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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihn schwerer treffen als sein Tod!«
    »Das ist auch der Fall. Er ist auf diesen magischen Gegenstand angewiesen. Ohne ihn ist er völlig hilflos, jeder Irrwisch kann ihn dann aus der Welt fegen. Zudem könnte ich dir mit diesem Amulett besser helfen.«
    Lamyron sah sie nachdenklich an. Er war nicht sicher, ob sie die Wahrheit sagte. Seit er Zamorra als einen Verbündeten der Dunkelmächte entlarvt hatte, traute er niemandem mehr wirklich.
    Auch sie war recht widersprüchlich. Und er befand sich in einer Welt, die nicht seine eigene war. Eine Welt voller potentieller Gegner. Das ganze Universum schien von potentiellen Gegnern bevölkert zu sein. Selbst seine Heimatwelt gehörte seinem Volk nicht mehr, war unterjocht worden.
    Dennoch mußte er dorthin zurück. Dort war sein Platz, und dort hatte er noch einen Kampf auszufechten.
    Einen mörderischen Kampf. Die letzte Schlacht.
    Aber alles zu seiner Zeit. Erst mußte er Zamorra für den Verrat bestrafen.
    »Ich werde für deinen Schutz sorgen«, versprach die Blonde derweil. »Du wirst Zamorra angreifen können, ohne selbst gefährdet zu sein.«
    »Weshalb drängst du mich so sehr dazu?« fragte Lamyron.
    »Nachdem ein so gefährlicher Verbündeter Zamorras aufgetaucht ist, wäre es doch logischer, von hier fortzugehen und ein anderes Versteck zu suchen, um dem Kampf auszuweichen. Du aber willst unbedingt, daß ich kämpfe. Was versprichst du dir davon? Dir geht es doch nicht nur um meine Rettung, nicht um Genugtuung für mich. Du willst dieses Amulett, und dafür ist dir kein Preis zu hoch!«
    »Das ist nicht wahr!« entfuhr es ihr.
    Aber diesmal war er sicher, daß sie log.
    Auch sie belügt mich, betrügt mich, dachte er. Dieser ganzen Welt darf man nicht den Hauch von Vertrauen schenken!
    Im nächsten Moment sah er das silbrige Licht, es ging von der Frau aus, tastete faserig nach ihm.
    Er wollte ausweichen, aber es gelang ihm nicht mehr.
    Im nächsten Moment war es schon wieder vorbei.
    Die Blonde lächelte ihm zu.
    »Nun kannst du gegen Zamorra und all seine Verbündeten antreten«, versprach sie. »Du wirst sicher sein!«
    Vor Zamorra und seinen Verbündeten vielleicht, dachte Lamyron. Aber auch vor dir?
    ***
    Das kleine Flugzeug war mit den drei Insassen schon überfüllt, denn die Maschine war eigentlich nur für zwei Personen und ein wenig Gepäck ausgelegt. Vom Gewicht her gab es keine Schwierigkeiten, aber Nicole hatte sich hinter die beiden Sitze kauern müssen und sah nun zwischen Shado und Zamorra hindurch nach vorn.
    Wenn es Turbulenzen gab, war sie natürlich schlecht dran - sie hatte keine Möglichkeit, sich anzuschnallen oder sich anderweitig zu sichern.
    Doch in der niedrigen Flughöhe, die Shado hielt, waren Turbulenzen nicht zu erwarten…
    Sie kamen dem Ayer’s Rock rasch näher. Zamorra fragte sich, ob Lamyron tatsächlich dort sein Versteck hatte.
    Er entsann sich an das Aufleuchten, das er gestern einmal kurz am Berg beobachtet hatte, und dachte an Lamyrons Augen, die ein unheimlich grelles Feuer verstrahlen konnten.
    Hatte er etwa Lamyrons Augen gesehen? Verstrahlten sie ihr Licht über eine so große Distanz?
    Zamorra wunderte sich auch darüber, daß sich der Geflügelte nicht zeigte. Er war im Schutz der Dunkelheit in der kleinen Ortschaft aufgetaucht. Sicher hatte er Zamorra und Nicole beobachtet, daran konnte kein Zweifel bestehen. Aber dann war er wieder verschwunden!
    So, wie er damals nach seiner Befreiung aus Gash’Ronn sofort verschwunden war!
    Zamorra konnte fast körperlich spüren, daß mit dem Propheten etwas nicht stimmte, und…
    Plötzlich entstand etwas vor ihnen in der Luft!
    Eine gigantische Gestalt, die vor dem Flugzeug schwebte!
    Shado wurde blaß. Er zwang die Piper in eine enge Steilkurve, um nach oben auszuweichen - unten gab es zu wenig Spielraum.
    Doch die unheimliche Gestalt machte die Bewegung mit. Sie blieb im Kurs des Flugzeugs.
    Riesige, seltsam aussehende Schwingen breiteten sich aus, und Hände streckten sich nach der Piper.
    Um Zamorras Körper entstand plötzlich ein grünliches Leuchten. Es ging vom Amulett aus, das vor seiner Brust hing, und es floß um seine ganze Gestalt.
    Die grünliche Energie schützte ihn!
    Seit langer Zeit hatte sich das Amulett in dieser Form nicht mehr bemerkbar gemacht, zugleich war das grüne Leuchten aber auch ein Hinweis darauf, wie stark der magische Angriff war, der gegen das Flugzeug gerichtet wurde.
    Der Motor setzte aus. Jäh wurde der Propeller langsamer, und über

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