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0595 - Die Antimaterie-Gefahr

Titel: 0595 - Die Antimaterie-Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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länger ich diesen Mann kannte, desto weniger gefiel er mir. Seine politischen Ziele mochten nicht die schlechtesten sein, aber er selbst war eine schlechte Galionsfigur für eine Partei.
    Sein Ehrgeiz würde ihn noch einmal zur Strecke bringen.
    „Eine Antwort, Staatsmarschall, die mich und meine Partei keineswegs überzeugen kann. Wie stellt sich der Obmann von Plophos dazu?"
    Ich griff nach einem Mikrophon, schlug meine Beine übereinander und erwiderte: „Ich kann Ihre Argumentation keineswegs unterstützen, Marschall. Aber vielleicht warten Sie auf die gesammelten Meinungen Ihrer Ratgeber und Vertrauten. Das Schiff mit ihnen ist gemeldet und müßte eigentlich bald eintreffen. Ich persönlich vertraue Reginald Bull. Ich warte ab, bis ich mehr Informationen habe, ehe ich mich positiv oder negativ äußere. Ich glaube, daß der Alarm überflüssig ist, aber das kann nur durch Ereignisse oder deren Ausbleiben bewiesen werden."
    Wieder schrie jemand von hinten: „Ausgezeichnet! Viel gesprochen und wenig gesagt."
    Ich drehte mich nicht einmal um. Aber als ich in die Augen Julian Tifflors blickte (sagte ich schon, daß er ein faszinierender Mann von bestechendem Aussehen und geradezu ungewöhnlichen Manieren ist?), erkannte ich, daß hinter diesen Augen eine Regung lauerte, die ich bei Tifflor bisher nicht gekannt hatte.
    Hatte er Angst? Fast schien es so.
    „Mein Damen und Herren, Zuschauerinnen und Zuschauer, Bewohner des Solaren Imperiums und des Solaren Systems", sagte Bull abschließend. „Wir haben alles eingeleitet. Ich bitte Sie alle um Verständnis für unsere Maßnahmen. Sie dienen ausnahmslos der Sicherheit von uns allen."
    Er nickte in die Richtung der Fernsehlinsen und verließ langsam den Saal. Mein Sekretär kam auf mich zu und sagte: „Draußen sind Reporter. Wollen Sie eine weitere Stellungnahme abgeben?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein. Noch nicht!" sagte ich. Seit mich Tifflor angesehen hatte, glaubte ich, ihn und seine beiden Freunde besser verstehen zu können. Plötzlich bekam auch ich Angst vor einer unsichtbaren Gefahr, die mit der Geschwindigkeit von hyperdimensionalen Wellen auf den Rand der Galaxis zustürmte.
    Was war es? Was raste aus dem Kosmos auf das Solsystem zu?
     
    4.
     
    ZEIT: Mittwoch, 18. Juli 3444. Null Uhr null Minuten.
    ORT: Weltraum dicht vor der USO-Station USO-Bolban-Termi.
    BERICHT: Kommandant Major Erkh Stallinger.
    Ich glaube, wir alle fühlten uns wie die Überlebenden vom „Floß der Medusa", als die Schirme der Ortung, die immer wieder von den Linien und Mustern der Störungen überflutet wurden, den USO-Satelliten einigermaßen klar zeichneten. Die Männer in den Sitzen der Steuerung brachen bereits halb zusammen; sie hatten in den letzten Stunden wahre Gigantenarbeit geleistet.
    „Ein Satellit! Er funkt uns an!" schrie jemand.
    Es klang wie ein Schrei, mit dem jemand das Leben wiedergegeben wurde. Ich wischte den Schweiß von meinem Gesicht und trocknete die nassen Handflächen am Stoff meiner Hose. Sie war bereits völlig verschmutzt und feucht.
    „Ist das sicher?" rief ich durch die prasselnden Störungen der Lautsprecher.
    „Völlig sicher. Sie senden das Erkennungszeichen, das uns Atlan angab. Sie haben also auch unseren Dauerimpuls einigermaßen richtig hereinbekommen!"
    Ich schrie: „Letztes Kommando! Alles bereit machen zum Verankern am Satelliten. Dann haben wir Ruhe!"
    Wir fühlten uns tatsächlich alle wie arme Seelen, die der Hölle entronnen waren. In einem verrückten Zickzackkurs, der aus einem wilden Durcheinander aus Linearflug und unterlichtschnellen Passagen zur Orientierung bestand, waren wir hier im Leerraum angelangt, etwa fünftausendvierhundertneununddreißig Lichtjahre weit vom Paramag-Alpha-System entfernt. Der Geheimsatellit der United Stars Organisation hatte das Aussehen eines wilden, zerfetzten Gesteinsbrockens, und wie uns der Lordadmiral mitgeteilt, war er auf der zweihundert Meter durchmessenden Kugelzelle eines Schweren Kreuzers aufgebaut worden. Die Oberflächentarnung jedenfalls, soviel wir auf unseren gestörten Schirmen der Panoramagalerie feststellen konnten, war perfekt.
    „Kommando verstanden."
    „Danke... Kontakt!"
    Noch während sich die Bilder auf den Schirmen hier in der Zentrale unserer Beiboot-Korvette KMP-11 aufbauten, begannen unsere übermüdeten Funker die Datenflut zu übermitteln, die die Männer dieses USO-Satelliten weitergeben sollten. Die Männer dort drüben verstanden augenblicklich und

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