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0602 - Brutstätte des Bösen

0602 - Brutstätte des Bösen

Titel: 0602 - Brutstätte des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Formen, konnte sich hervorragend tarnen, war ein Meister der Verkleidung und gleichzeitig ein Herrscher der Hölle.
    Asmodis wurde er genannt. Selbst Glenda war schon in seinen dämonischen Fallstricken gelandet und hatte sich vor langer Zeit in einen jungen Mann verliebt, der sich im Nachhinein als Teufel herausgestellt hatte. So waren die Worte des fremden Mönchs bei ihr auf fruchtbaren Boden gefallen. Und er schien sie bewußt gesucht zu haben, wußte wohl über sie Bescheid, was Glenda nicht begreifen konnte.
    Sie nickte Pater Georgis zu. »Und weiter?« fragte sie leise. »Was wollen Sie mir noch sagen?«
    »Er… er ist hier!« keuchte der Mann, der sich unruhig auf seinem Sitz bewegte. »Ich spüre ihn. Er hat mich in seinen Klauen. Er steckt in mir, aber noch wehre ich mich. Das Blut, Glenda – er will mich ausbluten lassen, und ich kann es nicht stoppen.«
    Dabei wäre es an der Zeit gewesen, denn seine Kutte hatte sich vollgesaugt. In Höhe der Brust breitete sich schon der große, feuchte Fleck aus. »Was soll ich denn tun, Padre?«
    »Zuhören. Genau zuhören. Mein Ende ist nah, noch kann ich mich dagegen aufbäumen.«
    Glenda fühlte sich wie in einem Alptraum gefangen. Dabei hockte sie in einem normalen Zugabteil, fuhr durch eine der schönsten Landschaften Italiens, aber sie kam sich vor wie im Vorhof zur Hölle, wo der Teufel bereits lauerte. »Was wollen Sie mir denn noch alles sagen? Tun Sie es, ich höre Ihnen zu.«
    »Das müssen Sie auch. Geben Sie die Informationen an die richtigen Stellen weiter.«
    Glenda nickte heftig. »Darauf können Sie sich verlassen, Padre.«
    Sie rieb ihre nassen Handflächen gegeneinander und wartete darauf, daß der Mann wieder anfing zu sprechen.
    Er flüsterte die nächsten Worte; lauter konnte er wohl nicht mehr sprechen, und er wandte sich dabei von Glenda ab, so daß sie nur eine Gesichtshälfte sehen konnte. »Der Teufel kann dich ruhig berühren, mein Kind, aber laß dir deine Seele nicht von ihm rauben, hörst du? Nicht deine Seele.«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Schön, schön.« Er bewegte den rechten Arm und griff in die Kuttentasche. Glenda war gespannt, was er dort hervorholte, aber auch leicht enttäuscht, als sie erkannte, daß es sich um ein zusammengeknülltes Blatt Papier handelte.
    »Ich… ich habe dir hier eine sehr wichtige Nachricht aufgeschrieben!« keuchte er. »Lies sie, behalte sie, behalte auch den Zettel, damit du nichts vergißt.«
    Glenda mußte sich vorbeugen, um die Nachricht an sich nehmen zu können. Sie war sehr aufgeregt, die Finger vibrierten, als sie die Botschaft endlich lesen konnte. Mit bebenden Lippen sprach sie den Satz nach. »Er packte das Kreuz, warf es hin, und es verwandelte sich in eine Schlange…« Sie schaute auf. »Was soll das?«
    »Eine Botschaft, Kind!« krächzte der Mönch, der Mühe hatte, die Worte überhaupt hervorbringen zu können. »Die Botschaft vom Teufel. Sie ist es, er ist es.«
    Glendas Lippen zuckten. »Soll ich es so sehen, daß der Teufel in der Lage ist, das Kreuz anzufassen?«
    »Si!«
    »Aber das kann er nicht, das…«
    »Er schon, mein Kind. Gibt gut acht. Paß genau auf, laß dich nicht beirren. Riechst du den Schwefeldampf? Ja, er ist in der Nähe, er wird sich furchtbar rächen.«
    Glenda schüttelte den Kopf. Mochte der Mönch auch noch so recht haben, er brauchte ihrer Meinung nach ärztliche Hilfe, und Glenda spielte mit dem Gedanken, die Notbremse zu ziehen, weil sie zudem Furcht davor hatte, daß der Mann hier im Abteil sein Leben aushauchen würde. Sie wollte ihn auf den Arzt ansprechen, als ein Geräusch aus seinem Mund drang, das sich anhörte wie ein letztes trockenes Husten kurz vor dem Tod. Aber der Mönch lebte noch. Gequält holte er Luft. Er umklammerte mit den Fingern die Lehnen, als wollte er sie auseinanderbrechen. So hielt er sich, und noch einmal ging ein Ruck oder ein Strom der Kraft durch seinen Körper. »Höllentor«, flüsterte er mit kaum verständlicher Stimme. »Es ist das Höllentor, das Höllentor steht offen…« Er keuchte und drehte sich auf seinem Sitz. »Schließt das Höllentor …« Weit riß er den Mund auf, und Glenda glaubte, in der Kehle eine Schlange zu sehen, die sich dort bewegte.
    »Was ist mit dem Höllentor – wo ist es?«
    Sie bekam keine Antwort mehr. Der Mönch hing unnatürlich in seinem Sitz. Seine starren Hände hatten sich um die Lehnen gekrampft. Aus dem Nasenloch floß kein Blut mehr.
    Glenda spürte die Furcht wie eine

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