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0605 - Sprung nach GALAX-Zero

Titel: 0605 - Sprung nach GALAX-Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie in einem Kreuzer der MARCO POLO war, der sich jetzt in Richtung des Mutterschiffes entfernte.
    „In Sicherheit. Er wartet ebenfalls auf Sie. Warum sind Sie derart unausgeglichen, derart unsicher und aufgeregt? Wir werden Sie weder quälen noch ermorden!" meinte Lloyd.
    Orana Sestore hob die Schultern und ließ sie in einer Bewegung wieder fallen, die äußerste Hoffnungslosigkeit ausdrückte.
    „Ich weiß es nicht!" flüsterte sie und trat von der erhöhten Plattform des Transmitters herunter. Sie befand sich in einer ganz anderen Welt, obwohl sie ihr eigenes Universum nicht verlassen hatte.
     
    6.
     
    In dem Raum herrschte eine Spannung, die ihre Ursache keineswegs in einer akuten Gefahr hatte. Die Menschen beobachteten sich gegenseitig und besonders die Gestalt in ihrer Mitte. Sie alle wußten, daß sie sich im Bann einer einmaligen, riskanten Verwechslung befanden. Das Schiff, aus dem Umfeld Akommend, befand sich im Umfeld B; ein Mensch aus dieser Welt Bwar umgeben von Menschen aus der Welt A. Und dieser Mensch, eine gut aussehende junge Frau in einem hervorragend geschnittenen Wildlederanzug und mit hochgestecktem Haar, sah sich scheu um und schien eben aus einem wirren Alptraum zu erwachen. Ihr Inneres war unausgeglichen. Ihre Gedanken rasten beziehungslos umher. Sie war unsicher und wußte, daß sie ein Geheimnis umgab. Langsam senkten sich die Strahler, glitten zurück in die Schutzhüllen. Eines war allen Anwesenden klar: Orana Sestore II war keine wirkliche Gefahr.
    Knallend erloschen die Säulenschenkel des Transmitters.
    Winselnd hörte ein verstecktes Aggregat zu arbeiten auf.
    Fellmer Lloyd erklärte: „Orana, Sie befinden sich an Bord eines Leichten Kreuzers.
    Dieses Schiff fliegt gerade in den Linearraum ein und hat die MARCO POLO als Ziel. Warum haben Sie durch Ihre Funksprüche nach Rhodan gesucht?"
    Der Gefühlsorter benutzte die Frage nur als einen Vorwand.
    In Wirklichkeit versuchte er, die Psyche der jungen Frau mit Hilfe seiner Mutantenfähigkeit zu durchleuchten. Schon beim ersten, prüfenden Zugriff waren ihm zahlreiche ungeklärte Fakten aufgefallen; für eine Diagnose war es zu früh, auch wußte er nicht genug. Jedenfalls wuchs in ihm die starke Überzeugung, daß es sich hier um einen ganz untypischen und reizvollen Fall handelte.
    „Ich suchte nach Rhodan, weil ich weiß, wer er ist und woher er kommt. Und woher ihr alle kommt!" erwiderte sie schwach und ohne große Überzeugung.
    Obwohl Lloyd und der Ilt merkten, daß es sich um eine höchst vordergründige Lüge handelte, erkannten sie dahinter eine Wahrheit, die sie stutzig werden ließ. Orana war zu dieser Sache veranlaßt oder gezwungen worden, aber sie hatte diesem Zwang gern nachgegeben.
    „Woher kommen wir?" erkundigte sich Gucky.
    Er machte keineswegs den Eindruck, als ob er scherzen würde.
    „Aus einer Parallelwelt. Ich habe die Hoffnung, daß der Charakter dieser Welt anders ist als der meiner Welt!" sagte sie.
    Es klang bereits fester und konnte mehr überzeugen.
    „Wir sind aus dieser Parallelwelt!" bestätigte einer der Wächter.
    „Aber es ist nicht notwendig, daß wir in dieser unfreundlichen Umgebung bleiben. Gehen wir nach oben. Sie sind nicht bewaffnet?"
    „Nein."
    Inzwischen war es allen drei Mutanten völlig klar, daß Orana Sestore keineswegs bösartig oder verschlagen war.
    Sie unterschied sich also, wie beispielsweise jene Neu-Arkoniden, von dem herrschenden Charakter dieser Parallelwelt.
    Soweit, so gut. Sie war verängstigt, schockiert und unsicher, und das wiederum ließ darauf schließen, daß sie als Werkzeug benutzt wurde. In diesem Fall von Leuten, die keinerlei Rücksichtnahme kannten und skrupellos waren.
    Sie war der Köder einer Falle.
    „Also - gehen wir nach oben, in die Zentrale."
    Der Punkt, an dem der Leichte Kreuzer Orana übernommen hatte, lag zweieinhalbtausend Lichtjahre von GALAX-Zero entfernt und fünfhundert Lichtjahre von der MARCO POLO. Die Zeit, die Orana bis hierher gebraucht hatte, ließ sich ausrechnen.
    Der Kreuzer befand sich inzwischen im Linearraum und raste auf die MARCO POLO zu. Dort warteten Rhodan und Atlan und die anderen Freunde auf Orana. Das Ganze war ein undurchsichtiges Spiel mit vielen Zügen, von denen jeder einzelne eine Million Variationen zuließ.
    „Gern, wenn Sie es erlauben!" sagte Orana.
    Gucky war verblüfft und gleichzeitig erschrocken. Er war sogar betroffen, denn er entsann sich nur allzu deutlich, wie sehr und wie gern jene andere Orana, die

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