0605 - Sprung nach GALAX-Zero
wissen und voraussetzen.) Die Versuche, auf dem Umweg über abgehörte Funksprüche und Hypergramme Informationen einzuholen. (Das normale Verfahren, das jeder andere hochqualifizierte Raumfahrer ebenfalls anwenden würde!) Der Versuch Orana Sestore, mit Hilfe von merkwürdigen Funksprüchen Aufmerksamkeit zu erregen. (Auch das würde die Solare Abwehr nicht anders gemacht haben. Atlan und Rhodan hätten einen ähnlichen oder sogar denselben Weg versucht.) Dann der behutsame, vorsichtige Funkdialog zwischen zwei Menschen, die über identische Erinnerungen verfügten. (Das älteste Verfahren der Menschheitsgeschichte, einen Mann mit Hilfe oder unter „Verwendung" der Frau zu fangen, die er liebte und die ihn liebte!) Der vorsichtige Flug, der Transmitter, die Möglichkeit, daß Orana zu einer echten Überläuferin wurde, der Umstand, daß man dies durch die Geiselnahme ihres geliebten Vaters mit Erfolg verhindern konnte. (Das alles setzte voraus, daß Deighton „und Rhodan II versuchten, Rhodan Ieine Falle zu stellen!) Was würde folgen ...?
Fellmer hob die Hand und fragte: „Was ist Ihr Anliegen? Ich begreife, daß Sie Rhodan sprechen wollen. Aber Sie haben ihm sicher etwas zu sagen!"
„Das ist richtig!" meinte Orana. „Aber das kann ich ihm nur sagen, wenn ich ohne viel Publikum mit ihm spreche."
Gucky, der seinen Beitrag zur Aufdeckung des Geheimnisses als genügend empfand, widmete sich den greifbaren Erinnerungen Oranas.
Sie war zweifellos manipuliert, aber nicht präpariert. Die Gefahr, die der Köder ausstrahlte, lag nicht in verborgenen Waffen oder versteckten Giften. Sie lag woanders.
„Das läßt sich in Kürze mühelos bewerkstelligen!" sagte Irmina.
„Wir befinden uns in einem Beiboot, das unter Wahrung aller Deckungsmöglichkeiten zur MARCO POLO zurückfliegt."
„Das hatte ich erhofft!" flüsterte Orana.
Ohne daß sie es wollte, war Orana zur Agentin geworden. Und Deighton II hatte dafür gesorgt, daß sie auch zur Attentäterin geworden war.
Alarm! Alarm für Perry Rhodan! dachte Irmina.
Der Pilot des Kreuzers drehte sich herum und sagte: „Wir haben noch genau sechs Stunden Zeit, bis wir das Schiff erreichen. Ich schlage vor, wir versuchen, uns etwas zu beruhigen. Schlaf oder Entspannung ist in diesem Fall empfehlenswert!"
Fellmer, der die Verantwortung für diesen Teil des Einsatzes trug, nickte und erwiderte:.
„In Ordnung! Ziehen wir uns zurück. Sie haben sicher Verständnis dafür, daß wir für Sie einige Sicherheitsmaßnahmen anwenden, Orana."
Orana nickte schweigend.
*
Man brachte sie in eine Kabine und ließ sie allein, aber durch die Mutanten bewacht.
Gucky sprang zurück in die Zentrale, ließ sich in einen Sessel fallen und sagte in entschiedenem Tonfall: „Dieses Mädchen verbirgt etwas und weiß es selbst nicht. Man hat sie manipuliert!"
Lloyd entgegnete: „Du wirst doch nicht etwa glauben, daß Deighton Zwei sie ohne jede Einschränkung hat losfliegen lassen, nur um ihren Idealrhodan kennenzulernen? Ihr Vater ist als Pfand zurückgeblieben, und wir alle sollen in eine Falle gelockt werden.
Sie ist nicht bösartig, aber eingeschüchtert."
Gucky fuchtelte protestierend in der Luft und sagte: „Orana leidet unter einer erheblichen Bewußtseinsstörung.
Sie ist nicht normal, sondern mit Hilfe von paraphysikalischen Hilfsmitteln erzeugt worden. In ihrem Gedächtnis ist etwas gewaltsam ausgelöscht worden; ein Teil der Erinnerungen fehlt."
„Wozu das?" murmelte Irmina.
Lloyd zuckte die Schultern.
„Wenn diese Erinnerung gelöscht wurde, kann sie auf Befehl auch wieder herbeigerufen werden?" fragte der Mausbiber.
„Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es so!" gab Lloyd zurück.
Sie sahen sich an und schwiegen bestürzt. Der Leichte Kreuzer war mit einer gefährlichen Fracht zurück zur MARCO POLO unterwegs. Bis jetzt schien alles Ergebnis der meisterlichen Regie des verbrecherischen Deighton II zu sein. Er war für die vorsichtig suchenden Funksprüche ebenso verantwortlich wie für alles andere. Mit Sicherheit stellten sie jetzt gerade eine Falle auf, in der die MARCO POLO endgültig vernichtet werden sollte.
Irmina Kotschistowa blickte auf die Uhr an ihrem Finger.
„Was werden wir Perry sagen?"
Gucky schnaubte.
„Alles, was wir herausgefunden haben. Orana Sestore ist - unbewußt - nicht nur eine Agentin Galbraith Deightons II, sondern auf ganz besondere Weise auch eine Attentäterin."
„Zugegeben!" erwiderte Fellmer Lloyd. „Sehen wir
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