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0606 - Marathon der Raumschiffe

Titel: 0606 - Marathon der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beinhaltete und ausstrahlte, fand Perry Rhodan, war noch Platz für eine kleine, menschliche Geste.
    Er griff zum Interkom und wählte den Anschluß des Quartiers, in dem Captain Komos Landungstruppe untergebracht war. Er bekam Leutnant Wessel an den Apparat.
    „Ihr Freund, Terengi San", sagte Perry Rhodan, „kam eben hier vorbei!"
     
    *
     
    Fünfeinhalb Tage Flug durch die Dunkelheit. Fünfeinhalb Tage lang abgeschnitten von der Umwelt, ohne Kenntnis, ob der Abstand von der ANAHALUT sich verringert oder zugenommen hatte. Rhodan, der Diktator, zeigte in diesen einhundertunddreißig Stunden alle Häßlichkeit seines Charakters. An Bord seines Flaggschiffes starben in diesen fünfeinhalb Tagen acht Männer, weil der Diktator glaubte, sie hätten den Gehorsam verweigert oder vor der Würde des Großadministrators nicht die nötige Ehrfurcht gezeigt. Der Wille des Diktators war Gesetz. Ein von ihm gegebener Erschießungsbefehl war wirksamer als das Todesurteil eines ordentlichen Gerichtes. Die Mannschaft zitterte vor Rhodan. Wer es sich leisten konnte, wich ihm aus, wo er nur konnte. Seine unmittelbare Umgebung dagegen war seiner Grausamkeit hilflos ausgeliefert.
    Um sechs Uhr allgemeiner Zeit am 26. Oktober brach die MARCO POLO im Verko-Voy-Sektor aus dem Linearraum hervor. Der Diktator befand sich im Kommandostand. Die Unruhe hielt ihn nicht in seinem Quartier. Er wollte nicht darauf warten, bis er die Meldung der Wacheinheiten aus zweiter Hand erhielt.
    Seine Geduld war am Ende.
    Er saß vor der Konsole des Piloten. Mit ätzenden Worten geißelte er die Unfähigkeit der astronautischen Gruppe, die ihr Möglichstes tat, um die Koordinaten des Austrittspunktes aus dem Linearraum zu bestimmen, und dem Diktator trotzdem viel zu langsam war. Schließlich lag das Ergebnis vor. Die Beendigung des Linearfluges war genau nach Fahrplan geschehen.
    Der bläuliche Stern vorab war Verko-Voy. Die Färbung war eine Folge der hohen Geschwindigkeit, mit der die MARCO POLO sich auf die an sich weißgelb strahlende Sonne zu bewegte.
    Relativistische Effekte verzerrten die Farbe nach kürzeren Wellenlängen hin.
    Der Diktator nahm das Mikrophon zur Hand.
    „Adler-eins an Kranich-eins!" bellte er.
    Kranich-eins, die Befehlseinheit der kleinen Wachflotte, wußte, was er dem Großadministrator schuldig war. Kaum eine Sekunde nach Abstrahlung des Rufes leuchtete auf der Konsole des Piloten der Bildschirm auf und zeigte das Bild des Obersten, der die zwölf Wacheinheiten befehligte.
    „Ich erwarte Ihren Bericht!" fuhr der Diktator ihn an.
    „Sektor Verko-Voy ist völlig ruhig, Exzellenz", meldete der Oberst. „Außer dem Raumschiff der Kontrolleure befindet sich niemand in dieser Gegend. Wir haben die Sonne bis tief in die Chromosphäre hinein sondiert. Dort hält sich niemand verborgen."
    Wenn der Diktator befriedigt war, dann ließ er es sich nicht anmerken.
    „Wieviel Teilnehmer am Marathon sind bislang hier durchgekommen?" wollte er wissen.
    Der Oberst schluckte. Er wußte, was ihm die Meldung, die er nun abgeben mußte, eintragen würde.
    „Nur einer, Exzellenz."
    „Nur einer?!" brauste Rhodan auf. „Was heißt ,nur'?! Mann, sind Sie sich des Ernstes der Situation nicht bewußt?"
    „Doch, Exzellenz", antwortete der Oberst unterwürfig.
    „Warum haben Sie nichts unternommen? Sie stehen hier mit zwölf Einheiten! Sind Sie zu feige, um ein einzelnes Fahrzeug anzugreifen, das es, wahrscheinlich durch Betrug, fertiggebracht hat, sich an die Spitze des Feldes zu setzen?"
    Der Vorwurf der Feigheit trieb dem Obersten die Schamröte ins Gesicht.
    „Von Feigheit kann keine Rede sein, Exzellenz", antwortete er ernst. „Ich hatte keine derartige Anweisung. Außerdem wäre der Vorfall von den Kontrolleuren sofort..."
    „Widersprechen Sie mir nicht!" schrie der Diktator in höchstem Zorn. „Ich dulde keine Insubordination! Offenbar sind Sie für den Rang eines Obersten nicht geeignet. Ich degradiere Sie hiermit zum gemeinen Soldaten. Wem gehörte das Fahrzeug, das vor uns hier durchkam?"
    „Einem Haluter namens Terengi San, Exzellenz", antwortete der Oberst verstört.
    Der Diktator stieß einen grimmigen Fluch aus.
    „Und wann kam er hier vorbei?"
    „Vor einer Stunde, Exzellenz!"
    Mit geballter Faust hieb Rhodan auf die Taste und unterbrach die Verbindung. Die Farbe der Sonne Verko-Voy hatte sich ins Grünliche verschoben. Die MARCO POLO bremste mit hohen Werten und verlor rasch an Geschwindigkeit. Es war vorgeschrieben, das

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