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0603 - Planet der Ritterspiele

Titel: 0603 - Planet der Ritterspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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volltönenden Stimme. „Stellt mir Euer Gefolge vor!"
    Prüfend musterte er jeden meiner Leute. Als er Rois affektiertes Lächeln sah, verdüsterte sich sein Blick für einen Moment, aber dann stellte ich „Ritter Powlor" vor, und die Erscheinung des Oxtorners faszinierte den König sichtlich und ließ ihn seinen Ärger über Roi vergessen.
    „Prächtig, prächtig!" murmelte er. „Euer Schwert hat sicher schon so manchen Feind dahingemäht, Ritter Powlor", sagte Pathibur.
    Als Ortokur nichts darauf sagte, runzelte der König die Stirn und fragte: „Warum schweigt Ihr? Habt Ihr keine Zunge?"
    „Das wäre eine logische Erklärung", erwiderte Ortokur trocken, „aber in meinem Fall trifft sie nicht zu."
    König Pathibur starrte den Oxtorner verblüfft an, dann lachte er und sagte: „Ein gelehrter Geist im Körper eines Recken. Das hat man selten. Ritter Powlor, ich gebe Euch hier mit kund, daß Ihr an den Meeresspielen teilnehmen dürft, die übermorgen stattfinden."
    „Ich nehme an, daß diese Erlaubnis eine Ehre sein sollte, Majestät", sagte Ortokur ungerührt. „Allerdings werde ich von ihr keinen Gebrauch machen."
    Die in der Nähe sitzenden Edelleute erstarrten und blickten voller Entsetzen auf Ortokur. Graf Kalkonh näherte sich klirrend, verneigte sich vor dem König und sagte: „Majestät, darf ich es übernehmen, diesen Flegel in seine Schranken zu verweisen?"
    „Er hat es nicht böse gemeint", warf ich ein.
    Pathiburs Lippen wurden von einem Lächeln umspielt. Ich ahnte, was hinter seiner Stirn vorging. Er wollte Powlor kämpfen sehen. Wahrscheinlich war Graf Kalkonh ein so ausgezeichneter Kämpfer, daß er ihn und Powlor für ebenbürtig hielt.
    Eine Handbewegung von ihm - und Kalkonh riß sein Schwert aus der Scheide. Powlor Ortokur griff erst später nach seinem Schwertknauf, aber er hielt die Waffe um den Bruchteil einer Sekunde früher als der Graf kampfbereit in der Hand.
    Kalkonh griff sofort an, während wir einen weiten Ring bildeten.
    Ich sah keine Möglichkeit, den Kampf zu verhindern. Mühelos parierte der Oxtorner die Schläge. Seine Aktionen und Reaktionen wirkten wie die einer schläfrigen Raubkatze, und doch übertrafen sie die von Graf Kalkonh bei weitem an Schnelligkeit und Kraft. Allerdings hielt Ortokur sich sehr zurück.
    Er hätte seinen Gegner mühelos mit einem Schlag töten können.
    Systematisch ruinierte der Oxtorner die Kondition des Grafen.
    Sein Schwert fügte Kalkonh Wunden zu, die, für sich betrachtet, ungefährlich waren, in ihrer Gesamtheit jedoch die Kräfte seines Gegners zermürbten. Anfangs merkte man Graf Kalkonh an, daß er nichts so liebte wie den Zweikampf mit einem guten Gegner, später trug er seine Angriffe mit verzweifelter Erbitterung vor - und dann taumelte er, lediglich durch seinen eisernen Willen auf den Beinen gehalten.
    König Pathibur riß einem seiner Leibwächter einen Speer aus der Hand und schleuderte ihn zwischen die Kämpfenden. Zwei Knappen stützten Kalkonh und führten ihn hinaus.
    Der König blickte Ortokur aus funkelnden Augen an.
    „Ihr seid der beste Kämpfer, den ich je in meinem Leben gesehen habe, Graf Powlor", erklärte er mit vor Begeisterung bebender Stimme. „Ich schenke Euch die Grafschaft Kalkonhs, wenn Ihr dafür in meine Dienste tretet."
    Der Oxtorner säuberte sein Schwert. Er selber hatte nicht einen Kratzer abbekommen, er schwitzte nicht und atmete nicht einmal schneller als vor dem Kampf.
    Nachdem er sein Schwert in die Scheide zurückgesteckt hatte, sah er den König verwundert an.
    „Ich finde Euer Angebot unlogisch, Majestät", sagte er. „Denn ich stehe im Dienst von Rho Dan, und man kann nicht zwei Herren zugleich dienen."
    Der König blickte mich durchdringend an.
    „Vielleicht gibt Rho Dan Euch frei..."
    Ich lächelte.
    „Ein Eid bindet uns beide aneinander, Majestät", erklärte ich bedauernd. „Es tut mir sehr leid, daß ich Euch eine Enttäuschung bereiten muß."
    Pathiburs Blick verfinsterte sich. Wahrscheinlich hatte es bisher noch niemand gewagt, sich einer Aufforderung zu widersetzen.
    Ich hoffte allerdings, daß er einen klaren Kopf behielt und seine Klugheit ihm sagte, daß man einen Kämpfer wie Powlor nicht in seinen Dienst zwingen konnte, sondern daß der Versuch einem Selbstmord gleichkäme.
    Endlich lachte er, wenn auch etwas gezwungen, und sagte: „Ihr seid meine Gäste, wie ich es schon sagte. Vergnügt Euch, eßt und trinkt! Ihr aber, Ritter Rho Dan und Ritter Powlor, kommt zu mir,

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