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0607 - Arena Eiswelt

Titel: 0607 - Arena Eiswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Noch vor ein paar Stunden hatte dieser Mann auf ihn geschossen, und vor ein paar Minuten war er beinahe von ihm umgebracht worden.
    Atlan konnte nicht an einen derart plötzlichen Gesinnungswandel glauben.
    „Du verstehst mich doch, Atlan?" fragte Danton II.
    „Ja, ich verstehe Sie", erwiderte Atlan zweideutig.
    Danton II blieb wenige Schritte von ihm entfernt stehen und drehte sich langsam um die eigene Achse, damit Atlan sehen konnte, daß er nirgends eine Waffe verborgen hatte.
    „Ich bin unbewaffnet gekommen", sagte Danton II.
    „Das sehe ich!"
    Danton II streckte die Hand aus.
    „Wir wollen uns die Hände schütteln. Vergessen wir doch, daß wir aus verschiedenen Existenzebenen kommen. Ich bin Michael Rhodan und du bist Atlan. Alles andere zählt nicht."
    „Das haben Sie sich wirklich schön ausgedacht", erwiderte Atlan ironisch. „Und ich gestehe, daß ich fast darauf hereingefallen wäre."
    „Du glaubst mir nicht?" Enttäuscht ließ Danton II den Arm sinken. „Wie soll es jetzt weitergehen? Wir müssen doch eine Möglichkeit..."
    Er hörte plötzlich auf zu sprechen und sprang.
    Obwohl Atlan mit einem unverhofften Angriff gerechnet hatte, wurde er von diesem Sprung überrascht. Bevor er die Waffe heben und schießen konnte, war Roi gegen ihn geprallt und riß ihn mit sich zu Boden.
    Atlan verlor den Desintegrator. Eng umschlungen wälzten sie sich über den Boden.
    „So, du einfältiger Narr!" keuchte Roi Danton II. „Der liebe Michael ist gekommen, um dich zu töten."
     
    6.
     
    Hinter den Bergen erstreckte sich das „Meer".
    Es war eine fast glatte Eisfläche mit einer Ausdehnung von mehreren hundert Kilometern. Da der Boden fast eben war und weder Risse noch Löcher existierten, gab es in diesem Land keine Schatten. Wenn die Sonne schien, leuchtete die riesige Eisfläche, wenn sie unterging, lag das Land da wie ein schwarzes. Brett.
    Wer sich so weit von den Bergen entfernt hatte, daß er sie nicht mehr sehen konnte, befand sich inmitten einer scheinbar endlosen Wüste. Das Eismeer reichte von Horizont zu Horizont.
    Eine einsamere Landschaft konnte man sich nicht vorstellen.
    Nirgends ragte ein Felsbrocken aus der Einöde. In diesem Gebiet schien sogar die Zeit stillzustehen. Kein anderes Land hätte Leblosigkeit besser symbolisieren können als das Eismeer.
    Durch dieses Land bewegten sich zwei Gestalten.
    Sie unterschieden sich durch nichts voneinander.
    Jeder der beiden Männer trug den gleichen Anzug und die gleichen Waffen. Auch ihre Ausrüstung war gleich. Sogar die beiden Männer waren gleich.
    Jeder von ihnen war Perry Rhodan.
    Jeder von ihnen nahm das Recht für sich in Anspruch, der richtige Perry Rhodan zu sein.
    Die beiden Gestalten waren sechstausend Meter voneinander entfernt und flogen in einer Höhe von knapp fünfzig Metern über dem Eis. Sie konnten sich nicht sehen, aber sie beobachteten ihre Bewegungen über ihre Ortungsinstrumente. Jeder der Männer hätte sofort gewußt, wenn der andere gelandet wäre.
    Beide Männer hatten dasselbe Ziel: Station Wasserball!
    Der Mann, der allgemein als Perry Rhodan II bezeichnet wurde, besaß einen Vorsprung von sechstausend Metern. Dieser Vorsprung konnte jedoch trügerisch sein, denn beide Männer waren noch fünftausend Kilometer von Station Wasserball entfernt und kannten nur die ungefähre Richtung, in der das Ziel lag.
    So ähnlich sich die beiden Männer auch waren- in ihren Gedanken unterschieden sie sich beträchtlich voneinander.
    Rhodan Ibeschäftigte sich mit dem Problem der Rückkehr in sein eigenes Kontinuum. Er dachte an die Sicherheit seines Schiffes, und er dachte an die Besatzung. Aber seine Gedanken kehrten auch immer wieder zu dem bevorstehenden Kampf zurück.
    Die Auseinandersetzung mit dem anderen Rhodan war unausweichlich.
    Das Geisteswesen ES hatte die Bühne für diesen Kampf gewählt.
    Rhodan Iund Rhodan II waren die Akteure.
    Rhodan Idachte auch darüber nach, ob er sich überhaupt dem Willen von ES entziehen konnte. Immer wieder stellte er sich die Frage, was ES zu seiner Handlungsweise veranlaßt hatte.
    Zweifellos war ES der Menschheit wohlgesinnt. Aber auch ES mußte sich offenbar nach bestimmten Regeln richten. ES konnte nicht den Weg für die Menschheit ebnen. ES konnte nur Hilfestellung geben.
    Aber wer zwang ES, der Menschheit Prüfungen aufzuerlegen?
    Rhodan Iwar sich darüber im klaren, daß er sich mit solchen Überlegungen überforderte. Wie ein zweidimensionales Wesen nicht in der Lage gewesen

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