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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ausgeschaltet. Das war mein Teil der Operation.« Clark warf Chavez einen Blick zu. Er hatte das sagen müssen, um glaubwürdig zu wirken. »Aber wie und wann…«
»Darüber dürfen wir nicht reden, Jungs«, sagte Clark. »Mit so was protzt man nicht, auch wenn es auf einen Befehl hin erfolgte.«
»Sind Sie wirklich so gut?« Clark schüttelte nur den Kopf. »Manchmal ja, manchmal nein. Und wenn Sie nicht so verdammt gut wären, säßen Sie jetzt nicht hier. Manchmal hat man eben einfach Glück.« »Wir hatten Pech«, meinte León. »Ich weiß nicht, was schiefging, aber Captain Rojas…« »Ich weiß. Ich habe zugesehen, wie drei Kerle seine Leiche auf einen Lkw luden.« León wurde steif. »Und was…«
»… ich getan habe?« fragte Clark. »Drei waren es. Die legte ich auf die Ladefläche. Und dann zündete ich die Karre an. Stolz bin ich darauf nicht, aber es lenkte den Gegner von euch BANNERLeuten ab. Mehr konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht tun.«
»Und wer hat den Hubschrauber abgezogen?«
»Der Mann, der auch die Funkverbindung unterbrechen ließ. Ich kenne ihn. Und wenn diese Geschichte hier vorbei ist, nehme ich ihn mir vor. Man schickt keine Männer ins Feld und treibt dann ein solches Scheißspiel mit ihnen.«
»Was wollen Sie mit ihm anfangen?« fragte Vega. »Ich werde ihm kräftig auf die Finger treten. So, Leute, jetzt kümmert euch mal lieber um diese Nacht. Eines nach dem anderen. Ihr seid Soldaten, keine Klatschweiber. Mehr nachdenken, weniger reden.«
Chavez, Vega und León verstanden den Wink. In dem VW-Bus war genug Platz zum Umziehen und Waffenreinigen. Bei Sonnenuntergang erreichten sie Anserma. Clark ließ den Wagen an einem verschwiegenen Plätzchen rund eine Meile von dem Gehöft entfernt stehen. Clark ließ sich Vegas Nachtsichtgerät geben und machte dann mit Chavez einen Spaziergang.
Vor nicht allzu langer Zeit war hier etwas angebaut worden. Clark fragte sich, was das wohl gewesen war. Der Wald war hier in der Nähe des Dorfes stark ausgedünnt, so daß sie rasch vorankamen. Eine halbe Stunde später kam das Haus in Sicht, zweihundert Meter vom Waldrand entfernt. »Nicht besonders günstig«, meinte Clark, der am Boden lag und beobachtete.
»Ich zähle sechs, alle mit AK.«
»Es kommt Besuch«, sagte der CIA-Offizier und drehte sich nach einem Geräusch um. Es war ein Mercedes, von zwei Wagen eskortiert. Insgesamt sechs Leibwächter stiegen aus und suchten die Umgebung ab.
»Escobedo und LaTorre«, sagte Clark, der durchs Sichtgerät schaute. »Zwei Bosse wollen Oberst Cortez besuchen. Ich frage mich, warum…«
»Zu viele, Mann«, meinte Chavez. »Ist Ihnen aufgefallen, daß keine Losung gesprochen wurde, daß es kein Erkennungszeichen gab?«
»Und?«
»Es wäre möglich, wenn wir es richtig anfangen.«
»Aber wie…?«
»Denken Sie doch mal nach«, forderte Clark ihn auf. »Zurück zum Wagen.« Das nahm weitere zwanzig Minuten in Anspruch. Als sie angekommen waren, ging Clark an eines seiner Funkgeräte. »CAESAR, hier SCHLANGE, Over.«
In Sichtweite der Küste wurde das zweite Lufttankmanöver ausgeführt. Vor dem Rückflug nach Panama würden sie noch mindestens einmal auffüllen müssen. Captain Frances Montaigne flog ihre Maschine wie üblich ziemlich draufgängerisch; ihre Funker sprachen bereits mit den überlebenden Bodentruppen und entlasteten so die Hubschrauberbesatzung. Die MC-130 sollte die Operation koordinieren und den Pave Low nicht nur mit Treibstoff versorgen, sondern auch zu den Landezonen hin und vom Feind weg dirigieren.
Der Hubschrauber lag inzwischen ruhiger in der Luft. Ryan war aufgestanden und ging umher. Angst zu haben, wurde auf die Dauer langweilig, und es gelang ihm sogar, die Trockentoilette zu benutzen, ohne danebenzuzielen. Die Crew schien ihn als vorübergehenden Eindringling akzeptiert zu haben, und das bedeutete ihm viel.
»Ryan, hören Sie mich?« fragte Johns. Jack drückte auf den Sprechknopf am Mikrophon. »Ja, Colonel.«
»Ihr Mann am Boden hat einen neuen Auftrag für uns.«
»Und der wäre?« PJ informierte ihn. »Das bedeutet, daß wir noch einmal nachtanken müssen, aber ansonsten schaffen wir das. Sie brauchen nur grünes Licht zu geben.«
»Sind Sie sicher?«
»Klar. Für Spezialoperationen werden wir schließlich bezahlt.«
»Na gut. Schnappen wir uns den Kerl.«
»Roger. Sergeant Zimmer, Kondition ‹trockener Fuß› in einer Minute. System überprüfen.« Der Bordingenieur schaute auf sein Instrumentenbrett. »Roger, PJ. Sieht ganz

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