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0597 - Das letzte Asyl

Titel: 0597 - Das letzte Asyl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren, klammerten sich an die Lehnen, als die Statik der Schiffszelle erschüttert wurde und die Wände und der Boden unter der Spannung knisterten. Und sie duckten sich unter dem schrillen Gesang der Improtonen...
    „Dabei haben wir das Zentrum des Gravitationssturms noch nicht erreicht", sagte Roi Danton, der sich in den Sitz neben dem Kommandanten geschnallt hatte.
    „Wer weiß, ob wir jemals dahin gelangen", erwiderte Oberst Matunari.
    Nachdem sich die Schutzschirme stabilisiert hatten und die Erschütterungen abgeklungen waren, schnallte sich Roi Danton los.
    „Wir werden es schaffen", sagte er nur.
    Nachdem die Männer den ersten Schock überwunden hatten, nahmen sie wieder ihre Posten ein.
    Die Ortungszentrale gab durch, daß man die MOSTONOW angepeilt habe; aus der Funkzentrale traf die Meldung ein, daß der Kontakt zu Oberst Spitzer hergestellt sei; der Leitende Ingenieur berichtete, daß die Schwarzschild-Reaktoren wieder einwandfrei arbeiteten - sie hatten die Überhitzung gut überstanden; auch die Schutzschirme hatten sich stabilisiert und wehrten das Bombardement der fünfdimensionalen Strahlung ab.
    Dennoch war der Einfluß des Gravitationssturms nicht zu übersehen. Die Maschinen arbeiteten lauter als sonst, der HÜ-Schirm leuchtete in unregelmäßigen Abständen bedrohlich auf.
    Die Zeiger der Meßgeräte zitterten unruhig, und über sämtliche Bildschirme geisterten Leuchterscheinungen. Es gab kein auf fünfdimensionaler Basis arbeitendes Gerät an Bord des Flottentenders, das nicht die Auswirkung des Gravitationssturms zu spüren bekommen hätte. Selbst die Antigravaggregate, die die künstliche Schwerkraft erzeugten, setzten gelegentlich aus, die Schwerkraft sank unter ein Gravo, stieg dann im nächsten Moment über die Norm.
    Und über allem lag der Gesang der Improtonen.
    „Es müßte doch eine Möglichkeit geben, dem Gravitationssturm beizukommen", sagte Oberst Matunari. „Wir haben eine so hervorragende Technik, warum sollen wir dann vor diesen Naturgewalten resignieren! Angesichts des Gravitationssturms komme ich mir vor wie ein terranischer Seefahrer des 16.
    Jahrhunderts, der mit seinem Segelschiff gegen die tobende See ankämpft."
    „Dabei waren die Seefahrer damals noch besser dran", entgegnete Roi Danton. „Wir sind hilfloser als sie, weil wir die Natur des Gravitationssturms nicht einmal genau kennen. Unsere Hyperphysiker wissen zwar, wie es dazu kommt - oder sie glauben es zu wissen. Sie sprechen davon, daß es in Sonnen, in denen sich fünfdimensionale Strahlungen verschiedener Frequenzen ballen, zu zyklotronischen Effekten kommt. Die Improtonen, also die Hyperteilchen dieser Strahlung, laden sich gegenseitig auf, sie überhitzen sich und geraten dadurch in immer schnellere Bewegung. Dadurch reißen sie weitere, bislang neutrale Teilchen mit sich - es erfolgt eine Kettenreaktion. Es kommt auf der betroffenen Sonne zu 5-D-Protuberanzen, die auf andere Sonnen übergreifen und so weiter. Da im Zentrum der Galaxis die Sonnen so dicht stehen, kann die Kettenreaktion unheimlich rasch voranschreiten und sich auf ein gigantisches Gebiet ausbreiten. Wir erleben selbst, wohin das führen kann.
    Wir kennen diese fünfdimensionalen Vorgänge so wenig, daß wir einen Gravitationssturm nicht einmal voraussagen, geschweige denn uns vor den Auswirkungen schützen können."
    Danton lächelte säuerlich und blickte Oberst Matunari an, als er hinzufügte: „Aber vielleicht machen gerade solche Naturereignisse, denen wir ohnmächtig gegenüberstehen, auch heute noch den Reiz der Raumfahrt aus."
    „Der Gravitationssturm hat vielleicht noch ein Gutes", sagte Matunari, und zum erstenmal seit ihrer Bekanntschaft glaubte Danton, daß so etwas wie ein Kontaktfunke von einem zum anderen übersprang. „Er weist uns Terraner in die Schranken und zeigt uns, daß wir trotz unseres Fortschritts nur schwach und zerbrechlich sind im Vergleich zur Schöpfung."
    Danton nickte.
    „Und das hat auch seine Richtigkeit."
    Danton hätte das Gespräch noch gerne weitergeführt, aber der Zeitpunkt war ungünstig gewählt.
    Während noch immer die Standortbestimmung lief und die Kursberechnungen vorgenommen wurden, meldete sich Oberst Spitzer über Hyperkom. Die Verbindung war gut, wenn auch der Bildempfang dauernden Störungen ausgesetzt war.
    „Wir müssen jetzt noch enger zusammenarbeiten", erklärte der Kommandant der MOSTONOW. „Da wir uns während des Linearflugs nicht mehr auf den Halbraumspürer verlassen

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