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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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warten?" fauchte Rhodan ihn an.
    „Wir haben etwas übersehen", antwortete Atlan.
    Er sagte „wir", obwohl es Rhodan allein war, der etwas übersehen hatte. Aber man bezichtigte den Großadministrator nicht ungestraft eines Fehlers, selbst wenn man Lordadmiral war und Atlan hieß.
    „Was?!" bellte Rhodan.
    „Die beiden Tramps haben ein luft- und wasserdichtes Alibi für die Zeit, in der sich die beiden Morde ereignet haben."
    „Du meinst, sie waren nicht diejenigen ..."
    „Sie können es nicht gewesen sein", stellte der Arkonide kategorisch fest, als Rhodan zögerte, den Satz zu vollenden.
    „Unsere beiden Leute wurden erschlagen, als sie sich anschickten, die Zeitbombe am Fahrzeug der beiden Tramps anzubringen.
    Das muß kurz nach Mitternacht gewesen sein. Die Autopsie bestätigt ebenfalls, daß der Tod vier bis fünf Stunden vor der Auffindung der Leichen eingetreten sein muß. Sie wurden kurz vor fünf Uhr heute morgen gefunden. In der Zeit um Mitternacht, bis kurz vor drei Uhr, waren die beiden Tramps jedoch noch in der Stadt und hielten ein wildes Saufgelage ab. Dafür gibt es Hunderte von Zeugen, zumeist Leute, die von den Tramps freigehalten wurden."
    „Wer fand die Leichen?" erkundigte sich Rhodan, der Diktator.
    „Die Hafenpolizei."
    „Sie erkannte sie als Besatzungsmitglieder der MARCO POLO?"
    „Nicht sofort. Man erkundigte sich bei uns, ob uns zwei Leute abhanden gekommen seien. Ich kümmerte mich um den Fall.
    Die Hafenpolizei war sofort bereit, mir die beiden Toten auszuhändigen und die ganze Angelegenheit unverzüglich zu vergessen."
    „Trotz der Bombe?"
    „Das war ja gerade unser Glück. Hätten sie die Bombe gefunden, wäre der Fall ohne Zweifel weiter verfolgt worden.
    Aber die Bombe war verschwunden."
    Rhodan wandte sich an die Offiziere, die wartend in der Nähe der Tür standen.
    „Sie können gehen!" rief er ihnen zu. „Unternehmen Sie in dieser Angelegenheit vorläufig noch nichts."
    Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, wandte er sich von neuem an den Arkoniden.
    „Der Täter hat also nicht nur zwei meiner Leute erschlagen", fauchte er in neu erwachendem Zorn, „sondern auch noch eine kostspielige Zeitbombe an sich genommen?"
    „So sieht es aus", antwortete Atlan ungerührt.
    „Und wir haben noch immer keine Ahnung, wer der Täter ist?"
    „Nein. Was wir haben, sind Hinweise. Darauf zum Beispiel, daß der Mörder ein ungewöhnlich kräftiger Mann sein muß, vielleicht ein Ertruser. Er hat unsere Leute mit einem einzigen Schlag auf den Schädel getötet. Die Wucht des Schlages war so groß, daß die Schädeldecke völlig zertrümmert wurde. Die Untersuchung der Schädelfragmente läßt vermuten, daß der Täter mit der blanken Faust zuschlug. Wenn das so ist, dann muß er eine wahrhaft gigantische Faust besitzen. die selbst fast so groß ist wie ein Männerschädel."
    „Sind wir dem Mann auf der Spur?" fragte Rhodan, der Diktator, ungeduldig.
    „Wir haben mehr als zweihundert Agenten angesetzt", erklärte der Arkonide. „Andererseits gibt es hier auf Kano-Kano Ertruser, Epsaler und andere Kraftprotze wie Sand am Meer. Bis zum Start bleiben uns nur zwei Tage. Ob wir es in dieser Zeitspanne schaffen, ist nicht sicher."
    Rhodan ging ein paar Schritte auf und ab, wie ein Raubtier hinter den Gittern seines Käfigs.
    „Wie steht's mit unserem anderen Vorhaben?"
    Atlan wußte, was gemeint war.
    „Wir machen Fortschritte. Einer unserer Leute näherte sich den beiden Tramps in der Rolle eines Informationsmaklers. Er bot anderthalb Millionen für das Geheimnis. Die Tramps bestanden darauf, mit seinem Kunden direkt zu sprechen. Der Makler mußte schließlich darauf eingehen."
    „Wann wird das Gespräch stattfinden? Und wer ist der geheimnisvolle Kunde?"
    „Man wird versuchen, sich mit den Tramps noch heute zu verabreden. Und der Kunde ist einer unserer zuverlässigsten Leute - derselbe, der auf Solling-Ho so erfolgreich für uns tätig war."
     
    *
     
    Für Terengi San brachte die Nacht keine Ruhe. Im Hotel untersuchte er die Kassette, die er von den beiden Attentätern erbeutet hatte, und fand seinen Verdacht bestätigt: Es war eine Bombe vom Fusionstyp. Starke Neutronendeflektoren umgaben die eigentliche Sprengmasse, so daß diese im Augenblick der Zündung trotz ihrer Kleinheit kritisch wurde. Die Sprengwirkung der Bombe war nicht sonderlich groß, aber sie hätte ausgereicht, um das kleine Raumschiff der beiden Tramps in Stücke zu zerreißen. Die Zündung war

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