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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plötzlich setzte die künstliche Schwerkraft für einen Moment aus. Er schwebte zwei Meter in die Höhe und fiel dann wie ein Stein zu Boden.
    Danton fluchte laut vor sich hin, als er sah, daß drei weitere Techniker den Befehl zum Anschnallen nicht beachtet hatten und ebenfalls schwerelos in der Luft hingen, bis die künstliche Schwerkraft wieder einsetzte und sie auf dem Boden landeten.
    Zum Glück kamen sie mit blauen Flecken davon.
    Nach diesem Zwischenfall kam der Flottentender aus dem Gravitationssturmgebiet in eine neutrale Zone.
    Danton sah von seinem Platz aus, daß die Meßgeräte nahezu normale Werte anzeigten und befahl: „Linearflug!"
    Der Flottentender und das Ultraschlachtschiff tauchten gleichzeitig, auf eine Millionstelsekunde genau, in den Zwischenraum ein.
     
    *
     
    Diese Linearetappe brachte die MOSTONOW und den Flottentender um 2433 Lichtjahre tiefer in das Gebiet des Gravitationssturms hinein. Es war eine Etappe, die ohne besondere Zwischenfälle ablief, wenn man davon absah, daß es sich um einen Blindflug handelte; die Halbraumspürer versagten total. Aber dafür funktionierte die Automatik einwandfrei.
    Beide Flugkörper fielen gleichzeitig in das vierdimensionale Kontinuum zurück - und mitten hinein in die Hölle des wirbelnden 5-D-Sturms.
    Obwohl die Standortbestimmung bereits unglaublich schwierig war, gelang es der MOSTONOW und DINO-386 in Zusammenarbeit vergleichsweise rasch, die augenblickliche Position zu errechnen.
    Schließlich stand es fest, daß das Trümmersystem der Paramags nur noch 8276 Lichtjahre entfernt war. Aber der Versuch, die rote Riesensonne Paramag-Alpha anzumessen, blieb erfolglos. Es war schon unter normalen Umständen schwierig, aus dem Sternengewimmel des galaktischen Zentrums eine einzelne Sonne herauszufinden, selbst wenn man alle astronomischen Daten und hyperphysikalischen Merkmale kannte. Während des Gravitationssturms war es jedoch ein Ding der Unmöglichkeit.
    Die nächste Linearetappe wurde vorbereitet.
    „Ich sehe jetzt ein, daß Ihre Maßnahme die einzig richtige war", gestand Oberst Matunari Roi Danton.
    „Welche Maßnahme?"
    „Daß Sie nur zwei Raumschiffe auf diese Expedition mitnahmen", antwortete Matunari. „Es wäre Wahnsinn gewesen, mit mehreren Schiffen in dieses galaktische Katastrophengebiet vorzudringen. Die Flotte wäre zerschlagen worden, es hätte große Verluste gegeben. Andererseits wäre es unverantwortlich gewesen, kleinere Raumschiffe zu entsenden. Nur Einheiten in der Größenordnung eines Ultrariesen oder Flottentenders der Dinosaurierklasse, die über stärkste Schutzschirme verfügen, kann es gelingen, das Zielgebiet zu erreichen."
    „Danke, daß Sie meine Entscheidung akzeptieren", sagte Danton ohne Spott. Er glaubte langsam zu erkennen, warum Oberst Matunari ihn abgelehnt hatte. Der Oberst dürfte vor allem seine Eignung als Kommandant dieses Unternehmens in Zweifel gestellt haben, so daß er es automatisch ablehnte, sich ihm unterzuordnen.
    „Mir ist nur noch eines unklar", meinte Matunari.
    „Und das wäre?"
    „Warum haben Sie ausgerechnet einen Flottentender auf diese Expedition mitgenommen?"
    „Ich habe einen guten Grund dafür, Oberst", sagte Danton mit einem feinen Lächeln. „Sie werden ihn zum gegebenen Zeitpunkt erfahren."
    Matunari hatte sich einstweilen damit zufriedenzugeben. Bevor er noch versuchen konnte, Roi Danton weitere Einzelheiten über seine Pläne zu entlocken, mußte er seinen Platz am Kommandopult einnehmen.
    Der Flottentender und das Ultraschlachtschiff gingen wieder gemeinsam in den Linearflug über.
    Diesmal merkten sie es noch deutlicher, daß sich der Halbraum in einer Phase der ständigen Veränderung befand. Die Librationszone war in einem Meer von Licht untergegangen. Auf dem Bildschirm des Halbraumspürers war es besonders deutlich zu sehen, wie die gesamte Librationszone pulsierte. Und es schien, als verändere der Zwischenraum ständig seinen Aufbau.
    Einmal machten sich die Einflüsse des Hyperraums bemerkbar, dann wieder registrierten die Geräte Impulse des vierdimensionalen Kontinuums. Die Grenzen zwischen den beiden Kontinua und der Pufferzone verwischten sich immer mehr. Die Männer des Flottentenders mußten befürchten, daß sie entweder in den Hyperraum geschleudert oder in ihr eigenes vierdimensionales Universum abgestoßen werden würden.
    Der Linearraum schien seiner Auflösung entgegenzustreben...
    Und während diese Drohung über den Terranern schwebte, wurden die

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