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0606 - Geisterspuk und Zauberei!

0606 - Geisterspuk und Zauberei!

Titel: 0606 - Geisterspuk und Zauberei! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Eine zweite Schlange flog mit weichem Knall und im grellen Licht auseinander, ohne daß Zamorras Schutzfeld eine Reaktion zeigte, und wieder verwehte eine dunkle Rauchwolke.
    Zwei andere Schlangen hatten sich Raffael ausgesucht.
    In Zamorra tobte es. Warum konnte dieses verflixte Amulett das Schutzfeld nicht auch auf Raffael ausdehnen? Der alte Mann starb doch vor Angst!
    Im nächsten Moment schrie Raffael gellend auf, weil die vorderste Schlange ihre Giftzähne in sein Bein geschlagen hatte.
    Dann sank er haltlos in seinen eisernen Fesseln zusammen.
    Der verdammte Spuk forderte sein erstes Opfer!
    ***
    Das Messer schwebte bereits unmittelbar vor der Kehle des Schwarzen - als ein scharfer Befehl aufklang.
    Die Soldaten fuhren herum.
    Der Schwarze erkannte einen jungen Offizier. Der Lieutenant sprach so schnell, daß der Schwarze kein Wort verstand, aber immerhin ließen die Soldaten nun von ihm ab.
    Doch eine Chance, noch zu entkommen, die gab man ihm nicht.
    Jemand versetzte ihm einen Schlag mit einem harten Gegenstand auf den Kopf, und ihm schwanden die Sinne.
    Sein letzter Gedanke galt seinem Zauber. Er fragte sich, ob der jetzt immer noch weiter funktionierte…
    Und dann war da nur noch Nacht.
    ***
    Unterdessen kam auch Fooly wieder zu sich.
    Der Drache mit seiner erheblich größeren Körpermasse hatte länger gebraucht als Zamorra, die Starre zu überwinden, in die Merlin ihn versetzt hatte.
    Sofern es Merlin gewesen war, woran aber auch Fooly zweifelte. Immerhin kannte der Drache den alten Zauberer.
    Und vielleicht kannte er ihn sogar viel besser als Zamorra…
    Fooly versuchte sich zu orientieren.
    »Das sieht ja gerade so aus, als ob ich hier gehaust hätte«, brummte er.
    Ein umgestürzter Frühstückstisch, herumliegende Trümmer einer ausgebrochenen Tür, ein Loch im Fußboden, kein Professor Zamorra, keine Mademoiselle Nicole, kein Raffael, kein Merlin, keine Krieger, keine Tänzerinnen.
    Wo befanden die sich jetzt alle?
    Fooly zupfte die dünnen Schleier von seinen Flügelspitzen, an denen sie immer noch hingen, und bückte sich, um den Marmeladentopf aufzuheben.
    Er steckte einen Finger hinein und schleckte ihn ab.
    »Hmpf«, machte er und betrachtete das Etikett des Behältnisses. »Johannisbären? Ich dachte immer, Bären wären so pelzige, ungesellige Gesellen, die den ganzen Tag über dumm brummen und Honig fressen… Nö, nicht mein Fall, diese Johannisbär-Marmelade. Honig schmeckt wesentlich besser.«
    Und da fielen ihm die drei Honigtöpfe wieder ein, die sich in seinem Quartier befanden, ohne daß er sagen konnte, wie sie dorthin gekommen waren.
    Er ließ den kleinen Glastopf einfach wieder fallen und stapfte aus dem Zimmer.
    Er fragte sich, was aus den anderen geworden war. Dieser ganze Spuk war ihm ein wenig zu echt gewesen. So was machte keinen Spaß.
    Und irgendwie hatte er auch das Gefühl, daß etwas mit der Zeit nicht stimmte.
    War das der Grund dafür, daß er den Ursprung dieses faulen Zaubers auch mit seiner Drachenmagie nicht richtig erfassen konnte?
    Fooly schnob ein wenig Feuer und stapfte über den Korridor.
    Kurz sah er aus dem Fenster…
    Und dann sah er noch einmal etwas länger aus dem Fenster.
    Der Chef und Raffael waren an die Burgmauer gekettet, die das Château Montagne umgab, jene gelungene architektonische Mischung aus verspieltem Loire-Schloß und mittelalterlicher Burgfestung.
    Vor den beiden Gefangenen tummelten sich die garstigen Krieger - und noch garstigere Riesenschlangen.
    »Derlei Geviech mögen wir nicht«, beschloß Fooly. »Erzählt nicht Pater Ralph immer, daß mit der Schlange das Böse in die Welt gekommen ist?«
    Der Einfachheit halber stieg er durch das Korridorfenster ins Freie. Daß er vergessen hatte, es vorher zu öffnen, störte ihn nicht weiter.
    Er paßte mit angelegten Flügeln gerade so hindurch, ließ sich fallen und breitete die Schwingen aus.
    Mit der fliegerischen Eleganz eines liebeskranken Huhns stieß er auf die Gruppe unheimlicher Gestalten hinab. Aber auf besondere Flugkunst kam es hierbei nicht an - nur auf Schnelligkeit.
    Aus der Luft heraus spie Fooly Feuer, so viel er nur eben hervorbringen konnte. Mit diesem Feuer, verstärkt durch Drachenmagie, griff er die Unheimlichen an.
    Die Männer schrien auf und…
    Da wurde so schlagartig alles anders, daß Fooly prompt vergaß, seine Flügel zu bewegen, und er legte eine recht unsanfte Bruchlandung hin.
    Von einem Moment zum anderen war der ganze Geisterspuk vorbei!
    ***
    Als

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