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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelegt hatte, spürte Rhodan die unterschwellige Unruhe seiner Freunde. Sie fanden sich nur schwer mit dem Gedanken ab, daß sie in einer Parallelgalaxis herausgekommen waren. Rhodan hatte längst gemerkt, daß einige Raumfahrer an die Theorie der Parallelwelten nicht glaubten, obwohl alle Indizien dafür sprachen. Diese Männer klammerten sich verzweifelt an die Vorstellung, daß sie sich noch in ihrer Heimat befanden.
    Man mußte ihnen Zeit lassen.
    Rhodan selbst hatte die Erklärung der Wissenschaftler zwar vernunftmäßig akzeptiert, aber abgefunden hatte er sich damit noch nicht. Alle seine Reaktionen waren mehr oder weniger instinktive Handlungen gewesen, die sich glücklicherweise als richtig erwiesen hatten.
    Rhodan war sich darüber im klaren, daß sie innerhalb dieser Galaxis immer Fremde bleiben würden. Die Mentalität der Terraner im Parallelkontinuum unterschied sich zu sehr von der der Menschen an Bord der MARCO POLO.
    Vorläufig wurde noch Jagd auf sie gemacht. Es sah nicht so aus, als sollten sie irgendwo Ruhe finden.
    Auch das war ein Grund, warum Rhodan das Wega-System ansteuerte, obwohl er genau wußte, was sie dort erwartete.
    Die Besatzungsmitglieder mußten den Schock, von Menschen angegriffen zu werden, noch einmal erleben. Sie mußten sehen, daß die Befehle von Rhodan Iignoriert wurden. Das würde eine heilsame Lehre für alle noch immer Gutgläubigen sein.
    Rhodan dachte an sein paralleles Ich, das sich offenbar völlig anders entwickelt hatte. Er gestand sich ein, daß er immer noch hoffte, Verhandlungen mit Rhodan II beginnen zu können.
    Der Diktator verfolgte ihn jetzt noch voller Haß, aber das änderte sich vielleicht, wenn er einsehen mußte, daß sein so plötzlich aufgetauchter Doppelgänger sich nicht so einfach vertreiben ließ.
    Rhodan wurde in seinen Gedankengängen unterbrochen, denn Ras Tschubai kam in die Zentrale.
    „Ich bin froh, daß Sie sich so schnell erholt haben, Ras!" begrüßte er den Teleporter. „Wir brauchen in unserer jetzigen Lage jeden Mutanten."
    Tschubai schien verwirrt zu sein, offenbar hatte ihn der Kampf stärker mitgenommen, als er jetzt zugeben wollte.
    „Das bedeutet natürlich nicht, daß Sie sich überanstrengen sollen", fügte Rhodan hinzu.
    „Ich werde schon aufpassen, Sir!" sagte Tschubai förmlich.
    Seltsam! dachte Rhodan. Warum war der Afroterraner so unpersönlich?
    Hatte er irgend etwas erlebt, was ihn beeindruckt und verändert hatte, worüber er aber nicht sprechen wollte?
    Rhodan wollte Tschubai ein paar Fragen stellen, als ihm Korom-Khan meldete, daß die letzte Linearetappe vor dem Wega-System in wenigen Augenblicken zu Ende sein würde.
    Rhodan vergaß Tschubai und wandte sich den Kontrollen zu.
    „Alarm für das gesamte Schiff!" befahl er. „Volle Gefechtsbereitschaft. Oberst, machen Sie sich darauf gefaßt, daß wir schnell fliehen müssen, wenn es uns nicht gelingen sollte, die Weganer zu bluffen."
    Korom-Khan klopfte mit einer Hand gegen die SERT-Haube, die sich jetzt auf seinen Kopf herabsenkte. Der Kommandant war ein bißchen abergläubisch und hoffte, daß diese Geste Glück bedeutete.
    Stille trat ein. Rhodan wartete darauf, eine Funkbotschaft absetzen zu können.
     
    *
     
    Ras Tschubai II hatte sich von den Kontrollen zurückgezogen und einen freien Platz gesucht, von dem aus er Perry Rhodan ungestört beobachten konnte. Der andere Rhodan verwirrte ihn.
    Die Freundlichkeit dieses Mannes war jetzt in Entschlossenheit umgeschlagen. Tschubai spürte, daß dieser Mann bereit war, die Sicherheit seines Schiffes mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.
    Was sich im Kampf auf Terra bereits gezeigt hatte, wurde nun erneut bestätigt: Diese Menschen waren vielleicht freundlich zueinander, aber ihre Gegner konnten sie mit äußerster Härte behandeln. Feiglinge waren die Fremden bestimmt nicht.
    Allein ihr Versuch, die Verantwortlichen im Wega-System durch ein paar Funkbefehle zu überrumpeln, bewies, daß sie sich sehr schnell mit der Situation abgefunden hätten. Ihren Unterhaltungen konnte Tschubai entnehmen, daß sie nicht freiwillig hier waren.
    Sie schienen tatsächlich zu glauben, daß sie aus einem Parallelkontinuum kamen.
    Doch das war nur zweitrangig. Allein die Anwesenheit dieser Menschen machte sie zu Gegnern des Imperiums.
    Tschubai II glaubte jetzt nicht mehr, daß es so einfach sein würde, dieses Schiff und die Besatzung zu vernichten. Er mußte auf einen geeigneten Augenblick warten und dann

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