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0603 - Die Pestklaue von Wien

0603 - Die Pestklaue von Wien

Titel: 0603 - Die Pestklaue von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tun?«
    Er lächelte. »Sie sind die Aktionsleute, ich bin der Wissenschaftler. Ich war nur hier, um die alten Dinge aufzuarbeiten. Sie sind ebenfalls über den damaligen Fall informiert?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Dann will ich Ihnen erklären, daß alles, was Sie erfahren haben, auch der Wahrheit entspricht. Es stimmt, daß es die Malteser waren, die den dämonischen Templer in die Pestgrube warfen, weil er sich mit dem Dämon Baphomet verbunden hat.«
    »Weshalb schlug man ihm die Hand ab?« erkundigte sich Suko.
    »Ganz einfach. Weil die Hand von diesem Baphomet-Teufel geführt wurde. Durch sie wollte er seine Diener segnen. Wir haben es früh genug bemerkt. Wir wollten eingreifen, das heißt, unsere Vorfahren aus dem Orden griffen ein.«
    »Wobei sie nicht ahnten, welche Macht Hercule de Dijon tatsächlich besaß.«
    Di Stefano nickte Suko zu. »Da haben Sie schon alles gesagt. Sie taten, was sie für richtig hielten, und damals war es auch richtig. Nun, man kann einen Teufel so nicht zerstören, Dämonen müssen anders vernichtet werden, heute wissen wir das, zumindest einige auserwählte Menschen, ansonsten hat sich nicht viel geändert.«
    »Und Sie warten jetzt auf die Hand?«
    »Ja.«
    »Warum gerade hier?«
    Di Stefano lächelte mir zu. »Muß ich Ihnen das wirklich noch erklären, Herr Sinclair?«
    »Tun Sie es.«
    Er fuhr mit der Zungenspitze über seine Lippen. »Weil genau hier das geschah, wofür sich gewisse Kreise jetzt rächen wollen. Hier schlug man ihm die Hand ab.«
    Wir staunten beide. Suko lachte sogar. »Dann haben wir genau die richtige Stelle gefunden.«
    »So ist es.« Di Stefano nickte. »Normalerweise bin ich nicht allein, aber ich habe nach den Vorfällen meinen Ordensbrüdern geraten, sich zunächst von hier fernzuhalten, bis alles vorbei ist. Ich freue mich sehr, daß Sie beide den Weg gefunden haben. Es wird einen schweren Kampf geben, befürchte ich.«
    Diesmal sprach Suko ihn an. »Sagen Sie, sah es damals schon ebenso aus wie heute? Stand da schon das Haus? Gab es den Hinterhof, die Fassaden und mehr?«
    »In etwa. Später wurde das Viertel bei einem Brand zerstört, man hat es dann wieder aufgebaut. Wir zogen zurück in die Räume, wo wir noch heute sind.«
    »Was würde die Pestklaue unternehmen, wenn Sie hier erscheint?« fragte ich.
    Di Stefano überlegte einen Moment. »Nun, Sie würde zerstören. Sie würde nicht nur versuchen zu morden, sondern radikal vernichten. Alles, was Sie hier sehen. Die Schätze, die Bücher, die Mauern, sie würde es dem Erdboden gleichmachen, um anschließend unsere Brüder zu jagen, bis keiner mehr am Leben ist. Ich hörte davon, daß der Prior bereits ermordet wurde. Es ist schon später als fünf Minuten vor zwölf.«
    Wir konnten ihm nicht widersprechen, trotzdem war ich nicht ganz glücklich über seine Erklärungen. »Dennoch gibt es ein Problem, über das wir noch nicht geredet haben.«
    »Welches?«
    »Isabel de Dijon, eine Nachfahrin des dämonischen Templers. Seit sie hier in der Stadt ist, mordet die Hand. Sie war gewissermaßen die Initialzündung.«
    Di Stefano schaute mich direkt an. »Da haben Sie recht. Ich hörte von ihr, hatte aber selbst noch keinen Kontakt mit dieser Frau. Sie werden sie besser kennen. Ist sie ebenfalls eine Person, die auf Baphomets Seite steht?«
    »Nein, auf keinen Fall«, sagte ich.
    »Was dann?«
    »Ein Opfer. Sie hat zufällig den gleichen Namen, stammt aus der Linie der de Dijons, die in Frankreich ihre Heimat haben, und wir nehmen an, daß der Geist des Hercule nur erwachen konnte, weil eine Person in die Stadt kam, in deren Adern das Blut der de Dijons fließt.«
    »Ja, das ist eine gute und akzeptable Erklärung, Herr Sinclair. Kompliment.« Di Stefano drehte sich und schaute zum Fenster hin.
    Sonnenstrahlen fielen längst nicht mehr in den Hof. Schwaches Dämmerlicht sickerte an den Fassaden entlang nach unten und verteilte sich zwischen den Wänden.
    Bald würde die Stunde zwischen Tag und Traum beginnen, die allerdings auch gefährlich für uns werden konnte, denn wir rechneten mit einem Angriff.
    Der Historiker zuckte zusammen und bewegte seine Schultern, als würde er frösteln.
    »Was haben Sie?« fragte ich.
    »Es passiert«, flüsterte er. »Ich spüre, daß es nicht mehr lange dauern kann. Machen wir uns bereit.«
    »Wissen Sie mehr?« fragte ich.
    Beinahe traurig schüttelte er den Kopf. »Leider nein, meine Freunde. Ich wollte, es wäre so.«
    »Hören Sie, Signore di Stefano, ich

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