0606 - Marathon der Raumschiffe
unter dem Bauch des Schiffes verschwunden war, hatte das Geräusch gehört.
„Was ist los?" wollte er wissen.
Terengi San griff dorthin, woher die Stimme kam. Er bekam ein Stück Montur zu fassen. Mit erbarmungslosem Griff zerrte er den Terraner ins Freie. Auch er erhielt einen Hieb, der ihn augenblicklich zum Schweigen brachte. Die Gesichter der Reglosen strömten Wärme aus, die es dem Haluter ermöglichten, ihre Gesichtszüge zu studieren. Keiner der beiden war der Attentäter, nach dem er suchte. Er bückte sich und bekam eine kleine Kassette zu fassen, die dem Mann, den er zuerst niedergeschlagen hatte, aus der Hand gefallen war.
Wahrscheinlich handelte es sich um eine Bombe. War das der Fall, so war ihre Zündung bestimmt nicht auf die nahe Zukunft eingestellt. Achtlos schob er das Gerät in die Tasche.
Nach kurzem Überlegen entschied er, daß sich sein ursprünglich geplantes Vorhaben in dieser Nacht nicht mehr durchführen ließ. Er durfte nicht mit den beiden Attentätern in Zusammenhang gebracht werden. Ohne sich um die reglosen Gestalten zu kümmern, wandte er sich ab und machte sich auf den Rückweg zu seinem Hotel.
4.
An Bord der MARCO POLO zeigte das Chronometer den 17.
Oktober 3456 allgemeiner Zeit. Noch immer stand das gewaltige Schiff reglos in der Tiefe des Alls, die Aggregate ab- oder auf niedrigste Leistung geschaltet, so daß kaum ein verräterischer Streuimpuls hinausdrang, der den Gehetzten zum Verhängnis werden konnte.
Perry Rhodan hatte begonnen, sich mit den Gegebenheiten des Verko-Voy-Systems vertraut zu machen, in dessen Umgebung er auf seinen Widersacher stoßen und ihn töten sollte - nach dem unerforschlichen Ratschluß, wie er sich spöttisch ausdrückte, seines Schwiegersohnes Geoffry Abel Waringer und dessen genialen Kollegen Mart Hung-Chuin. Verko-Voy war eine weißlichgelbe Sonne im selben Stadium der Entwicklung wie das Zentralgestirn der Erde. Sie besaß zwei Planeten.
Der sonnennähere war klein und von wüstenhaftem Äußeren.
Der zweite, ziemlich weit von seiner Sonne entfernt, war eine Eiswelt, auf der solch mörderische Kälte herrschte, daß sogar die Atmosphäre gefroren war und als glitzernder Schnee die Oberfläche des annähernd erdgroßen Planeten bedeckte.
Die Eiswelt war von Interesse für die militärisch-politischen Belange der solaren Menschheit. Sie enthielt einen unbemannten, voll automatisierten Stützpunkt der United Stars Organisation mit dem Kodenamen D-Muner. In der Nähe dieses Stützpunkts mußte die MARCO POLO auf der Lauer liegen, wenn der entscheidende Augenblick herannahte. Als plausibelstes Versteck bot sich der Ortungsschatten der Sonne Verko-Voy. Da jedoch D-Muner mit empfindlichen Meßgeräten ausgestattet war, die die Annäherung des Riesenschiffs sofort bemerken und einen milchstraßenweiten USO-Alarm auslösen würden, war beim Aufsuchen des Verstecks höchste Vorsicht geboten. Der Anflug mußte so erfolgen, daß zu jedem Zeitpunkt die MARCO POLO, die Sonne Verko-Voy und der Stützpunktplanet Punkte auf einer geraden Linie waren, wobei sich die MARCO POLO, von D-Muner aus gesehen, auf der anderen Seite der Sonne befand und daher nicht wahrgenommen werden konnte.
Weiterhin war damit zu rechnen, daß der Gegner nicht nur bei Verko-Voy, sondern auch bei anderen Zwischenzielen eine Falle fürchtete und sich rechtzeitig sichern würde. Die wirksamste Sicherung boten Einheiten der Solaren Flotte, von denen man annehmen mußte, daß sie wenige Tage nach Beginn des Sonnen-Marathons im Sektor Verko-Voy auf Station gehen würden.
Um diese Zeit mußte die MARCO POLO sich schon in ihrem Versteck befinden. Sie würde tiefer als sonst in den Ortungsschatten der Sonne hineintauchen müssen, denn vom Gegner war zu erwarten, daß er die Umgebung von Verko-Voy mit äußerster Sorgfalt absuchte, um sich zu vergewissern, daß hier wirklich keine Gefahr existierte.
Schließlich kam der Angriff auf die MARCO POLO II, das Flaggschiff des Gegners. Die beiden Schiffe waren einander völlig gleichwertig. Der einzige Vorteil, mit dem Perry Rhodan bislang rechnen konnte, war der Effekt der Überraschung, der auftreten mußte, wenn er mit seinem Raumschiff aus dem Ortungsschatten hervorbrach und sich auf den Gegner stürzte, der nach den Berichten seiner Wacheinheiten diesen Raumsektor für sicher hielt. Nur, wenn es ihm gelang, die Sekunden der ersten Bestürzung zu nutzen und die MARCO POLO II mit einem konzentrierten Feuerhagel zu
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