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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die beiden Tramps zu kümmern, wie es hieß. Erst in der Nähe der MUTTER BEMM wurde er vorsichtig. Er richtete sich auf und legte die letzten einhundert Meter mit geräuschlosen Bewegungen zurück.
    Plötzlich hörte er vor sich leises Stimmengemurmel. Er glitt darauf zu. Die infrarotempfindlichen Augen erblickten eine Gruppe von neun Männern, die in unmittelbarer Nähe des kleinen Raumschiffs standen. Wie er sah, waren sie ohne Ausnahme vorzüglich bewaffnet. Jeder trug einen schweren Blaster unter dem Arm. Der Haluter schlich sich so nahe heran, wie er es bei den herrschenden Lichtverhältnissen wagen konnte. Sein feines Gehör begann, einzelne Worte des murmelnd geführten Gesprächs voneinander zu unterscheiden.
    „Drei Mann ... mit mir... Rest... hier draußen ... möglich ...
    Falle ... ich rufe, kommt ihr..."
    Die Gruppe teilte sich. Derjenige, der gesprochen hatte, trat mit drei Mann Begleitung auf das Einstiegsluk des Raumschiffs zu.
    Die restlichen fünf blieben, wo sie waren, aus sicherer Entfernung beobachtete Terengi San, wie der Befehlshabende mit einem Pulsgeber hantierte und wie das Luk schließlich aufglitt. Die vier, an ihrer Spitze Leutnant Wessel, verschwanden durch die niedrige Öffnung. Die anderen fünf warteten.
    So, wie die Dinge lagen, waren die beiden Tramps verloren.
    Selbst wenn sie schlau genug gewesen waren, sich zu trennen, so daß der eine dem anderen beistehen konnte, rechneten sie doch nicht mit den fünf Mann, die Wessel als Reserve zurückgelassen hatte. Das Luk war offengeblieben. Die Reserve ließ sich im Handumdrehen einsetzen. Terengi San beschloß, dem Feind einen Strich durch die Rechnung zu machen. Er war bewaffnet, aber gegen die schweren Thermostrahler der Terraner waren seine Waffen bloße Spielzeuge. Er mußte es anders anfangen. Er mußte sie überraschen.
    Lautlos wandte er sich seitwärts. Als er einhundert Meter weit von der MUTTER BEMM entfernt war, ging er auf alle viere und fing an zu galoppieren. Dumpf und hohl schallte es durch die Nacht, als er auf das kleine Raumschiff zuraste. Er hörte Schreie.
    Er sah die Terraner herumwirbeln und ratlos in die Finsternis starren. Bevor sie begriffen, was mit ihnen vorging, war er schon heran. Mit einem wilden Satz sprang er den Gegner an. Die fünf Männer standen günstig. Er riß sie einen nach dem andern um.
    Die Wucht seines gewaltigen Körpers schleuderte sie zu Boden und quetschte ihnen den letzten Funken Bewußtsein aus den Leibern.
    Terengi San blieb stehen. Er zog den kleinen Schocker aus dem Gürtel und gab jedem der Bewußtlosen noch eine zusätzliche Ladung. Auf diese Weise würde es wenigstens drei Stunden dauern, bis sie wieder zu sich kamen. Dann zwängte er sich durch das enge Luk. Einen Augenblick lang fürchtete er, es werde ihn nicht hindurchlassen. Dann jedoch hörte er drohende Stimmen vorab. Er gab sich einen Ruck und schoß in den Gang hinein, der das Innere des Raumschiffs mit dem Einstiegsluk verband.
     
    *
     
    „Mit uns zu nehmen?" staunte Mintru Kansel. „Wohin?"
    „Das geht Sie nichts an", antwortete Wessel. „Kommen Sie nur getrost mit!"
    Kansel schüttelte den Kopf.
    „Um nichts auf der Welt. Wenn Sie die Daten haben wollen, müssen Sie Geld dafür bezahlen. Einschüchtern lasse ich mich nicht."
    Wessel sah sich um.
    „Ich weiß, daß Sie Ihren Kumpan hier irgendwo versteckt haben", grinste er überheblich. „Rufen Sie ihn her. Es hat keinen Zweck, uns Widerstand zu leisten." Kansel rührte sich nicht.
    „So kriegen Sie die Daten nie!" versprach er dem Eindringling.
    Wessel begann, die Beherrschung zu verlieren.
    „Ich pfeife auf Ihre Daten!" schrie er wütend. „Ich brauche sie nicht. Ich brauche Sie und Ihren Genossen! Wo ist er?"
    „Hier", sagte Paul Reit und tauchte mit angeschlagenem Schocker aus dem Dunkel des Verbindungsgangs auf. „Legen Sie die Waffen ab, sonst bekommen Sie eine volle Ladung!"
    Wessel lachte höhnisch auf.
    „Sie denken wohl, wir wären von gestern, wie?" rief er Reit zu.
    „Werfen Sie Ihre Knarre weg und stellen Sie sich neben Ihrem Zechbruder auf!"
    Er hatte die Stimme erhoben, um draußen gehört zu werden.
    Reit und Kansel wurden mißtrauisch. War es möglich, daß Wessel eine Reservemannschaft draußen gelassen hatte? In diesem Fall waren sie in einer Zwickmühle - Reit zwischen zwei Feuern, und Kansel ohne Ausweichmöglichkeit. Reit entschloß sich, seine Rolle wie geplant weiterzuspielen.
    „Sie verkennen die Lage", antwortete er. „Ich

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