Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wissen. Er wußte, wo Hangar 13 lag.
    Es war einer der kleineren Hangars, in dem gewöhnlich lichtschnelle Raumlinsen lagen. Der Diktator rechnete nicht mit der Notwendigkeit einer weiten Flucht. Ihm ging es nur darum, die explodierende MARCO POLO zu verlassen und sich vor dem Kernbrand in Sicherheit zu bringen. Er wußte, daß es in diesem Raumsektor in Kürze von Schiffen seiner Flotte wimmeln würde.
    Wenn es ihm gelang, das Flaggschiff zu verlassen, brauchte er sich um seine Sicherheit keine Sorge mehr zu machen. Überdies war eine Raumlinse ein kleines Fahrzeug, das vom Schiff des Angreifers aus kaum geortet werden konnte.
    Ras Tschubai teleportierte zum Hangar 13. Dabei wäre er um ein Haar ins eigene Verderben gerannt. Er hatte erwartet, den Hangar leer zu finden. Dabei hatte sich hier eine Gruppe von acht Offizieren und Mannschaften eingefunden, die sich hektisch darum bemühten, vier kleine Raumlinsen startbereit und flugklar zu machen. Nur dem Umstand, daß sie sich voll und ganz auf ihr Vorhaben konzentrierten, verdankte der Mutant, daß er nicht bemerkt wurde. Er zog sich hinter die Hülle einer der Linsen zurück und beobachtete von dort aus.
    Das Hangarschott öffnete sich. Der Diktator und sein Begleiter traten ein. Ras Tschubai erkannte Atlan, den Arkoniden. Die acht Männer, die an den Raumlinsen arbeiteten, fuhren beim Geräusch des auffahrenden Schotts herum. Die Eintretenden, vom Anblick der acht überrascht, handelten um eine Zehntelsekunde zu langsam. Noch bevor sie ihre Blaster schußbereit machen konnten, blickten sie ihrerseits in die Mündungen von acht mittelschweren Strahlern.
    „Ihr hoher Besuch ehrt uns, Exzellenz", rief einer der Offiziere in unverkennbarem Hohn. „Allerdings paßte er uns nicht ganz in den Kram. Ich rate Ihnen zu verschwinden, sonst muß ich Ihnen Beine machen."
    „Du widerwärtige Wanze...!" knirschte der Diktator in ohnmächtiger Wut. „Ich werde dir den Kopf dafür abschlagen lassen..."
    „Keine leeren Drohungen!" fiel ihm der Offizier in die Rede. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Gehen Sie freiwillig, oder..."
    Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen. Etwas völlig Unvorhersehbares geschah. Aus dem Hintergrund des Raumes, aus einer Waffe, deren Besitzer Ras Tschubai nicht sehen konnte, brach ein armdicker Strahl scharf gebündelter Energie.
    Der Sprecher verwandelte sich in eine Flammensäule. Im Verlauf einer Sekunde teilten vier seiner Begleiter sein Schicksal.
    Inzwischen hatten auch der Diktator und Atlan die Wandlung der Lage begriffen und erledigten die restlichen drei Aufrührer mit ihren Strahlern.
    Im selben Augenblick fuhr ein schwerer Stoß durch das Schiff.
    Krachendes Dröhnen wurde hörbar. Der Boden schwankte. Ras Tschubai war sicher, daß es mit der MARCO POLO II in wenigen Sekunden zu Ende sein würde. Er hatte erfahren, was er erfahren wollte. Es war Zeit sich abzusetzen. Er teleportierte und materialisierte fast noch im selben Augenblick im Kommandostand der MARCO POLO I.
     
    *
     
    Eine Gestalt löste sich aus dem Schatten einer Raumlinse und kam mit angeschlagener Waffe auf den Diktator und den Arkoniden zu. Sprachlos erkannte Rhodan den eigenen Sohn, Roi Danton.
    „Ich habe euch aus dem Schlamassel geholfen", sagte er.
    „Verdiene ich es dafür, zurückgelassen zu werden?"
    Der Diktator wies auf die Reihen der Raumlinsen, die zu beiden Seiten des Mittelganges in ihren Halterungen ruhten.
    „Hier ist jeder auf sich selbst angewiesen. Bediene dich!"
    „Ich war eher hier als die acht Mann", antwortete Danton. „An der vordersten Linse arbeiteten sie am intensivsten. Sie muß annähernd startbereit sein."
    Er balancierte mit Armen und Beinen, als ein zweiter, schwerer Stoß durch das Schiff fuhr.
    „Mit den anderen schaffen wir es nicht mehr", fuhr er fort. „Und an Bord der einen Linse ist nur für zwei Mann Platz!"
    Der Diktator horchte auf.
    „Was willst du damit sagen?" stieß er hervor. „Das", antwortete Danton.
    Er riß den Lauf der Waffe empor und feuerte. Ein Mantel aus wabernder Glut umgab die hohe Gestalt des Arkoniden. Als er verschwand, war auch der Arkonide verschwunden. Einen Augenblick lang kam dem Diktator die Fassung abhanden.
    „Verrat...!" keuchte er. „Das war..."
    „Unsinn", fiel ihm der Sohn in die Parade. „Pure Notwendigkeit. Im Augenblick der höchsten Gefahr sollte der Sohn in der Nähe des Vaters sein. Wir beide geben zusammen ein wenigstens ebenso gutes Gespann ab wie du und der

Weitere Kostenlose Bücher