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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Hast du die andere Sache dabei?«
»Ja, was ist…?« Jack schnitt ihr das Wort ab. »Ich weiß, was drinsteht. Erledigst du bitte den Anruf? Es ist sehr wichtig.« Dr. Caroline Ryan verstand, was er andeutete.
»Gut, Jack. Wie geht’s dir?«
»Miserabel. Aber ich habe viel zu erledigen.«
»Ich auch, Schatz. Mach’s gut.« Jack legte auf und zwang sich zum Aufstehen. Erst mal unter die Dusche, sagte er sich.
    Cathy war auf dem Weg zum OP und mußte sich beeilen. Sie griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer in Washington. Es läutete nur einmal.
»Dan Murray.«
»Dan, hier Cathy Ryan.«
»Guten Morgen! Was kann ich für Sie tun?«
»Jack läßt ausrichten, daß er kurz nach zehn bei Ihnen vorbeikommen will. Er möchte in der Durchfahrt parken, und die Leute von unten im Korridor sollen nichts erfahren. Keine Ahnung, was das bedeutet, aber das soll ich ausrichten.« Cathy wußte nicht, ob sie das merkwürdig finden sollte. Jack trieb gerne seine kleinen Spiele mit Leuten seiner Sicherheitsstufe, und ganz besonders gern mit seinem Freund vom FBI.
»Alles klar, Cathy.«
»So, und ich muß jetzt zu einer Operation. Schönen Gruß an Liz.«
»Wird gemacht. Schönen Tag noch.«
Murray legte verdutzt auf. »Die Leute von unten im Korridor« war eine Redensart, die er zum ersten Mal im St. Thomas-Hospital in London benutzt hatte; damals war Dan Attache an der US-Botschaft gewesen. Und mit den Leuten von unten im Korridor hatte er die CIA gemeint.
Doch Ryan gehörte zu den obersten Sechs in Langley, wenn nicht sogar zu den obersten Drei. Was hatte das zu bedeuten? »Hmmm.« Er ließ von seiner Sekretärin die Sicherheit anweisen, Ryan die Durchfahrt unter dem Haupteingang des Hoover Building zu genehmigen. Was das Ganze zu bedeuten hatte, würde er schon noch erfahren.
    Clark traf an diesem Vormittag um neun in Langley ein. Er hatte keinen Sicherheitsausweis so etwas trägt man im Außeneinsatz nicht mit sich herum - und mußte am Tor ein Codewort benutzen. Seinen Wagen stellte er auf dem Besucherparkplatz ab und ging dann zum Haupteingang, wandte sich drinnen nach links und erhielt etwas, was wie ein Anstecker für Besucher aussah, aber auch elektronische Sperren öffnete. Nun marschierte er nach rechts und vorbei an einem Wandgemälde, das aussah, als habe ein riesiges Kind mit Matsch gespielt. Clark war sicher, daß der Künstler vom KGB eingeschleust worden war. Vielleicht aber hatte man auch nur dem billigsten Anbieter den Zuschlag gegeben. Ein Aufzug brachte ihn in den sechsten Stock, und schließlich stand er vor der Sekretärin des DDO.
»Mein Name ist Clark. Ich möchte Mr. Ritter sprechen.«
»Haben Sie einen Termin?«
»Nein, aber ich bin sicher, daß er mich sehen will«, erwiderte Clark höflich. Es war sinnlos, sich mit der Frau anzulegen. Sie hob das Telefon und kündigte ihn an. »Sie können gleich reingehen, Mr. Clark.«
»Danke.« Er schloß die schalldichte Tür hinter sich. »Was zum Teufel wollen Sie hier?« herrschte der DDO ihn an. »SHOWBOAT muß eingestellt werden«, erklärte Clark ohne Umschweife. »Die Operation fällt auseinander. Der Gegner jagt unsere Jungs, und…«
»Ich weiß, das habe ich vergangene Nacht erfahren. Hören Sie, es war nie damit zu rechnen, daß diese Sache ohne Verluste abgeht. Vor gut sechsunddreißig Stunden erlitt ein Team schwere Verluste, aber unsere Abhörstelle sagt, der Gegner hätte weitaus mehr Gefallene, und sie übten auch Vergeltung an anderen…«
»Das war ich«, sagte Clark. »Wie bitte?« fragte Ritter verdutzt. »Ich fuhr um diese Zeit mit Larson spazieren und traf auf drei dieser was immer sie sein mögen. Sie hatten gerade die Leichen auf einen Lkw geladen. Ich sah keinen Grund, sie am Leben zu lassen«, sagte Clark ganz kühl und leidenschaftslos. So etwas hatte bei der CIA schon lange niemand mehr gesagt.
»Himmel noch mal!« Ritter war so überrascht, daß er vergaß, Clark wegen der Einmischung in eine andere Operation zurechtzuweisen.
»Eine Leiche konnte ich identifizieren«, fuhr Clark fort. »Captain Emilio Rojas, US Army. War übrigens ein prächtiger junger Mann.«
»Tut mir leid. Aber es stand von vornherein fest, daß diese Operation mit Gefahren verbunden ist.« »Das wird seine Familie gern hören. Die Operation ist im Eimer. Machen wir Schluß, ehe es noch mehr Verluste gibt. Wie holen wir die Jungs heraus?« fragte Clark.
»Darum werde ich mich kümmern, das muß mit einer anderen Stelle koordiniert werden. Und ich bin nicht

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