Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0598 - Die Para-Bank

Titel: 0598 - Die Para-Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unmöglich war. Natürlich mußte die Umlaufbahn noch korrigiert werden. Deshalb befanden sich das Waringer-Team und alle Mutanten an Bord von WABE 1000.
    Der Tender entfernte sich langsam von WABE 1000. Nachdem er zehn Kilometer zwischen sich und die Para-Bank gebracht hatte, vergrößerte sich der Abstand nicht mehr. Hintereinander schwebten WABE 1000 und die DINO-386 durch den Raum.
    „Funkkontakt herstellen!" befahl Rhodan.
    Atlan, der ebenfalls im Trümmerbrocken weilte, meldete sich.
    „Alles in Ordnung!" teilte er Rhodan mit. „Wir können mit der Stabilisierung der Flugbahn beginnen."
    Rhodan hätte erleichtert sein sollen. Alles schien in Ordnung zu sein. Sogar Kerlak verhielt sich ruhig. Trotzdem konnte Rhodan seine Vorahnung kommenden Unheils nicht zurückdrängen.
    Seine Blicke ließen die Kontrollen nicht los. Wenn eine Gefahr auftauchte, mußte sie sofort erkannt werden, damit schnell genug geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden konnten.
    Doch die Gefahr, die Rhodan spürte, sollte die Terraner trotz aller Sicherheitsmaßnahmen unvorbereitet treffen.
     
    3.
     
    Der Schock über den unerwarteten Ausgang seines Kampfes mit dem diskusförmigen Raumschiff lähmte Tondor Kerlak noch immer. Er hockte mitten in der Zentrale seines eigenen Schiffes und dachte nach. Der Robotpilot war eingeschaltet, so daß er sich nicht um die Kontrollen zu kümmern brauchte. Die Verletzungen, die Kerlak davongetragen hatte, waren nur geringfügig gewesen.
    Die Tatsache aber, daß man ihn beleidigt hatte, ließ ihm keine Ruhe. Und es gab noch ein anderes Gefühl, das ihn quälte. Der Schock hatte alte Erinnerungen in ihm geweckt. Vor seinen geistigen Augen erschienen immer wieder Bilder von Halut, einer Welt, die er bereits vergessen hatte.
    Er wurde sich nicht über seine Situation klar, aber er spürte, daß er mehrere entscheidende Fehler begangen hatte.
    Seine Kampfeslust wurde davon beeinträchtigt.
    Er richtete sich auf und beobachtete die Bildschirme. Drei Flugkörper befanden sich jetzt in seiner unmittelbaren Nähe. Da war zunächst das große Transportschiff, das er bisher hierher verfolgt hatte. Seine Ladung hatte sich selbständig gemacht und eine Umlaufbahn um die rote Sonne eingeschlagen.
    Der dritte Flugkörper war ein Kugelschiff, nicht größer als Kerlaks eigenes Schiff. Der Haluter nahm an, daß es sich um ein Beiboot des Transporters handelte.
    Gelegenheit zum Kämpfen bot sich also noch immer.
    Kerlak durchquerte mit wenigen Schritten die Zentrale und öffnete ein Seitenschott.
    Draußen auf dem Korridor stand ein seltsam aussehendes Wesen. Es war nicht einmal halb so groß wie Kerlak und sehr dünn. Vom Körper war nicht viel zu sehen, denn er war über und über mit Hautstreifen bedeckt, die wie angeklebte Papierfetzen aussahen. Unter diesem natürlichen Kleid wurden ab und zu schmale Ärmchen und Beinchen sichtbar. Vom Kopf waren nur zwei leuchtende Augen zu sehen, die völlig freilagen.
    „Komm herein!" grollte Kerlak.
    Das Wesen bewegte sich zögernd. Die Hautstreifen raschelten gegeneinander.
    „Nun komm schon!" drängte Kerlak. „Du brauchst dich nicht zu fürchten."
    Das Zurückdenken fiel ihm schwer, aber er wußte noch ziemlich genau, wo er Kardmisch gefunden hatte. Kardmisch hatte zusammen mit etwa zweihunderttausend Artgenossen in einer verfallenen halutischen Stadt auf einer ehemaligen Stützpunktwelt der Haluter gelebt.
    Kerlak war wie eine Naturkatastrophe über dieses Volk hereingebrochen, aber niemand hatte mit ihm gekämpft. Sie hatten sich zu Dutzenden niederschlagen lassen, erinnerte sich Tondor Kerlak. Das hatte ihn schließlich so irritiert, daß er wieder aufgebrochen war. Eines der seltsamen Wesen, Kardmisch, hatte er mitgenommen. Kardmisch verstand ein paar Worte Halutisch, denn er war ein Wissenschaftler und hatte zusammen mit seinen Kollegen die Überreste des halutischen Stützpunkts untersucht und Unterlagen gefunden, die das Erlernen der schwierigen Sprache erlaubten.
    Kerlak glaubte jetzt zu wissen, warum er Kardmisch entführt hatte. Es war ein unbewußter Versuch, alles wiedergutzumachen, was er diesem harmlosen Volk angetan hatte.
    Kerlak war ärgerlich über sich selbst.
    Alles, was er getan hatte, war, dieses Wesen aus seinem gewohnten Lebensraum herauszureißen und es in eine Umgebung voller Angst und Schrecken zu bringen. Hatte nicht Kardmisch die ganze Zeit über damit rechnen müssen, daß der Haluter über ihn herfallen und ihn umbringen würde?
    Und

Weitere Kostenlose Bücher