Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Der Herr dort drüben läßt fragen, ob er die beiden Raumfahrer zu einem Trunk einladen darf."
    Kansel folgte dem deutenden Finger und erblickte einen Mann in mittleren Jahren, der unweit alleine an einem kleinen Tisch saß.
    „Sagen Sie dem Herrn Dank für seine Einladung", trug Kansel dem Kellner auf, „und bitten Sie ihn, sich uns anzuschließen. Er scheint einsam zu sein."
    Der Kellner plazierte die Flasche auf den Tisch, öffnete sie und schenkte ein. Er verließ den Tisch und kehrte kurze Zeit später mit dem Spender des teuren Getränks zurück.
    Auf Kansel machte der Mann einen merkwürdig unscheinbaren Eindruck. Sein Gesicht war ein Allerweltsgesicht. Sein Habitus war nicht zu teuer, nicht zu billig und von eintönig grauer Farbe.
    „Ich gestehe, daß meine Spende nicht aus völlig uneigennützigem Herzen kommt", erklärte der Graue, nachdem die üblichen Formalitäten gewechselt worden waren und man einander zugetrunken hatte.
    „Aha!" machte Kansel. „Dachte mir's doch. Was haben Sie auf dem Herzen?"
    „Ich bin Makler", antwortete der Graue ausweichend. „Ein Mittler zwischen Käufer und Verkäufer also, Meine Spezialität sind nicht etwa Grundstücke, Häuser oder Wertpapiere, wie man meinen sollte, sondern Informationen."
    „Bei allen Spukschnecken von Soffilinqal!" platzte Paul Reit heraus. „Ich glaube gar, er will uns aushorchen."
    Kansel nickte wortlos. Sein grobgeschnittenes Gesicht hatte einen unfreundlichen Ausdruck angenommen.
    „Urteilen Sie nicht zu schnell!" beschwor ihn der Graue.
    „Mein Kunde ist ein Mann, der das, was er kauft, stets gut bezahlt."
    Kansel nickte ein zweites Mal, diesmal zum Zeichen, daß er bereit sei, weiter zu hören.
    „Sie besitzen eine Kenntnis", fuhr der Mann, der sich als Makler bezeichnete, vorsichtig fort, „die es Ihnen - nach Ihrer Ansicht - ermöglicht, den Sonnen-Marathon zu gewinnen. Um wieviel ist Ihnen diese Kenntnis feil?"
    Kansel warf seinem Genossen einen vielsagenden Blick zu.
    Um gar nichts", knurrte er. „Wir behalten sie für uns!"
    Was haben Sie davon?"
    Wir gewinnen das Rennen und kassieren den Preis."
    „Und der beträgt...?"
    „Eine Million Solar plus eine goldene Trophäe."
    „Die Sie in zehn Jahren an den nächsten Sieger weiterreichen müssen", konstatierte der Graue. „Wie nun, wenn Ihnen mein Kunde anderthalb Millionen Solar anböte?"
    Kansel schien sich verschluckt zu haben. Er fing an zu husten.
    Brüderlich klopfte Reit ihm auf den Rücken.
    „Dann", würgte Kansel schließlich hervor, „ließe sich vielleicht über die Sache reden. Aber sicher muß ich natürlich sein, daß der Mann echt ist und auch das nötige Geld hat."
    Der Makler strahlte.
    „Das ist selbstverständlich. Beide Seiten müssen Gewißheit haben, daß es reell zugeht. Auch mein Kunde wünscht solche Sicherheit. Sind Sie bereit, mir gegen ein Aufgeld von zweitausend Solar mitzuteilen, worum es sich bei Ihrem Geheimnis handelt?"
    „Damit wäre die Hälfte des Geheimnisses schon preisgegeben", wehrte Kansel ab. „Nein, daraus wird nichts. Ich verlange, Ihren Kunden selbst zu sehen!"
    „Das ist unmöglich!" protestierte der Graue. „Mein Mandant legt Wert darauf, im verborgenen zu bleiben. Er darf sich nicht exponieren."
    „Das kümmert mich nicht", antwortete Kansel hart. „Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe. Von mir braucht der Mann nichts zu fürchten, und von Reit hier erst recht nicht. Wenn er zahlt, bleibt sein Inkognito gewahrt, als hätten wir ihn nie gesehen!"
    Der Makler ging mit sich zu Rate. Schließlich meinte er: „Ich kann es versuchen. Wo sind Sie zu erreichen?"
    „Über Radiokom an Bord unseres Schiffes. Sollten wir da nicht sein, dann suchen Sie hier in der Stadt nach uns."
    Kansel grinste. „Wo Sie den größten Menschenauflauf sehen, da stecken wir bestimmt mittendrin!"
    Der Graue verabschiedete sich. Kansel und Reit tranken einander mit teurem Sekt zu, und Kansel strahlte: „Wir sind dicht vor dem Ziel!"
     
    *
     
    Rhodan, der Diktator, hatte einen seiner berüchtigten Tobsuchtsanfälle.
    „Der Mann, der die beiden Narren ausgesucht hat, wird erschossen!" schrie er in höchstem Zorn. „Die beiden Mörder sind sofort zu liquidieren. Das ist ein Befehl! Worauf warten Sie noch?!"
    Die Offiziere, die in demütig gebeugter Haltung vor ihm standen, machten eine Kehrtwendung und bewegten sich auf den Ausgang zu. Ein Zuruf des Arkoniden hielt sie auf.
    „Warten Sie noch!" befahl er scharf.
    „Was gibt es da zu

Weitere Kostenlose Bücher