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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelegt hatte, nur um parat zu sein.
    Ich hatte die Tür geschlossen, weil niemand etwas von unserem Gespräch mitbekommen sollte. Sir James zeigte sich natürlich enttäuscht, daß der Zombie entwischt und dabei noch zum zweifachen Mörder geworden war. »Aber wir werden ihn kriegen, Sir«, sagte ich wütend, »das schwöre ich Ihnen.«
    »Dann beeilen Sie sich.«
    »Wir müssen in den Tower, Sir.«
    Schweigen. Eine Weile, dann ein Räuspern. »Mitten in der Nacht.«
    »So ist es.«
    Der Superintendent war spektakuläre Entscheidungen unsererseits gewohnt. Er kam bei seinen Fragen sofort zur Sache. »Wie wollen Sie hinein. Offiziell?«
    »Wenn möglich, ja. Das müßten Sie vielleicht arrangieren. Wenn nicht, klettern wir über die Mauer.«
    »Ich werde versuchen, Cyril Meat zu erreichen. Das ist der Obertürschließer.«
    »Kann ich warten?«
    »Sicher, ich rufe Sie zurück.«
    Suko hatte mich von draußen beobachtet. Als ich überlegte, zog er den Wagenschlag auf. »Na, was sagt der Alte?«
    »Er ruft zurück, wir sollen warten.«
    »Will er den offiziellen Weg nehmen?«
    »Klar.«
    Suko atmete tief durch. »Ich habe übrigens die Mordkommission alarmiert. Sie kümmern sich um den toten Kinobesitzer. Anschlie ßend kommen Sie her, um Nunoz abzuholen.«
    »Das war gut.« Ich fühlte mich plötzlich schlapp. Die Aufregungen der vergangenen Stunden gingen an einem Menschen aus Fleisch und Blut eben nicht spurlos vorüber.
    Conchita kam und brachte Kaffee. »Sie sind ein Schatz«, sagte ich, als ich den dampfenden Becher entgegennahm. Ich trank ihn heiß und schwarz, und er machte mich wieder fit.
    Auch Suko trank, während Conchita bei uns stand und nach unseren Plänen fragte.
    »Es bleibt dabei«, erklärte ich, »wir werden ihn stellen, und zwar noch in dieser Nacht.«
    »Im Tower?«
    »Ja.«
    Den letzten Schluck hatte ich gerade getrunken, als sich das Autotelefon meldete. Sir James hatte tatsächlich so reagiert, wie wir es von ihm gewohnt waren. Schnell und unbürokratisch.
    »Sie haben Glück, John.«
    »Heißt das, wir können hinein?«
    »Ja. Cyril Meat wird Sie am Eingang zum Middle Tower erwarten. Das ist direkt an der Südwestspitze. Er hat nur darum gebeten, daß es völlig unter uns bleibt. Einen Skandal will sich keiner leisten.«
    »Geht klar, Sir.«
    »Ich werde nicht da sein, warte aber Ihre Erfolgsmeldung ab. Einen Zombie zu erwischen, wird doch für Sie beide eine leichte Übung sein, oder nicht?«
    »Sollte man annehmen«, erwiderte ich, »obwohl ich mir da nicht so sicher bin. Manchmal steckt der Teufel im Detail.«
    »Dann treiben Sie ihn aus.«
    »Wir werden es versuchen, Sir.«
    Suko war schon eingestiegen. Er rieb seine Handflächen gegeneinander. »Jetzt geht es dem Zombie an die Wäsche«, versprach er.
    »Der hat mich lange genug hingehalten.«
    »Und von mir sprichst du nicht?« Ich ließ den Motor an und rangierte den Rover rückwärts aus der Einfahrt.
    »Dich schließe ich mit ein.« Dann hob er den Arm und winkte Conchita zu, die im Licht der beiden Scheinwerfer stand und ebenfalls den Arm erhoben hatte…
    ***
    Am Abend erlebt der Tower of London noch einmal ein großes Touristenspektakel, und zwar dann, wenn die Schlüsselzeremonie beginnt. Da brauchen sie nämlich keinen Eintritt zu zahlen. Allerdings ist die Besucherzahl auf siebzig pro Abend begrenzt, und der Beefeater am Eingangstor läßt auch nur diejenigen herein, die sich zuvor mit einem frankierten Rückumschlag eine Eintrittskarte beim zuständigen »Governor« im Tower besorgt haben.
    Jeden Abend stellt der Beefeater, der den Besuchern den Ablauf der Schlüsselzeremonie erklärt, die Standardfrage, wie sie nach dem Abschließen der Tore wieder aus dem Tower herauskommen wollen? Die Antwort ist schnell gefunden. In den Toren befinden sich kleine Schlupftüren, die bis Mitternacht geöffnet bleiben. Danach werden auch sie abgeschlossen, das Licht verlöscht dann, bis auf eine Notbeleuchtung und die königliche Mitteilung wird abgegeben.
    »Ist der Tower Ihrer Majestät verschlossen und gesichert – und alles ist gut.«
    Soviel zur Tradition, die mir auf der Fahrt einfiel. Zwei- oder dreimal in meinem Leben hatte ich den Vorgang erlebt. Zum erstenmal als Kind, da hatte mich mein Vater mitgenommen.
    »Einen großen Vorsprung kann er nicht haben«, meinte Suko. »Mit dem Wagen sind wir immer schneller.«
    »Wenn er keine Abkürzungen kennt.«
    »Das ist möglich.«
    Wir schwiegen, hingen unseren Gedanken nach und waren wieder

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