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0600 - Jenseits des Lebens

0600 - Jenseits des Lebens

Titel: 0600 - Jenseits des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zwanzigjährige aus.
    Bei seinen Vergangenheitsreisen zum Silbermond hatte Zamorra aber auch Druiden kennengelernt, die auf ewiges Jungsein verzichteten und willentlich alterten. Es sollte sogar Druiden gegeben haben, die den Alterungsprozeß bis zum Tod fortschreiten ließen.
    Daß Druiden sterben konnten, war somit ein Fakt. Aber wie lange konnten sie leben, wenn sie den Alterungsprozeß gestoppt hatten und nicht durch Gewalteinwirkung getötet wurden?
    Verrückt, dachte Zamorra. Ich hab ’nen Vogel, mir über Leben und Tod von Silbermond-Druiden den Kopf zu zerbrechen, während es hier um ganz andere Dinge geht…
    Er schritt über den kleinen Friedhof, sah bekannte Namen an den Grabsteinen und Kreuzen.
    Und schließlich erreichte er den neu aufgeschichteten Hügel mit den vielen frischen Kränzen und den Blumengestecken.
    Hier war Lis Bernardin dem Grauen begegnet.
    Es war sicher zu spät, mit dem Amulett eine Zeitschau zu versuchen. Alles, was mehr als 24 Stunden zurücklag, erforderte zu viel psychischer Energie, um einen Blick in die Vergangenheit tun zu können. Aber selbst bei der Hälfte dieser Zeitspanne wurde es schon schwierig.
    Früher war es anders gewesen, aber seit das Geistwesen Taran das Amulett verlassen hatte, besaß die handtellergroße Silberscheibe, einst von Merlin aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen, nicht mehr die Energie wie zuvor.
    Vielleicht ließ sich mit anderen Mitteln herausfinden, was hier an dämonischen Kräften gewirkt hatte.
    Zamorra überlegte, wie er vorgehen sollte.
    Schließlich kauerte er sich vor dem Grabhügel nieder und öffnete den Aluminiumkoffer. In ihm befanden sich allerlei weißmagische Substanzen und Gegenstände, die Zamorra für die verschiedensten Zwecke benutzen konnte.
    Schutzgewährende Gemmen waren ebenso vorhanden wie Pulver und flüssige Substanzen, seltene Kräuter und anderer Kleinkram.
    Aus den Augenwinkeln sah er neben sich eine Bewegung.
    »Nicole…?«
    Aber sie war es nicht.
    Statt dessen kam es zu einer kompletten Farbumkehr seiner Umgebung!
    Und ein Skelett in zerfallenden Kleidungsfetzen packte zu, riß ihn aus seiner Kauerstellung hoch und versetzte ihm mit der Knochenhand einen wuchtigen Fausthieb, der ihn meterweit zurück trieb und ihn stürzen ließ.
    Augenblicke später waren zwei weitere Skelette über ihm…
    ***
    Reek Norr spürte die Wucht, mit der Vali ihn angriff - ihn und Gevatter Tod!
    Der Mann, der die Organhäuser des Silbermonds erweckt hatte, flog durch den Raum. Auch Norr wurde zurückgetrieben.
    Er war überrascht - er hatte nicht geglaubt, daß die Druidin ihm dermaßen gefährlich werden konnte!
    Ihre Magie war viel stärker, als er angenommen hatte!
    Fast zu spät blockte er ab.
    Er war nicht gerade das, was man einen Magier genannt hätte. Er verfügte über ein beachtliches magisches Potential und konnte es auch nutzen, aber die Kälte-Priester waren ihm in dieser Hinsicht weit überlegen. Sie waren geschult worden, ihre Magie zu benutzen. Norr dagegen war ein normaler Sauroide, der eher der Technik vertraute als der Zauberei.
    Dennoch gelang es ihm, einen magischen Schild zu errichten, der Valis Energie absorbierte.
    Aber es kostete ihn eine Menge Kraft.
    Und sie wiederholte ihren Angriff.
    »Schieß doch!« keuchte YeCairn. »Sonst macht sie uns beide fertig!«
    Doch Norr setzte seine Waffe nicht ein. Er hätte Vali mit einer Kälte-Nadel außer Gefecht setzen können. Aber er tat es nicht - nicht nur, weil er wußte, wie sich jemand fühlte, wenn er später wieder aus der Froststarre auftaute. Er wollte auch nicht Zeit verlieren und auf Valis Erwachen warten müssen.
    Nach dem ersten Schlag versuchte Vali es jetzt anders…
    Norr wurde müde. Und gleichgültig. Warum sollte er überhaupt gegen die Druidin kämpfen? Mochte sie doch gewinnen. Sie würde ihn und Gevatter Tod schon nicht umbringen. Schließlich war sie sicher ebenso neugierig darauf, sie beide zu verhören, wie umgekehrt.
    Außerdem fühlte sie sich danach bestimmt besser, was dem Gespräch nur förderlich sein konnte.
    Langsam wandte er den Kopf und sah Gevatter Tod zusammensinken. Der Totenkopfmann befand sich bereits unter Kontrolle der Druidin.
    Etwas in Reek Norr revoltierte. Er stemmte sich gegen den hypnotischen Zwang, der ihn einschläfern wollte, und er wischte ihn mit einem kurzen, raschen Aufbieten seiner eigenen Kraft zurück.
    Da brach Vali zusammen.
    Sie zitterte. Ihr ganzer Körper war von Schweiß bedeckt, und Tränen rannen

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