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060 - Bis zum letzten Schrei

060 - Bis zum letzten Schrei

Titel: 060 - Bis zum letzten Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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durch das Gemäuer.
    Und Janett
antwortete ihm!
     
    ●
     
    Er schlug die
Augen auf. Larry Brent war sofort hellwach.
    Sein Geist
war auf ungewohnte und verdächtige Geräusche trainiert.
    X-RAY-3
reagierte mit der Präzision einer Maschine.
    Er richtete
sich auf.
    Ein ferner
Schrei? Leise und gedämpft klang er noch in seinem Ohr nach. Ein Irrtum war
ausgeschlossen, und geträumt hatte er auch nicht.
    Mit einem
Blick auf seine Uhr stellte Larry fest, daß er sich erst vor einer guten Stunde
hingelegt hatte.
    Er erhob
sich. Unruhe trieb ihn aus dem Zimmer.
    Der Schrei
war von unten gekommen. Niemand außer dem PSA-Agenten schien jedoch etwas davon
bemerkt zu haben. Auf der Etage war alles ruhig. Hinter einer Tür war ein
deutliches Schnarchgeräusch zu hören.
    Larry näherte
sich der Treppe. Er war mit seinem Pyjama bekleidet, über den er eilig einen
dunkelblauen, seidig schimmernden Morgenmantel geworfen hatte.
    X-RAY-3
verhielt nur kurz im Schritt, als er das ferne, gedämpfte Stöhnen und Ächzen
hörte.
    Es kam aus
der Richtung des Rittersaals.
    Er überlegte
nicht lange. Wie ein dunkler Blitz hastete er die Stufen hinunter und sah im
Schein der Taschenlampe, die er noch aus einer Hosentasche genommen hatte, daß
die Seitentür zum Rittersaal nur angelehnt war.
    Ein ungutes
Gefühl beschlich ihn. Es war also doch jemand trotz des ausdrücklichen Wunsches
von Mabel Sallenger in den Rittersaal gegangen.
    Larry riß die
Tür auf. Der kalte Lichtstrahl wanderte über den nackten Boden, die kahlen
Wände und blieb an den Konterfeis der Verblichenen haften. Die Ahnengalerie
derer, die einst hier auf der Burg gelebt hatten, wirkte in dem bleichen Licht
erschreckend. Die lebensecht dargestellten Augen schienen jede Bewegung des
Eindringlings zu verfolgen. Die Gesichter waren ernst, und es haftete ihnen
durchweg ein Zug von Grausamkeit an.
    Das Geräusch
aus der Tiefe! Ein fernes Schleifen… Atmen!
    »Jaaanett!«
Wie ein Hauch drang es aus der Tiefe des Kamins, kraftlos. Janett Haggerty?
    Der Strahl
der Lampe riß das dunkle Loch aus der Finsternis. Ein geheimer Eingang zur
Unterwelt, den Haggerty gefunden hatte?
    Larry konnte
sich jetzt nicht die Zeit nehmen, zuerst oben im Zimmer der Haggertys
nachzusehen, ob sie es wirklich waren oder nicht.
    Es ging hier
etwas vor! Gefahr lag in der Luft. Die unheimliche geistige Kraft, von der
Mabel Sallenger gesprochen und die sie zu Boden gezwungen hatte, war aktiviert
worden.
    Der Schacht,
der im Abzug des Kamins in die Tiefe führte, verlor sich in einer endlosen
Ferne. Mit dem Licht der Taschenlampe vermochte der Amerikaner gerade die zehn
handbreiten, steilen Stufen zu erkennen, die aus dem schwarzen Felsen
geschlagen waren.
    Dann kam ein
Absatz. Von hier aus führte eine gewundene Treppe in eine schier endlose Tiefe.
    Auf dem
untersten Absatz in etwa drei Metern Tiefe fand Larry Brent die erloschene
Kerze.
    Es war ein
Wachslicht von der Sorte, wie sie in den Gästezimmern üblich war.
    Außerdem fand
X-RAY-3 einen Hemdenknopf. Nach dem podestähnlichen Vorsprung machte der
Treppenfortsatz einen scharfen Knick nach links. Wie in einer steil abwärts
führenden Röhre ging es hinab, direkt in den Bauch des schwarzen Felsens. Hier
war nichts gemauert. Alles bestand aus Naturstein.
    Der in die
Erde führende Tunnel wirkte wie ein Hörrohr. X-RAY-3 ahnte zu diesem Zeitpunkt
noch nicht, daß er Geräusche wahrnahm, die mehr als hundert Meter unter der
Bodenplatte des Rittersaales entstanden.
    Larry wußte
später nicht mehr zu sagen, ob er hundert, zweihundert oder dreihundert Stufen
in die Tiefe gelaufen war.
    Der Tunnel
nahm kein Ende. Die feuchte und kalte Luft traf ihn wie eine Wand.
    Dann hörte er
einen langgezogenen Schrei.
    »Aahhh!«
    Es knirschte,
als würde jemand aufs Rad geflochten, als würde die Maschinerie in Gang gesetzt.
    Der Schrei
und das Geräusch waren jetzt ganz nahe!
    Larry Brent
keuchte.
    Er erreichte
zum zweiten Mal nach langer Zeit einen podestähnlichen Vorsprung. Aber dies war
kein Podest mehr. Es handelte sich um eine Felsenplattform, um eine Galerie,
die über einen unergründlichen Abgrund führte.
    Nur eine
flache, etwa zwanzig Zentimeter hohe Wand aus naturgewachsenen Felsen trennte
ihn von der gähnenden Hölle.
    Hinter ihm
zweigten zwei mannshohe Tunnel in verschiedene Richtungen ab.
    Larry, der
nun fast hundert Meter tief im Bauch des Felsens war, stürmte durch den schräg
nach rechts hinten führenden Tunnel.
    Von hier
waren der Schrei und

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