Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
hatten. Es muß sehr deprimierend sein, einer Regierung zu dienen, die einerseits Probleme mit ihren eigenen Gesetzen hat und diese dann gegen ihre eigenen Be diensteten anwendet.«
»Sie können die Regierung der Vereinigten Staaten nicht erpressen.«
»Warum nicht, Admiral? Unser Beruf ist mit Risiken verbunden. Mit Ihrer ersten ‹Autobombe› haben Sie mich fast getötet, aber das trage ich Ihnen nicht nach. Ihr Risiko ist die Bloßstellung. Wie Sie wissen, kamen bei dieser Explosion Untiveros’ Frau, seine zwei kleinen Kinder und elf Hausangestellte um. Die Bewaffneten zähle ich nicht mit, denn Soldaten müssen eben ihren Kopf hinhalten. So wie ich auch. Und wie Sie, Admiral, aber mit einem Unterschied: Sie müssen den Kopf vor Gericht, der Presse und vor Kongreßausschüssen hinhalten.«
»Ich brauche Zeit zum…«
»Nachdenken? Entschuldigen Sie, aber ich will in vier Stunden wieder zurück sein, was bedeutet, daß ich mich in fünfzehn Minuten verabschieden muß. Meine Vorgesetzten wissen nicht, daß ich überhaupt weg bin. Ich habe also keine Zeit, und Sie auch nicht. Ich biete Ihnen den Sieg, auf den Sie und Ihr Präsident gehofft haben. Dafür erwarte ich eine Gegenleistung. Kommen wir zu keiner Übereinkunft, wird es für uns beide unangenehme Konsequenzen geben. So einfach ist das. Was sagen Sie, Admiral?«
    »Was ist da gerade mit Handschlag besiegelt worden?«
»Cutter sieht alles andere als fröhlich aus. Rufen Sie den Wagen! Sieht aus, als wäre das Treffen zu Ende.«
»Mit wem hat er da überhaupt gesprochen? Der Mann ist mir unbekannt.«
»Das weiß ich auch nicht.« Ihr Wagen kam zu spät, doch das Ersatzfahrzeug folgte Cutter zurück zu seinem Hotel. Als Bright wieder auf dem Militärflughafen eintraf, erfuhr er, daß der Admiral sich schlafen gelegt hatte. Die VC-20A sollte um die Mittagszeit zurück nach Andrews starten. Bright plante, ihr zuvorzukommen, indem er einen frühen Linienflug nach Miami nahm und dort nach Washington umstieg. Er würde zwar total erschöpft ankommen, es aber dennoch schaffen.
    Ryan nahm in Vertretung des Direktors das Gespräch an. Richter Moore war endlich auf dem Heimweg, aber noch nicht im Haus. Jacks Fahrer war bereit, als sich der Aufzug in der Tiefgarage öffnete, und sie machten sich sofort auf den Weg zum Krankenhaus. Als sie dort eintrafen, war es schon zu spät. Jack öffnete die Tür und sah, daß das Bett mit einem Laken abgedeckt war. Der Arzt hatte sich schon entfernt.
»Ich war bis zum Ende dabei. Er hatte einen leichten Tod«, sagte ein CIA-Mann, der offenbar auf Ryan gewartet hatte. »Sie sind Dr. Ryan, nicht wahr?«
Jack nickte.
»Ehe er das Bewußtsein verlor, sagte er, Sie sollten nicht vergessen, was Sie beide besprochen hätten. Ich weiß nicht, was er meinte, Sir.«
»Ich kenne Sie nicht.«
»John Clark.« Der Mann kam zu Ryan und gab ihm die Hand. »Ich gehöre zwar zu Operationen, wurde aber vor langer Zeit von Admiral Greer rekrutiert.« Clark seufzte. »Mir ist, als hätte ich den Vater verloren. Zum zweiten Mal.«
»Ja«, sagte Ryan heiser. Er war zu müde, um seine Gefühle zu verbergen.
»Ich lade Sie zu einem Kaffee ein und erzähle Ihnen ein paar Geschichten über den Alten.« Clark war traurig, aber an den Tod gewöhnt.
Da die Kantine geschlossen war, holten sie sich den Kaffee aus einem Automaten im Warteraum. Es war eine aufgewärmte, saure Brühe, aber er wollte noch nicht nach Hause. Außerdem war ihm viel zu spät eingefallen, daß er mit seinem eigenen Wagen zur Arbeit gekommen war und daher auch selbst nach Hause fahren mußte. Und dazu war er zu müde. Ryan beschloß, Cathy anzurufen und ihr auszurichten, er wolle die Nacht in der Stadt verbringen. Das Marriott-Hotel hielt für die CIA immer ein paar Zimmer in Reserve, und Clark erbot sich, Ryan mitzunehmen. Als sie im Marriott, in dem auch Clark und Larson untergekommen waren, ankamen, kamen sie zu dem Schluß, daß es Zeit für einen kräftigen Schluck war.
Larson hatte im Zimmer eine Nachricht hinterlassen: Maria träfe erst spät in der Nacht ein, und er wolle sie vom Flughafen abholen. Clark holte eine halbe Flasche Bourbon und zwei Gläser. »Auf James Greer, den letzten anständigen Mann«, sagte Clark und erhob sein Glas. Jack trank einen Schluck. Clark hatte den Drink so kräftig gemixt, daß er fast gehustet hätte. »Er hat Sie also rekrutiert. Wie kommt es dann…?«
»Daß ich bei Operationen bin?« Clark lächelte. »Nun, Sir, ich habe nicht studiert, aber

Weitere Kostenlose Bücher