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0603 - Die Pestklaue von Wien

0603 - Die Pestklaue von Wien

Titel: 0603 - Die Pestklaue von Wien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Suko wollte es genau wissen. Er rannte auf das Fenster zu, ließ di Stefano allein sitzen, und Isabel sah ihre Chance.
    Sie sprang auf den alten Mann zu und ließ das Beil niedersausen…
    ***
    Da schoß ich!
    Ich drückte nur einmal ab, und die geweihte Silberkugel erwischte Isabel mitten im Sprung. Ich hörte sie schreien, aber die ließ das verdammte Beil nicht los.
    Di Stefano warf sich so heftig zurück, daß er mitsamt dem Stuhl umkippte.
    Dann hackte das alte Beil in sein Ziel. Mit mörderischer Wucht schlug es Isabel genau in die Tischplatte, denn meine Kugel hatte sie aus dem Konzept gebracht.
    Sie brüllte auf, als die Klinge tief im Holz steckte und einen breiten Riß hinterlassen hatte. Die Wucht hatte sie nach vorn geschleudert, so daß sie über dem Tisch lag. Aus einer Wunde an der Schulter quoll Blut. Isabel mußte Schmerzen haben und gab trotzdem nicht auf, denn sie hielt den langen Griff noch immer fest und gab sich Mühe, das Beil wieder aus der Platte zu ziehen.
    Ich war schneller. Auch wenn es weh tat, ich packte zu und schleuderte sie zurück.
    Ihre Hände rutschten vom Griff ab. Sie landete an der Tür, wo sie mir die Worte förmlich entgegenspie und wieder mit einer dunklen Stimme sprach.
    »Wir rächen uns, du kannst uns nicht…« Dann verzerrte sich ihr Gesicht, denn sie wollte nicht mehr länger auf dem Boden hocken.
    Trotz der Verletzung stand sie schwungvoll auf.
    »Bleiben Sie!« fuhr ich sie an.
    Isabel hörte nicht und ging weiter.
    »John!« Suko wirbelte auf mich zu. »Die Hand hat da unten einiges zerstört…«
    »Und?«
    »Jetzt sehe ich sie nicht mehr. Wahrscheinlich ist sie in der Einfahrt verschwunden.«
    Ich erstarrte.
    Hinter mir kicherte die Verletzte schrill. Sie hatte sich in einen alten Sessel geworfen.
    Di Stefano aber war aufgestanden. An der Tischplatte hatte er sich hochziehen müssen. Ich hörte sein Keuchen, drehte mich um und sah das Gesicht des Mannes, wie es allmählich über dem Rand des Tisches erschien und nur mehr eine Fratze war.
    Große, starre Augen, ein halbgeöffneter Mund, aus dem Speichel floß, aber mit einem zielsicheren Griff seiner beiden Hände erwischte er die Axt, gab einen lauten Schrei der Anstrengung von sich und schaffte es tatsächlich, die schon beim ersten Versuch aus der Tischplatte zu zerren. Mit der Waffe in den Händen taumelte er zurück, bleich im Gesicht und einen irren, wilden Ausdruck in den Augen.
    Ich wollte nicht, daß er sie an sich nahm, doch ich kam nicht mehr dazu, ihm dies zu sagen.
    Die Hand war schneller.
    Und sie rammte mit der Wucht eines Taifuns die Tür des Zimmers auf…
    ***
    Es gab nur wenig Chancen für uns. In Deckung werfen, kämpfen und dabei hoffen, daß wir diesmal der Sieger blieben. An der Kirche hatte sie nur ein großes Loch in die Tür geschlagen. Diesmal hatte die Klaue die gesamte Tür aus den Angeln gerissen, die in den Raum hineingeschleudert wurde und uns fast noch erwischt hätte, war es uns nicht gelungen, zur Seite zu springen.
    Das heißt, Suko und ich waren gesprungen, nicht so di Stefano. Er entwickelte Riesenkräfte und hatte es sogar geschafft, den Tisch zu kippen, um freie Bahn zu haben.
    Zunächst nicht für die Klaue, sondern für die Tür, die ihm entgegenflog. Wild hackte er zu. Es war Wahnsinn, seine Kräfte reichten längst nicht aus, die Tür mit einem Beilhieb zu stoppen. Zwar blieb die Klinge darin stecken, aber das gewaltige Viereck prallte nach unten und begrub den Mann unter sich.
    Wir hörten nicht einmal einen Schrei.
    Ob der Mann noch lebte, wußten wir nicht und mußten uns um die Hand kümmern.
    Suko mit der Peitsche, ich mit der Beretta und dem Kreuz.
    Hochkant stand sie im Zimmer, angefeuert von Isabels wilden Schreien. Ich schoß auf sie.
    Die Silberkugel ritzte die Fläche und jaulte als gefährlich Querschläger davon. Dagegen war sie also immun.
    Dann drehte sie sich auf der Stelle wie ein Kreisel, weil sie uns keine Angriffsfläche geben wollte. Bis sie nach einigen Sekunden stehenblieb und mir ihre Fläche zuwandte.
    Suko schaute auf ihren Rücken. Ich sah meinen Partner nicht, hörte ihn aber, als er sagte: »John, ich versuche es hier mit der Peitsche. Nimm du sie dir vor.«
    »Okay.«
    Diese Worte hatte auch Isabel gehört. Sie stand noch immer unter dem gefährlichen Einfluß ihres Ahnherrn und erhob sich vorsichtig, als hätte ihr dieser den Befehl gegeben.
    Dann schlich sie auf mich zu.
    Ich starrte die Fläche an. In ihr bewegte sich schemenhaft

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