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0602 - Krieg der Träume

0602 - Krieg der Träume

Titel: 0602 - Krieg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewandt, sondern gegen einen seiner Nachfolger auf dem Thron des Fürsten der Finsternis. Jenen hatte Julian Peters abgelöst, um dann der Höllenherrschaft eines Tages überdrüssig zu werden und den Thron von selbst wieder zu räumen.
    Worauf sich die Dämonin Stygia darauf niedergelassen hatte…
    Sie und alle anderen hatten Gründe, Julian Peters zu bekämpfen und vielleicht auch zu töten. Denn auch später hatte er noch einige Male starken Dämonen seinen Willen aufgezwungen und sie nach seiner Pfeife tanzen lassen. Wenn sie also versuchten, ihn umzubringen, war das normal.
    Nicht jedoch bei Asmodis.
    Er hatte keinen Grund dafür.
    Nein, der Asmodis, den Julian gesehen hatte, der war eine Illusion gewesen. Ein Traumgebilde, das allerdings nicht von Julian selbst stammte, sondern von außen an ihn herangetragen worden war.
    Oder in ihm geweckt worden war, so daß er es selbst erzeugte.
    Aber wie war so etwas nur möglich?
    »Denk nicht zu lange darüber nach«, hörte er den Drachen sagen.
    »Liest du Monstrum etwa meine Gedanken?«
    »Du solltest aufhören, mich ständig als Bestie, Untier, Monstrum oder ähnliches zu beschimpfen«, knurrte der Drache ihn an. »Sonst beiße ich dir den Blinddarm ab. Ich habe dir gesagt, wie ich heiße, also kannst du mich ruhig bei meinem Namen nennen. Ich beschimpfe dich ja auch nicht als mutierten weißen Affen!«
    »Na schön, MacFool«, brummte Julian.
    »Ich habe deine Gedanken nicht gelesen«, erklärte Fooly jetzt. »Aber ich weiß, was ich in deiner Situation denken würde. Du mußt etwas tun. Wir müssen Zamorra finden und ihm helfen. Er braucht dringend diesen ganzen Kladderadatsch.« Dabei schwenkte er die Aktentasche heftig durch die Luft.
    »Ich weiß«, murmelte Julian Peters.
    Wieder sah er nach oben. Ihm war es eigentlich wichtiger, erstmal diesen Gefahrenherd zu beseitigen, als nach Zamorra zu suchen. Das konnte er später immer noch.
    Jetzt galt es, schnell zu handeln, ehe der Feind abermals zuschlug, der gerade eine Pause zu machen schien. Diese Pause mußte genutzt werden.
    Er mußte diese Wolke, diesen Spider, einkapseln und dadurch blockieren. Ein Traum im Traum.
    »Laß mich einen Moment in Ruhe«, verlangte er von dem Drachen.
    Und er begann, einen neuen Traum zu schaffen.
    Julian Peters schlug zurück!
    ***
    Ghaagch erschauerte, als er die fremden Impulse aufnahm, mit denen er überflutet wurde. Er versuchte sie abzublocken, aber es gelang ihm nicht völlig. Etwas von dem, was die Artverwandten ihm ins Raumschiff schickten, drang dennoch zu ihm durch, und das schneller, als er die offenen Kommunikationskanäle wieder schließen konnte.
    Er kreischte in Schmerz und Panik. Angst sprang ihn an, Angst, die ihn in einen furchtbaren Alptraum versinken ließ.
    In dem Alptraum, beim Flug durch das Weltentor vernichtet zu werden. Damals, vor vielen Jahren, als eine ganze Flotte von Meegh-Raumschiffen zur Erde gesandt wurde, um die Burg des Zauberers Merlin zu zerstören.
    In seinem Alptraum wurde Ghaagch nicht mit den anderen Dimensionsraumschiffen in die abgespaltene Dimensionsblase Talos geschleudert, sondern wurde beim Durchfliegen des Weltentors in eine Nicht-Existenz versetzt, um für alle Zeiten zwischen den Dimensionen gefangen zu sein.
    Nicht auf der Erde, nicht im Kosmos der Meeghs, nicht in irgendeiner der zahllosen Galaxien und Sternenwolken, und auch nicht in Talos.
    Sondern im Nichts, wo es weder Leben noch Sterben gibt, weil es darin auch überhaupt keine Existenz gibt. Und in dem die Raumschiffe mit ihren Besatzungen dennoch gefangen waren - für eine unmeßbar kurze und zugleich unendlich lange Zeitspanne, denn auch die Zeit existiert dort nicht mehr.
    Vielleicht half es Ghaagch, daß er sich durch seinen Aufenthalt auf Talos verändert hatte, daß seine Sinne jetzt geringfügig anders arbeiteten als die der ›normalgebliebenen‹
    Meeghs.
    Denn irgendwie schaffte er es, trotz des Alptraums noch Schaltungen vorzunehmen. Nahezu alle Energie wurde dem Schattenschirm zugeführt, um ihn zu verstärken.
    Da wurde der Alptraum verwaschener, diffuser. Ghaagch konnte wieder mehr von der Wirklichkeit wahrnehmen, die ihn umgab.
    Aber er hatte begriffen, daß die Artverwandten zu seinen Feinden geworden waren.
    Und er begann zu handeln.
    Er aktivierte die Waffensysteme seines Spiders. Es fiel ihm schwer, weil er noch immer gegen den Alptraum ankämpfen mußte, der ihm nach wie vor, wenn auch in verminderter Stärke, zu schaffen machte, aber vor allem, weil

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