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0607 - Arena Eiswelt

Titel: 0607 - Arena Eiswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war dieser Danton von seinen Worten überzeugt?
    Der USO-Chef richtete sich auf und blickte zur Deckung seines Gegners hinüber.
    „Ich komme jetzt „raus!" schrie Danton II.
    „Nein!" schrie Atlan zurück. „Tun Sie es nicht! Ich werde schießen!"
    Er merkte, daß er zu zittern begann. Wie gebannt starrte er auf die Eisfläche.
    Da bewegte sich etwas.
    Bei allen Planeten! dachte Atlan entsetzt. Er kommt tatsächlich heraus!
    Er konnte seine Blicke nicht von der einsamen Gestalt abwenden, die jetzt zwischen den Felsen erschien.
    Danton II hatte sich aufgerichtet. Er stand etwa dreihundert Meter von Atlan entfernt und breitete jetzt langsam die Arme aus, um Atlan zu zeigen, daß er keine Waffe in den Händen hielt.
    Atlan hob seinen Desintegrator.
    „Verschwinden Sie!" Seine Stimme überschlug sich fast. „Ich will Sie nicht erschießen! Nicht auf diese Weise."
    „Atlan!" sagte Roi ruhig. „Laß uns Frieden schließen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum wir uns bekämpfen sollten.
    Die beiden anderen sollen sich gegenseitig umbringen, aber wir brauchen das nicht. Wir unterliegen nicht diesem schrecklichen Zwang. Wir können unser Problem auf andere Weise lösen."
    Er kam weiter auf Atlan zu.
    Atlan zielte sorgfältig. Er gab einen Schuß vor die Füße seines Gegners ab. Der Boden wurde aufgepflügt. Im Eis entstand eine lange dunkle Furche. Unbeeindruckt ging Danton weiter.
    Atlan zielte erneut. Der nächste Schuß streifte fast Dantons Kopf.
    „Beim drittenmal ziele ich genau!" warnte der Arkonide. „Keinen Schritt weiter." Danton blieb stehen.
    „Und was ist jetzt?" erkundigte er sich. „Wie lange willst du dieses lächerliche Spiel noch fortsetzen?"
    Der Arkonide war sich darüber im klaren, daß der andere ihn verwirrt hatte. Genau das war Dantons Absicht. Atlan glaubte einfach nicht, daß sein Gegner die Wahrheit sagte.
    Doch Danton II war ohne Waffen aus seinem Versteck gekommen! Er hatte sich bewußt einem großen Risiko ausgesetzt. Oder war er sicher gewesen, daß Atlan ihn nicht erschießen würde? Woher bezog er diese Sicherheit?
    „Sie kommen damit nicht durch!" sagte Atlan grimmig. „Ich gebe Ihnen zehn Sekunden Zeit, in Ihr Versteck zurückzukehren.
    Danach greife ich an."
    „Atlan!" Dantons Stimme klang beinahe flehend. „Überlege doch! Ich habe keinen Grund, meinem Vater zu helfen. Er ist ein brutaler Diktator."
    „Eins", zählte Atlan. „Zwei, drei vier..."
    „Ich will mich von ihm trennen!" schrie Roi. „Wenn es nicht anders geht, mußt du mich erschießen. Ich werde mich nicht mehr verkriechen. Ich habe lange genug gekämpft. Ich will nicht mehr!"
    „Sieben, acht, neun, zehn!" Der Arkonide krümmte den Finger am Abzug, aber es gelang ihm nicht, einen Schuß auf die Gestalt im Eis abzufeuern. Er ließ seine Waffe sinken. In diesem Augenblick fühlte er sich völlig ausgehöhlt. Er erkannte, daß sich in seinem Innern ein schwerer Kampf abspielte.
    „Du hast nicht geschossen!" Danton schluchzte. „Du hast nicht geschossen, Atlan!"
    „Still!" befahl der Arkonide. Er brauchte eine Denkpause. Je schneller er zu sich selbst zurückfand, desto besser war es für ihn.
    Aber da war dieser Mann, dieser Fremde, der wie Michael aussah und wie Michael redete!
    Danton II hatte sich wieder in Bewegung gesetzt. Er kam langsam über das Eis auf Atlan zu. Der Arkonide hatte noch immer den Desintegrator in der Hand.
    Du mußt ihn töten! meldete sich sein Extrahirn. Töte ihn auf der Stelle, oder du wirst es bereuen.
    Tief in Atlans Bewußtsein spannte sich etwas wie eine Feder.
    Er begriff, daß er diesen Zustand nicht länger ertragen konnte. Er mußte eine Entscheidung treffen, bevor er die Kontrolle über sich verlor.
    Er ist wehrlos! überlegte er.
    Er blufft! Das war das Extrahirn. Du weißt, daß er blufft. Er versucht, dich mit irgendeinem dummen Trick zu überrumpeln.
    O Gott! dachte Atlan verzweifelt. Das konnte er nicht aushalten.
    Danton II war nur noch hundert Meter von ihm entfernt. Und er kam näher. Er schien immer schneller zu gehen. Atlan sah ihn an. Er glaubte das schweißnasse Gesicht bereits hinter der matten Helmscheibe erkennen zu können. Bohrten sich nicht die Blicke dieser unergründlichen Augen in ihn? Bebten nicht die Lippen Dantons?
    „Ich wußte, daß du mich nicht töten willst", klang Rois Stimme wieder auf. „Jetzt müssen wir gemeinsam überlegen, was wir tun können, um von D-Muner zu entkommen."
    Das alles war so unwirklich! dachte Atlan benommen.

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