen schlaff nach unten, berührten beinahe den harten Boden. Und als Carlotta eines der Blütenblätter berührte, zerfiel es raschelnd unter ihren Fingern zu Staub.
    »Das gibt es doch nicht«, entfuhr es ihr.
    Erschrocken trat sie zwischen die Blumen und versuchte, sich auf Teds Villa zu konzentrieren.
    Danach auf Château Montagne.
    Auf Tendyke's Home.
    Keine Reaktion.
    Die Regenbogenblumen funktionierten nicht mehr.
    Sie waren abgestorben.
    Es gab keine Möglichkeit mehr zur Rückkehr!
    ***
    »Nuklear?« stieß Zamorra hervor. »Hat dir einer was in den Tee getan? Wenn diese Mini-Raketen wirklich Atomwaffen wären, würde schon eine davon ausreichen, das halbe Dorf auszuradieren. Die Sprengwirkung ist aber nicht annähernd so groß.«
    »Gebremste Wirkung«, überlegte Ted. »Vielleicht steckt in jedem Projektil nur ein Gramm spaltbares Material oder so.«
    »Hast du schon mal was von kritischer Masse gehört? Die muß erreicht werden, um eine nukleare Reaktion hervorzurufen.«
    »Sicher«, erwiderte der Reporter. »Wenn du zehn, fünfzehn dieser Geschosse wegballerst, passiert nicht viel außer einem kleinen, überschaubaren Feuerwerk. Verballerst du jedoch das ganze Magazin ins Ziel, kommt genug von dem spaltbaren Material zusammen, um zu reagieren.«
    »Atomwaffen funktionieren ein wenig komplizierter«, warf Nicole ein. »Da wird unter anderem auch mit Druck und Verdichtung gearbeitet. Vergiß deine Atomtheorie.«
    »Und was sagen uns dann diese Symbole?« Er ließ eines der Geschosse aus dem Magazin gleiten und hielt es Nicole entgegen. »Hier, die Gravur in der Hülse. Das internationale Zeichen für Radioaktivität. Daneben ein Atomkern mit kreisenden Elektronen. Und hier ein Totenkopf und ein chemisches Zeichen. Steht das nicht für Plutonium?«
    »Das ist doch verrückt!« entfuhr es Zamorra. »Nukleare Handfeuerwaffen sind allein von der Konstruktion her undenkbar! Selbst die Ewigen mit ihrer diesbezüglichen Hochtechnologie sind einen anderen Weg gegangen und haben statt dessen konstruktiv aufwendige Laserwaffen entwickelt!«
    »Mit der Atomtechnik haben die aber ohnehin nie viel am Hut gehabt.« Ted schob das Geschoß wieder ins Magazin zurück. »In dem Punkt waren sie ein bißchen schlauer als wir Menschen.«
    »Genauer gesagt, sie hatten andere Mittel zur Verfügung. Gäbe es auf der Erde Dhyarra-Kristalle in ausreichender Zahl und Größe, hätten wir sicher weder Kernkraftwerke noch Atombomben entwickelt. Schließlich ist die Energieausbeute durch die Großkristalle, wie sie in den Raumschiffen der Ewigen Verwendung finden, weit größer und effektiver. Wirkungsgrad annähernd hundert Prozent.«
    »Du scheinst dich ja intensiv damit befaßt zu haben, Herr Ingenieur«, sagte Ted mit mildem Spott. »Das hier ist jedenfalls eine nukleare Handfeuerwaffe, ob es dir gefällt oder nicht.«
    »Das nächste Problem ist das der Abschirmung«, fuhr Zamorra unbeirrbar fort. »Die Strahlung kann bei so kleiner Technik überhaupt nicht vernünftig eingedämmt werden. Wenn es sich tatsächlich um Nukleargeschosse handelt, so winzig ihre Ladungen auch sein mögen, müssen sie Radioaktivität en masse verstrahlen.«
    »Was den Zustand dieser Menschen vielleicht erklären könnte«, sagte Ted und deutete auf die drei Paralysierten.
    »Mutationen, Zellwucherungen, gleichzeitig Absterben des Gewebes. Diese Leute sind vielleicht über Jahre hinweg der Strahlung ausgesetzt gewesen. Kein Wunder, daß sie jetzt so aussehen.«
    »Und nun bekommen wir auch von dieser Strahlung ab.« Unwillkürlich

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