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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lag, wußte er selbst nicht, aber er kam mit nahezu jeder bekannten Sprache so weit zurecht, daß er sich einigermaßen verständlich machen konnte. Auch, wenn er die betreffende Sprache nie selbst gelernt hatte, schon ein paar Minuten des Zuhörens machten ihn mit dem jeweiligen Idiom vertraut…
    Der Ruf ›Druiden!‹ pflanzte sich schnell fort. Plötzlich tauchten Waffen in den Händen einiger Sauroiden auf.
    »Jetzt wird’s aber unschön«, raunte Nicole ihrem Gefährten zu. »Reicht es nicht, daß die Druiden uns umbringen wollen?«
    »Wir sind keine Druiden!« rief Zamorra den Echsenwesen zu, doch das nutzte nicht viel. Sie rückten näher, und sie wirkten dabei äußerst aggressiv.
    »Sieht so aus, als hätten unsere Druiden sich ziemlich unbeliebt gemacht«, murmelte Zamorra.
    Plötzlich tauchten Kälte-Priester in ihrer charakteristischen Gewandung auf. Einer von ihnen erkannte die beiden Menschen und wandte sich sofort mit beschwörenden Gesten an die anderen Sauroiden.
    »Das sind keine Druiden! Das sind Säuger von der Erde! Wir kennen sie! Es sind jene, die uns geholfen haben, uns hier anzusiedeln!«
    Der Priester besaß offenbar genügend Autorität, ihm glaubte man endlich.
    Doch Zamorra und Nicole wunderten sich über sein Eingreifen schon. Die Priester der Kälte gehörten nicht unbedingt zu ihren Freunden. Zu kraß waren die Unterschiede in ihren Vorstellungen über Humanität und den Wert des Lebens. Oft genug hatten sie sich bisher als Gegner gegenübergestanden.
    Der Sauroide trat zu ihnen. »Folgen Sie mir bitte«, sagte er an den Dämonenjäger gewandt. »Sie sind doch Zamorra, nicht wahr? Ich bin Grekkainss.«
    »Und ich bin Nicole Duval«, machte sich die Französin vehement bemerkbar, was der Sauroide mit einem trockenen »Ich weiß« kommentierte.
    »Höflichkeit war noch nie die besondere Stärke der KältePriester«, stellte Nicole fest.
    Sie nahmen Grekkainss in die Mitte, während er sie zum Tempel führte. Zamorra wies darauf hin, daß sie eigentlich auf dem Weg zu Reek Norr waren.
    »Zu riskant«, erwiderte der Priester und deutete über die Schulter auf die Gruppe von Sauroiden, die ihnen im Abstand von höchstens einem Dutzend Metern folgte. »Sehen Sie sich um. Die anderen sind noch längst nicht völlig überzeugt. Sie gehorchen mir zwar und lassen Sie in Ruhe, aber sicher hängt es damit zusammen, daß ich Sie zum Tempel bringe, zum Zentrum von Macht, Kontrolle und Sicherheit. Wenn wir einen anderen Weg einschlagen, werden sie möglicherweise annehmen, ich befände mich unter Ihrer Bewußtseinskontrolle.«
    »Das ist doch lächerlich!« platzte Nicole heraus. »Jeder weiß doch, daß ihr Sauroiden uns Menschen mit eurem magischen Niveau haushoch überlegen seid! Keinem Menschen wird es je gelingen, einen Sauroiden unter seine Kontrolle zu bringen.«
    »Sie halten Sie für Druiden, nicht für Menschen.«
    »Auch Druiden besitzen nicht so viel magische Kraft. Selbst mit einer Bewußtseinsverschmelzung würden sie einen Sauroiden nicht bezwingen können. Zumindest keinen Priester der Kälte.«
    Der Reptilienmund verzog sich zum Äquivalent eines menschlichen Grinsens. »Das einfache Volk weiß darüber nicht so detailliert Bescheid wie Sie, Nicole Duval. Außerdem, in den Druiden sehen wir eine ernsthafte Bedrohung. Reek Norr und unser Freund Padrig YeCairn wurden von einem dieser Wesen angegriffen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Silbermond-Druiden tatsächlich eine Gefahr für Ihr Volk darstellen, Grekkainss. Wir müssen mit Norr reden. Er hat uns hergebeten.«
    »Tatsächlich?« Der Priester klang ungläubig.
    »Tatsächlich«, bestätigte Zamorra. »Sie sagten, Norr und YeCairn seien angegriffen worden. Sind sie verletzt?«
    »Ich weiß es nicht. Ihre Behandlung liegt in der Hand anderer.«
    Unwillkürlich blieb Zamorra stehen. Er hielt den Sauroiden am Arm fest. »Ich muß mit den beiden reden. Ich muß wissen, wie es um sie steht. Der Tempel hat Zeit.«
    »Wollen Sie sich umbringen lassen?« fragte Grekkainss.
    Zamorra gab sich geschlagen.
    Es hatte keinen Sinn, jetzt zu widersprechen. Die Situation war viel zu angespannt, und der Kältepriester wollte ihnen offenbar wirklich helfen.
    Sie mußten abwarten.
    Auch wenn die Zeit drängte.
    Dabei ahnten sie nicht einmal, wie wenig Zeit ihnen überhaupt noch blieb…
    ***
    Für Vali wurden die Rätsel immer größer. Ein Ewiger hier auf dem Silbermond? War die DYNASTIE DER EWIGEN zurückgekehrt?
    Es mußte so sein,

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