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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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nichts zu sagen", erwiderte er sanft.
    „Es wäre einfacher, wenn ich ihn hassen könnte. Ich glaube, das hat er gewollt. Ich glaube, das machte es leichter für ihn, den Bösewicht zu spielen. In Wirklichkeit hatte er einfach nur Angst."
    „Ja, das glaube ich auch", meinte Giles.
    „Nichts ist mehr einfach. Ich denke ständig darüber nach, wen ich liebe, wen ich hasse . . . wem ich vertrauen kann. Je mehr ich weiß, um so verwirrter werde ich, scheint mir."
    Giles lächelte kurz und traurig. „Ich glaube, das meint man mit Erwachsenwerden."
    Mit leiser Stimme antwortete sie: „Dann will ich das jetzt anhalten, okay?"
    „Ich kenne dieses Gefühl." Lächelnd erinnerte er sich an so manches, das er ihr noch nie erzählt hatte.
    „Und wird es denn jemals einfacher?" fragte sie.
    Plötzlich barst Ford aus seinem Grab heraus - und doch nicht Ford, sondern ein mit Erde bedeckter knurrender Vampir. Blindlings stürzte er sich auf sie. Mit einer schnellen Bewegung hieb Buffy ihm den Holzpflock in die Brust, und er zerfiel zu Staub. Unsterblichkeitsantrag verweigert.
    „Meinst du das Leben?" fragte Giles.
    „Ja," sagte Buffy. „Wird es leichter?"
    Giles sah verdutzt drein. „Was soll ich dir dazu sagen?"
    Sie dachte einem Moment lang nach. Dann bat sie sanft:
    „Bloß nicht die Wahrheit."
    Giles sprach mit freundlichem Lehrerton: „Ja. Alles ist ganz schrecklich einfach."
    Sie verließen den Friedhof.
    „Die guten Jungs sind alle treu und ehrlich. Die schlechten Jungs lassen sich leicht an ihren spitzen Hörnern oder schwarzen Hüten erkennen, und wir vernichten sie jederzeit und retten die Welt. Kein Mensch stirbt, und alle leben glücklich bis an ihr Ende."
    Buffy bewertete den Wahrheitsgehalt seiner Worte mit einem einzigen Wort: „Lügner!"

DIE CHRONIKEN:
    EPILOG

    „Kein Mensch stirbt, und alle leben glücklich bis an ihr Ende.”
    Angel beobachtete aus dem Dunkel, wie die Jägerin und der Wächter den Friedhof verließen. Ford, ihr Freund, war tot. Drusilla lebte noch.
    Buffy und er waren beide schon gestorben. Sie war fast in den Armen des Meisters verloren gewesen, und Xander hatte sie zurückgebracht. Er selbst war gestorben, als er zum Vampir gemacht wurde, und war noch einmal gestorben - innerlich -, als er seine Seele wiederbekam und die Fähigkeit, Reue zu empfinden ... und die Fähigkeit, jemanden aufrichtig und tief zu lieben.
    Nun stolperten sie umeinander, lernten sich kennen, bekannten sich, enthüllten, riskierten es.
    Würden er und Buffy je glücklich leben können? Er hatte keine Ahnung. Er wußte nur, daß seine Wahrheit folgende war:  Er liebte sie, und es tat ihm aufrichtig leid, aus ganzem Herzen, daß es an ihm so viel Unliebsames gab.
    Er hielt sich im Dunkel verborgen. Der Mond schien auf Buffys goldenes Haar.
    Er verharrte an dieser Stelle, bis ihm nur noch wenige Minuten bis zum Sonnenaufgang blieben.

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