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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging Nicole auf Abstand.
    Ted wog die Waffe in der Hand. »Wenn meine Vermutung stimmt, und ich bin mir dessen sicher, ist dieses ganze Land längst radioaktiv verstrahlt. Denn diese Waffen sind heute bestimmt nicht zum ersten Mal eingesetzt worden. Wir dürften also längst schon Radioaktivität aufgenommen haben. Da kommt es auf das bißchen, das dieser Munition entstammt, sicher auch nicht mehr an.«
    »Herrliche Aussichten. Schade, daß wir diese Gentlemen nicht fragen können. Sie sind derzeit ein wenig indisponiert.«
    »Es gibt in Cwm Duad bestimmt noch mehr Menschen. Das hier sind sicher nicht die letzten Überlebenden einer Katastrophe, die schon vor Jahren stattgefunden haben muß. Wir werden also nicht warten, bis diese drei hier wieder erwachen, sondern an irgendeiner Haustür klopfen und die Bewohner befragen. Aber wir sollten bei der ganzen Sache nicht vergessen, weshalb wir eigentlich hier sind: um Carlotta zu finden! Solange wir sie nicht aufgespürt haben, denke ich nicht daran, umzukehren - Radioaktivität hin oder her.«
    »Hat denn jemand was von Umkehren gesagt?« murrte Zamorra.
    »Was machen wir mit diesen drei Männern? Lassen wir sie einfach so liegen?«
    Zamorra nickte. »Ist wohl am besten. Bringen wir sie in die stabile Seitenlage. Und dann sehen wir uns um. Zunächst werde ich mit dem Amulett versuchen, Carlottas Spur weiter zu verfolgen.«
    »Wir übernehmen die Sicherung«, sagte Ted. Er behielt ›seine‹ Raketenwaffe und nahm die Magazine aus den anderen an sich. »Hoffentlich komme ich nicht in die Verlegenheit, damit tatsächlich auf Menschen schießen zu müssen. Diese armen Teufel…«
    Zamorra sah wieder zu dem leuchtenden Berg hinüber.
    »Radioaktivität«, murmelte er. »Hm…«
    ***
    »Du bist ein Narr«, sagte Ghaagch. Auch jetzt, im Innern des Bauwerks, und ohne den tarnenden Schattenschirm, schien seine Stimme aus weiter Ferne heranzuwehen. »Laß die Weibliche laufen. Vergiß sie einfach. Es gibt Wichtigeres.«
    »Wichtigeres?« Jon Thorndike sah den Meegh zweifelnd an. »Was meinst du damit?«
    »Fremde sind eingetroffen. Wir wissen nicht, woher. Sie haben das Dorf aufgesucht. Die Bongs kämpfen gegen sie.«
    »Was für Fremde?«
    »Sie sehen aus wie die Bongs und wie du. Vermutlich gehört die Weibliche zu ihnen. Wenn die Bongs sie als Feinde einstufen, müssen wir sie als Freunde gewinnen.«
    »Klingt irgendwie logisch«, sagte Jon spöttisch. »So richtig mathematisch. Plast du eine Idee, wie wir das anstellen sollen?«
    »Wir müssen sie vor den Bongs schützen. Ich werde einen Spider kommen lassen.«
    »Prächtig«, erwiderte Jon sarkastisch. »Eine fantastische Idee. Natürlich werden die Bongs ihn abschießen!«
    »Es ist Nacht. Sie sehen den Schatten nicht.«
    »Den anderen haben sie verdammt gut gesehen und ihn auch beschädigen können, nicht wahr? Ghaagch, wenn hier jemand ein Narr ist, dann bist du es. Wir haben nicht mehr viele Spider. Ich will nicht, daß wir noch mehr verlieren. Vielleicht werden wir sie noch dringend benötigen, um Talos verlassen zu können.«
    »Das meinst du doch nicht ernst, Prophet. Wohin willst du fliehen?«
    »Die Frau sagte, sie wolle zurück in ihre eigene Welt. Zur Erde. Ich verstehe zwar nicht, was sie damit meint. Kommt sie vielleicht aus einer unterirdischen Welt? Nein, das glaube ich nicht. Ich habe nachgedacht, Ghaagch. Ihr seid Sternenfahrer.«
    »Gewesen«, fauchte der Spinnenartige.
    »Wie auch immer. Vielleicht kommt auch diese Frau von den Sternen. Sie kann uns den Weg zurück zeigen. Deshalb müssen wir sie zurückholen und ihr die Furcht nehmen. Sie kennt dein Volk, Ghaagch. Ich weiß zwar nicht, woher, aber…«
    »Du weißt ja auch nicht, woher sie kommt. Woher nimmst du die Sicherheit, daß sie keine Bong ist? Nur, weil die Bongs sie verschleppt haben, um ihr einen Controller aufzusetzen und sie als Sklavin zu verkaufen? Sie sind doch alle gleich, deine Artgenossen, sie kennen keine Loyalität. Sie verkaufen ihresgleichen, wenn sie sich einen noch so geringen Vorteil davon versprechen. Die Frau ist eine von ihnen. Eine andere Welt? Wie sollte das möglich sein? Es gibt kein Weltentor mehr. Es wurde gewaltsam geschlossen, noch bevor du geboren wurdest. Damals wurde uns der Weg zurück zu den Sternen genommen. Und wir wissen bis heute nicht, wie es Merlin gelungen ist, das Tor zu zerstören, ehe wir seine Burg vernichteten.«
    »Eine andere Welt… Erde…« Jon berührte seine Schläfen mit den Fingerspitzen. »Da

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