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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einer anderen Stelle verbunden und erfuhr, der DDO sei erst am Morgen verfügbar. Da sie nichts Besseres zu tun hatten, nahmen sich Larson und Clark ein Zimmer in der Nähe des Pentagon. Clark besorgte sich am Empfang Rasierzeug und eine Zahnbürste und legte sich dann sofort wieder schlafen, was der jüngere Offizier, der zum Schlafen noch viel zu aufgeregt war, erstaunlich fand.
»Wie schlimm ist es?« fragte der Präsident.
»Wir haben neun Mann verloren«, erwiderte Cutter. »Das war unvermeidlich, Sir. Wir wußten, daß dies eine gefährliche Operation ist, und die Männer auch. Was wir nun tun können…« »Was wir tun können? Die Operation sofort einstellen und für alle Zeiten geheimhalten. Diese ganze Sache ist nie passiert. Mit einer solchen Entwicklung, dem Verlust von neun Männern und dem Tod der unbeteiligten Zivilisten, hatte ich nicht gerechnet. Verdammt noch mal, Admiral, haben Sie mir nicht vorgeschwärmt, wie gut unsere Jungs sind?«
»Mr. President, ich habe nie…«
»Von wegen!« rief der Präsident so laut, daß der Leibwächter vor der Tür zusammenzuckte. »Wie haben Sie mich eigentlich in diesen Schlamassel hineinmanövriert?«
Cutters Patriziergesicht wurde leichenblaß. Alles, worauf er hingearbeitet hatte, die Aktion, die er seit drei Jahren vorschlug… und Ritter hatte sie für erfolgreich erklärt. Das war der größte Wahnsinn dabei.
»Sir, Ziel der Aktion war es, dem Kartell Schaden zuzufügen. Das ist uns gelungen. Der CIAOffizier, der in Kolumbien im Augenblick Operation REZIPROZITÄT leitet, sagte, er könne einen Bandenkrieg im Kartell auslösen… und genau das haben wir getan! Sie haben gerade einen Anschlag auf ein Kartellmitglied, Escobedo, versucht. Es kommen weniger Drogen ins Land. Das haben wir zwar noch nicht offiziell bekanntgegeben, aber die Zeitungen melden Preissteigerungen im Straßenverkauf. Wir sind am Gewinnen.«
»Großartig. Das können Sie Fowler erzählen!« Der Präsident hieb mit einer Akte auf den Tisch. Laut einer von ihm in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage lag Fowler vierzehn Prozent vor ihm. »Sir, nach dem Konvent liegt der Oppositionskandidat immer…«
»Ah, Sie geben mir politische Ratschläge? Mister, auf Ihrem angeblichen Fachgebiet haben Sie sich alles andere als kompetent erwiesen.«
»Mr. President, ich…«
»Schluß mit der ganzen Sache. Und kein Wort darüber. Tun Sie das, und zwar sofort. Sie haben diese Sauerei angerichtet. Und Sie machen sie jetzt wieder weg.«
Cutter zögerte. »Und wie soll ich das bewerkstelligen, Sir?«
»Das will ich gar nicht wissen. Erstatten Sie mir nur Meldung, wenn es getan ist.« »Sir, dann müßte ich wohl für eine Weile verschwinden.«
»Dann verschwinden Sie gefälligst!«
»Das könnte auffallen.«
»Dann sind Sie in einem geheimen Sonderauftrag des Präsidenten unterwegs. Admiral, ich will, daß die Sache abgewürgt wird. Wie Sie das schaffen, ist mir gleichgültig. Aber tun Sie es!« Cutter nahm Haltung an. Das hatte er nicht vergessen. »Jawohl, Mr. President.«
    »Ruder hart Backbord!« befahl Wegener. USCGC Panache glitt schwungvoll in die Hafenausfahrt. »Ruder mittschiffs.« Der junge Rudergänger, aufmerksam überwacht von Chief Oreza, bestätigte den Befehl.
»Ein Drittel voraus, Kurs eins-neun-fünf.« Wegener warf dem jungen Wachhabenden einen Blick zu. »Sie überwachen das Steuern.«
»Aye aye, Sir«, erwiderte der junge Ensign etwas verdutzt. Wegener zündete seine Pfeife an und ging hinaus auf die Brückennock. Portagee folgte ihm.
»Ich war kaum jemals so froh, wieder auslaufen zu können«, sagte Wegener.
»Ich weiß, was Sie meinen, Captain.« Es war ein heikler Tag gewesen. Die Warnung des FBIAgenten hatte wie ein Schock gewirkt. Wegener hatte seine Leute einen nach dem anderen ausgequetscht ein unangenehmes und letztlich fruchtloses Unterfangen, um festzustellen, wer gequatscht hatte. Oreza hatte einen Verdacht, konnte aber nicht ganz sicher sein. Zum Glück war nun die Gefahr zusammen mit den Piraten im Gefängnis gestorben. Doch beide Männer hatten ihre Lektion gelernt und nahmen sich vor, sich von nun an, an die Vorschriften zu halten. »Skipper, warum hat das FBI uns wohl gewarnt?«
»Gute Frage, Portagee. Was wir aus den Kerlen herausquetschten, versetzte das FBI in die Lage, die Drogengelder zu beschlagnahmen. Die dachten wohl, sie seien uns etwas schuldig. Der FBI-Agent sagte übrigens, die Anweisung sei von seinem Chef in Washington gekommen.«
»Wenn das so ist, stehen wir

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