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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ebenfalls bemalten Bumerang gesteckt.
    Zamorra sah ihn etwas überrascht an, doch Shado verzichtete darauf, sein Outfit zu kommentieren.
    Inzwischen war auch Nicole wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht. Zamorras erste Diagnose, sie sei unverletzt, bewahrheitete sich. Bis auf einige blaue Flecken hatte sie nichts abbekommen.
    »Na Masse«, murmelte sie. »Aus der Einöde zurück in die Einöde. Hoffentlich stehen unsere Chancen diesmal besser. Dieses… dieses Ding, das uns angriff - es dachte doppelt!«
    Zamorra fuhr überrascht herum. »Wie bitte?«
    »Ich habe ganz kurz Gedanken gespürt«, sagte Nicole. »Aber es waren Gedanken zweier unterschiedlicher Personen, die sich gegenseitig durchdrangen. Gerade so, als wäre dieses Etwas eine Art Spiegelbild zweier magischer Wesen zugleich. Sehr unterschiedlicher Wesen. Wo ist es überhaupt geblieben, dieses Flügelgespenst?«
    »Hatten die Gedanken Ähnlichkeit mit denen von Lamyron?« fragte Zamorra.
    Nicole lachte auf. »Du bist gut, Chef! Woher soll ich das wissen? Ich hatte bisher noch gar keine Gelegenheit, Lamyrons Gedanken zu lesen oder seine Aura zu analysieren.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Hätte ja sein können, daß Nicole in einem der beiden Gedankenmuster etwas Bekanntes registriert hätte. Er selbst hatte nichts wahrgenommen.
    Dieses durchdrungene Doppelmuster gab ihm allerdings zu denken. Sollten tatsächlich zwei Wesen zugleich dieses Gespenst projiziert haben?
    Vielleicht Lamyron und -?
    Yeekhanor? War er der zweite Joker im Spiel?
    »Da kommt etwas!«
    Nicole wies in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und da war nun ein winziger schwarzer Punkt am Himmel zu sehen, der sich langsam vergrößerte. Auch ein allmählich anschwellendes Brummen war nun zu vernehmen.
    »Und da kommt noch etwas!«
    Shados ausgestreckter Arm zeigte in die entgegengesetzte Richtung.
    Und von dort näherte sich wieder das geflügelte Gespenst!
    ***
    Erneut spürte Lamyron diese merkwürdige Schwäche.
    Sofort ließ er sich absinken, hielt sich nur noch dicht über dem Boden, um sich bei einem Absturz nicht zu sehr zu verletzen. Er flog auch nur noch langsam.
    Was er verspürte, das war keine körperliche Schwäche, so stellte er jetzt fest. Es war eher ein Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit. Ihm war, als befände sich ein Teil von ihm an einem ganz anderen Ort, und das Gefühl hatte er vorhin schon gehabt.
    Und er sah auch wieder das silbrige Schimmern.
    Aber er begriff nicht, daß er manipuliert wurde. Dazu war er in diesem Moment nicht mehr fähig.
    Langsam setzte er seinen Weg fort.
    Etwas in ihm forderte Blutvergießen. Es war etwas, das er früher in dieser Stärke nie gekannt hatte.
    Aber er tat nichts dagegen!
    Warum auch? Es war doch richtig, seine Feinde zu töten!
    Und wenn dabei jenes seltsame Amulett in seine Hände geriet, das Zamorra gehörte - warum nicht? Allerdings sollte er es dann trotzdem seiner Verbündeten aushändigen. Das hatte sie sich verdient, nach allem, was sie für ihn getan hatte.
    Er tastete nach dem Schwertgriff. Es wurde Zeit, zu handeln.
    Zeit zum Töten.
    Bald. Sehr bald…
    ***
    Ron Stevens pilotierte den Hubschrauber, und immer noch hielt Yeero Khan die Waffe auf seinen Kopf gerichtet.
    Doch die Zeit arbeitete für den Sergeant. Irgendwann würde Yeeros Aufmerksamkeit nachlassen.
    Stevens fragte sich, woher der seltsame Aborigine die Flugrichtung so genau kannte. Woher er überhaupt wußte, wohin Zamorra aufgebrochen war? Und was wollte er von diesem Mann?
    »Du bist nicht Zamorras Freund«, sagte Stevens nach einer Weile. »Warum hast du dich für ihn eingesetzt? Warum fliegen wir jetzt hinter ihm her? Warum hast du ihn nicht einfach gebeten, dich mitzunehmen?«
    »Still«, verlangte Yeero.
    »Mit dir stimmt doch etwas nicht.«
    »Wenn du nicht sofort mit dem Quatschen aufhörst, werde ich dich erschießen«, drohte Yeero. »Ich habe lange genug beobachtet, wie du den Hubschrauber fliegst. Ich kann es jetzt auch selbst.«
    »Meinst du?«
    »Willst du, daß ich es ausprobiere?«
    Stevens wollte nicht.
    Deshalb verhielt er sich jetzt ruhig.
    Der Hubschrauber flog mit Höchstgeschwindigkeit hinter der Piper her. Stevens wußte jetzt jedoch, daß der Aborigine sich verunsichern ließ.
    Sie waren schon relativ nahe am Ayer’s Rock, als Yeero unruhig wurde.
    Plötzlich entdeckte Stevens etwas am Boden. Das Flugzeug?
    Unwillkürlich tastete er nach dem Mikrofon des Funkgerätes, um Verbindung aufzunehmen.
    Ein Schuß

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