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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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dieses Kleid gekauft?" donnerte sie los.
    Buffy beobachtete mit den anderen, wie die Cheerleaderin auf ein anderes Mädchen zuschoß, das genau das gleiche Kleid wie Cordelia trug, schwarz mit einem bunten Pop-Art-Design. Cordelia bellte: „Das ist aus der Kollektion von Todd Oldham. Weißt du eigentlich, wieviel dieses Kleid kostet?"
    Das andere Mädchen versuchte, sich vor Cordelias Zorn in Sicherheit zu bringen, aber Cordelia wußte das zu verhindern. Sie riß an dem Kleid und versuchte, das Etikett zu lesen. Dabei zischte sie: „Es ist eine Nachahmung, nicht wahr?"
    Das Mädchen versuchte erneut zu entkommen. Aber die selbsternannte Modekommissarin ließ nicht locker. „Ich wußte doch, daß es eine billige Nachahmung ist! Da sieht man wieder, daß die freien Handelsabkommen zu nichts taugen."
    Die zwei verschwanden in der Menge. „Und wir glauben, wir hätten Probleme", kommentierte Buffy knapp.
    Angel ging über den Flur zu seinem Apartment. Die Tür war nicht verschlossen, und er trat ein. Das dürftige Licht ließ den Großteil des Raums im Dunkeln. Als er eine weitere Lampe anknipste, fröstelte ihn, denn er spürte, daß noch jemand anwesend war.
    „Wer ist da?" fragte er alarmiert, aber ohne Angst. „Eine Freundin." Er drehte sich um: es war Darla. Sie spürte  seine Anspannung, als sie lächelnd aus der Dunkelheit trat. Sie genoß sein Unbehagen.
    „Hallo", sagte sie. „Lange nicht gesehen."
    „Ein ganzes Leben", antwortete Angel gelassen.
    „Oder auch zwei. Aber wer zählt schon die Jahre."
    Er zeigte auf ihre Kleidung. „Seit wann siehst du denn aus wie ein katholisches Schulmädchen? Letztes Mal, als ich dich gesehen habe, trugst du noch Kimonos."
    „Und als ich dich zuletzt gesehen habe, hattest du noch nichts mit Mädchen von der High School." Sie konnte nicht ahnen, wie sehr ihn dieser Kommentar schmerzte. Buffys verängstigter Gesichtsausdruck hatte sich tief in sein Gedächtnis gebrannt. „Hast du nicht Lust?" fragte sie und machte einen angedeuteten Knicks. „Erinnerst du dich an Budapest um die Jahrhundertwende? Du warst bei diesem Erdbeben so ein schlimmer Junge." Sie kam mit langsamen Bewegungen auf ihn zu, als bereitete sie sich auf einen Angriff vor.
    Die Erinnerung an seine eigenen Übeltaten schmerzte ihn, wie jede Erinnerung, die er an seine Existenz als Vampir hatte. „Aber du warst auch nicht schlecht", entgegnete er.
    Ihr Kichern klang • tief und rauchig. Für einen Moment schien sie schön. „Gibt es etwas Besseres als Naturkatastrophen? Die Panik der in den Straßen umherirrenden Menschen. Das ist, als ob einem die Tauben direkt in den Mund fliegen."
    Sie schwebte durch seine Wohnung und untersuchte seine Habe. Es war klar, daß sie ihn als ihre Habe ansah.
    Sie betrachtete sein Bett. „Hübsch", kommentierte sie ironisch. „Du lebst oberirdisch - wie einer von ihnen. Du und deine Freundin, ihr greift uns an, als wärst du einer von ihnen. Aber, mein Teurer, du bist nicht einer von ihnen!"
    Ohne Vorwarnung griff sie nach dem Seil des Rollos und zog daran. Ein Sonnenstrahl traf Angel wie Feuer. Er spürte den Schmerz bis tief in die Knochen und stürzte zu Boden.
    „Bist du nicht, oder?"
    Er richtete sich langsam wieder auf und schob den Unterkiefer vor. Er wollte sie nicht zur Zeugin seiner Qualen machen. „Nein, aber ich bin auch nicht hundertprozentig einer von euch."
    „Das redest du dir also heute ein?" Sie ging zum Kühlschrank und öffnete die Tür. Beutel mit Blut hingen aus  dem oberen Fach herunter. Er wußte, was sie davon hielt, als sie verächtlich die Aufkleber der Blutbank beäugte: Dieses Blut war kalt, tot und leblos. Es zu trinken, konnte einem Vampir keinen Zauber, keine Verzückung bieten.
    Das war der Preis, den er bereit war zu zahlen, um sich von Vampiren wie Daria fernzuhalten. Und von jedem anderen Vampir, den er kannte.
    „Du kannst dich nicht nur aus der Dose ernähren", sagte sie gedehnt und kam weiter auf ihn zu. „Du und ich, wir beide wissen, wonach du dich sehnst, was du brauchst. Hey, dafür muß man sich nicht schämen. So sind wir nun mal. Das macht das ewige Leben lebenswert."
    Sie berührte seine Brust und fing an, ihn zu liebkosen. Er reagierte nicht, aber er kochte vor Wut. Sie sah ihn mit einem anzüglichen Lächeln an. „Du kannst deine wahre Natur vielleicht für einige Zeit unterdrücken, aber ich spüre sie in dir brodeln. Ich hoffe, daß ich dabei bin, wenn sie explodiert."
    „Vielleicht besser nicht", sagte er

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