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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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krachte.
    Stevens schrie auf.
    Yeero hatte ihm die Kugel durch die Hand geschossen.
    Das Projektil zerschmetterte noch eines der Instrumente.
    Funken sprühten, etwas knisterte.
    »Letzte Warnung«, zischte Yeero. »Du tust nichts, was ich nicht anordne. Oder du bist tot. Geh jetzt tiefer!«
    Das Loch in seiner Hand schmerzte teuflisch, und Stevens stöhnte. Das Blut tropfte auf den Sitz und den Bodenbelag. Der Sergeant konnte die Hand nicht mehr benutzen.
    Aber jetzt war das Maß voll.
    Die Gelegenheit war gekommen. Nach diesem Schuß rechnete Yeero garantiert nicht mehr damit, daß Stevens noch einmal aufbegehrte.
    Stevens ließ den Hubschrauber durchsacken.
    Der Griff zur Steuerung war harmlos, die Wirkung erstaunlich.
    Die Maschine trudelte zur Seite weg. Yeero schrie auf.
    Er wurde gegen Stevens geschleudert.
    Abermals schoß er, und die Kugel zerschmetterte eines der Fenstergläser. Der Luftwiderstand drückte die Scherben und Mini-Partikel nach drinnen.
    Stevens drehte den Oberkörper, stieß mit dem Ellenbogen gegen Yeeros Gesicht und glaubte den Verstand zu verlieren, als der Ruck einen erneuten, rasenden Schmerz in seiner Hand auslöste.
    Yeero keuchte. Er versuchte die Waffe wieder auf Stevens’ Kopf zu richten und zugleich in die Steuerung zu greifen.
    Jetzt hatte Stevens sich weit genug gedreht, daß er mit der gesunden Hand zustoßen konnte. Die gestreckten Finger zielten nach Yeeros Augen.
    Im letzten Moment zuckte dessen Kopf zur Seite. Stevens korrigierte den Hieb, traf das Gesicht des Gegners.
    Yeero flog zur anderen Seite.
    Im nächsten Moment hatte Stevens genug damit zu tun, den Hubschrauber abzufangen.
    Er schaffte es nicht mehr!
    Der Helikopter schlug bereits auf, verwandelte sich im nächsten Moment in einen gleißenden Feuerball!
    ***
    »Nein!« schrie Nicole auf, als der abstürzende Hubschrauber explodierte.
    Im gleichen Moment aber rückte das silbrige Gespenst näher heran. Es war jetzt deutlicher zu erkennen als vorhin.
    Es war eine Gestalt, deren Gesicht von einer Kapuze überschattet wurde und sich nur als schwarze Fläche zeigte.
    Insektenartige, transparente Flügel schlugen laut die Luft, und unter dem aufklaffenden Hüllmantel waren Rippenbögen zu sehen, die von kleinen Totenschädeln geziert wurden.
    Und dann dieses gewaltige Auge, dessen Pupille sich aufmerksam hin und her bewegte.
    Die Gestalt hob die Hände und richtete sie auf die Menschen.
    Wieder glomm Zamorras Amulett auf, wob eine grün schimmernde Energieschicht um den Dämonenjäger.
    Gerade noch rechtzeitig.
    Flirrende, silberne Energie glitt eigentümlich langsam aus den Händen des riesigen Gespenstes und auf Zamorra zu.
    Das silberne und das grüne Leuchten vermischten sich, lösten sich gegenseitig auf.
    »Shirona!« schrie Nicole in diesem Moment. »Es ist Shirona!«
    Entgeistert sah Zamorra sie an, dann wieder das gespenstische Silberwesen.
    Das sollte Shirona sein?
    Die hatte er völlig anders in Erinnerung. Als blonde, schöne Frau, die sich vorzugsweise in Rot kleidete.
    Aber Schwierigkeiten gemacht hatte sie ihm schon immer.
    Und sie hatte auch schon versucht, sein Amulett zu zerstören.
    Damals, als sich Shironas Gegenpart Taran noch als körperloses Bewußtsein in der Silberscheibe befand, während Shirona bereits außerhalb des anderen Amuletts gewesen war und sich körperlich auch manifestiert hatte.
    »Es ist das, was die Traumzeit stört«, murmelte Shado fast unverständlich. »Es ist dieses Wesen! Es gehört nicht hierher!«
    Er hob den Bumerang.
    »Zamorra«, rief er seinem weißen Freund zu. »Dein Silberzeichen - setze es ein! Jetzt, schnell! Mit aller Energie, die du in ihm wecken kannst!«
    Lautlos wandte sich das unheimliche, riesige Flügelwesen jetzt Shado zu, es schien den Yolngu als die größere Gefahr zu erkennen.
    Der Bumerang kreiste, schwirrte durch die Luft!
    Zamorra zögerte noch, während das gekrümmte Wurfholz in einem raschen Kreisbogen scheinbar um das schreckliche Wesen herumwirbelte.
    Das Silbergespenst drehte sich, schien mit der Flugbahn des schwirrenden Holzes nichts anfangen zu können. Offenbar kannte es solche Waffen nicht.
    »Schnell!« schrie Shado. »Jetzt!«
    Aber das Amulett - es ließ sich nicht zu einem Angriff bewegen!
    Es verweigerte den Dienst!
    ***
    Auch Lamyron sah den Hubschrauber abstürzen, und er spürte, daß sich der Unsichtbare in dieser Maschine befand. Er hatte ihn schon am gestrigen Abend in Zamorras Nähe wahrgenommen.
    Der Unsichtbare war

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