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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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mit tiefer, gefährlicher Stimme und blickte sie starr an.
    „Ich habe keine Angst vor dir. Aber ich wette, sie schon." Sie drehte sich um und ging Richtung Tür. „Vielleicht unterschätze ich sie ja auch. Rede mit ihr. Erzähl ihr von dem Fluch. Vielleicht versteht sie es. Aber wenn sie dir dann immer noch nicht vertraut, weißt du ja, wo du mich findest."
    Damit schlenderte sie zur Tür hinaus.
    Angel starrte ins Leere. Er haßte sie. Er haßte die Wahrheiten, die sie ihm ins Gesicht gesagt hatte. Er haßte den Ausdruck der Angst auf Buffys schönem Gesicht, als er sein wahres Ich enthüllt hatte. Manchmal war es leichter zu lügen. Wie die Lüge, die er sich selbst erlaubt hatte zu gla uben: daß es eine Rolle spielte, daß er all die schrecklichen Taten, die er begangen hatte, mit jeder Faser seines Körpers bereute. Daß ihm die Untaten deshalb leichter vergeben würden.
    Daß er dadurch wieder zum Menschen wurde.
    Er fragte sich, ob Buffy ihn jetzt jagen würde. Und wenn ja, was er dann tun sollte.
    Ja, die Forschung. Nur Fakten konnten diese Beziehung retten. Da war sich Willow allerdings nicht so sicher. Aber man konnte ja hoffen.
    In der Schulbibliothek saßen Willow und Buffy an einem Tisch, Xander stand neben ihnen. Sie sahen schweigend Bücher über Dämonen, Vampire und über all die anderen unappetitlichen Sachen durch, über die Willow zu lesen begonnen hatte, als Buffy in ihr Leben getreten war.
    „Hier ist endlich etwas", verkündete Giles, als er zwischen den Magazinen auftauchte und damit das Schweigen brach.
    Xander machte einen Satz in die Luft. „Können Sie uns demnächst bitte warnen, bevor Sie das machen?"
    Giles trug ein paar sehr alte, verwittert aussehende Bücher herbei. Er ignorierte, was Xander gesagt hatte, und fuhr gleich fort: „Es steht zwar nichts über Angel in diesen Texten, aber dann fiel mir ein, daß ich vor Jahren die Akten aller Wächter vor mir gelesen habe."
    Willow sah Buffy an. „Das muß so peinlich gewesen sein, als du gedacht hast, er hätte dein Tagebuch gelesen, und dann kam heraus, daß er genauso fühlte ..." Sie riß sich zusammen und sagte zu Giles: „Ich höre zu."
    Giles zeigte auf eines der Bücher, die er auf dem Tisch aufgeschlagen hatte, und erklärte: „Hier wird in Irland vor zweihundert und ein paar Jahren ein ,Angelus' erwähnt, ,der mit dem Engelsgesicht'."
    „So weit stimmt es jedenfalls", bemerkte Buffy trocken.
    Xander hustete. Alle sahen ihn an. Er machte ein unschuldiges Gesicht und sagte: „Ich wollte gar nichts sagen. Ich habe rein gar nichts zu sagen."
    Giles sah wieder in das Buch und fragte: „Hat Angel eine Tätowierung auf seiner rechten Schulter?"
    Buffy nickte. „Ja, einen Vogel oder sowas."
    Xander bekam große Augen. Er beugte sich vor und sagte:
    »Jetzt habe ich allerdings etwas zu sagen. Du hast ihn nackt gesehen?"
    Willow versuchte, das Gespräch wieder in ruhigere Gewässer zu steuern. „Also treibt sich Angel schon eine ganze Weile herum."
    Giles nickte. „Für einen Vampir noch gar nicht so lange. Zweihundertvierzig Jahre oder so."
    Willow hörte, wie Buffy in einer Art Galgenhumor lachte.
    Sie empfand Mitleid mit ihr. „Zweihundertvierzig Jahre. Na ja, er hat gesagt, er wäre älter als ich."
    Giles nahm Buffys Verzweiflung gar nicht wahr, setzte sich und konsultierte ein anderes Buch. „Angelus verläßt Irland, richtet jahrzehntelang in Europa schwerste Schäden an. Dann, vor etwa achtzig Jahren, passiert etwas sehr Merkwürdiges ..." Er griff nach einem anderen Buch. „Er kommt nach Amerika, meidet fortan andere Vampire und lebt allein. Es gibt keinen Eintrag über seine Jagdaktivitäten hier."
    Willow wurde munter. „Also ist er ein guter Vampir. Ich meine, auf einer Skala von eins bis zehn, wenn zehn jemand ist, der jede Nacht tötet und verstümmelt, und eins jemand, der. ..
nicht..." Sie errötete angesichts ihrer Wortwahl und weil Buffy so ein trauriges Gesicht machte.
    „Es tut mir leid", sagte Giles. „Es gibt zwar keinerlei Aktennotizen, aber Vampire jagen und töten. Dazu sind sie nun mal da."
    „Fische müssen schwimmen und Vögel fliegen", bemerkte Xander, aber als niemand lachte, merkte er, daß sein Witz deplaciert war.
    „Er hätte mich beißen können, aber er hat es nicht getan", warf Buffy ein.
    „Andere Frage", fuhr Xander fort. „Vor hundert Jahren oder so, bevor er nach Amerika kam, was war er da für einer?" Willow war sich nicht sicher, ob die unüberhörbare Schärfe in seiner

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